Stimmen zum Spiel Haaland: «Ich weiss, dass ich mich verbessern muss» – Tuchel: «Er ist ein Tier»

dpa/jar

19.2.2020

Die Trophäe für den «Man of the Match» ging nicht an Neymar oder Kylian Mbappé, sondern an Erling Haaland. Der BVB-Neuzugang stahl den Superstars aus Paris im Champions-League-Achtelfinale die Show. 

Für BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist er «eine Naturgewalt», für den gegnerischen Trainer Thomas Tuchel «ein Tier, das nur schwer zu stoppen ist», für die Medien ein «Sturm-Riese»: Die wundersame Erfolgsstory von Erling Haaland ist um ein Kapitel reicher.

Mit seinen beiden Treffern zum 2:1 (0:0) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain brachte der Norweger das Dortmunder Stadion zum Beben. «Das sind die Nächte, für die du lebst. Es ist fantastisch», schwärmte der 19-Jährige. Die «Man of the Match»-Trophäe, die er nachts aus dem Stadion trug, machte ihn sichtlich stolz.

Haaland macht den Bolt: Diesen Wahnsinnssprint müssen Sie sehen

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Laut Sky Italia läuft Dortmund-Maschine Erling Braut Haaland im Spiel gegen PSG einen 60-Meter-Sprint in 6,64 Sekunden. Der Weltrekord liegt bei 6,34 Sekunden.

19.02.2020

Denn Haaland stellte selbst die gegnerischen Superstars Neymar und Kylian Mbappé in den Schatten. Seine Torquote ist mittlerweile atemberaubend – nicht nur in der Bundesliga. Sage und schreibe zehn Treffer gelangen Haaland in seinen ersten sieben Champions-League-Spielen für seinen ehemaligen Club aus Salzburg (8) und für die Borussia (2) – das ist vor ihm noch keinem anderen Profi gelungen.



«Muss mich verbessern»

Nach der auf Englisch gestellten Frage, ob «Man of the Match» oder «Hero of the Night» für ihn besser klinge, wagte der Dortmunder Winterzukauf eine Antwort auf Deutsch: «Mann aus der Abend». Doch der Torjäger war mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden. «Ich weiss, dass ich mich noch in vielen Bereichen verbessern muss. Ich muss einfach weiter treffen, hart arbeiten und immer weitermachen», sagte er zu «DAZN». Trotzdem wusste der Norweger: «Es waren vielleicht die zwei wichtigsten Tore meiner Karriere bisher.»

Dank Haalands Treffern in der 69. und 77. Minute können die Dortmunder auf ein Happy End im Rückspiel am 11. März hoffen. Die beiden Tore waren Lohn für eine bemerkenswerte Vorstellung gegen eine der wohl stärksten Offensivmannschaften der Welt. Nach der Kritik in den vergangenen Wochen an der fehlenden Stabilität erwies sich die Defensive diesmal als weitgehend sattelfest. Einziger Schönheitsfehler war das zwischenzeitliche 1:1 durch den ansonsten schwachen Neymar (75.).



Lucien Favre war dementsprechend sehr zufrieden. «Meine Mannschaft hat das defensiv und offensiv sehr gut gemacht. Das Spiel war aber insgesamt sehr gut. Paris hatte eine Torchance und machte daraus ein Tor», so der Schweizer BVB-Coach, der natürlich auch ein paar Worte über Shootingstar Haaland übrig hatte: «Er will immer Tore schiessen. Das sieht man im Training und auch im Spiel. Zwei Tore gegen Paris, das ist doch was.»

Favre lobt Haaland

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19.02.2020

Der andere wichtige Neuzugang wird fast vergessen

Bei all der Euphorie um den neuen Stürmerstar geht fast unter, dass dem BVB im Winter offensichtlich noch ein zweiter Transfercoup gelungen ist. Denn nicht nur Haaland hebt das Spiel der Borussia auf ein anderes Niveau. Auch mit Emre Can gelang der Vereinsführung auf dem Transfermarkt ein guter Griff.

Binnen kurzer Zeit schlüpfte der deutsche Nationalspieler in die Rolle eines Leaders und trug gegen Paris im defensiven Mittelfeld mit Zweikampfhärte und gutem Aufbauspiel zum verdienten Sieg bei. Nicht zuletzt deshalb trat der BVB ähnlich kompakt auf wie zuletzt gegen Frankfurt (4:0).

«Er läuft extrem viel, scheut keinen Zweikampf und ist dann extrem wichtig für die Umschaltsituationen. Du brauchst jemanden wie ihn, der den Gegner attackiert und den Ball dann schnell nach vorne spielt. Da ist Emre mit seiner Physis prädestiniert», schwärmte der verletzte BVB-Captain Marco Reus. «Seine Verpflichtung freut mich unheimlich. Man hat in dem ersten Spiel gesehen, was er drauf hat und wie er sich auch noch weiterentwickeln wird.»

Can selbst war sehr zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft, hob aber den Mahnfinger: «Es ist erst Halbzeit. Wir haben noch ein extrem schwieriges Spiel in Paris vor uns. Aber wir können das schaffen, wenn wir wieder als Mannschaft so wie heute zusammenhalten.» Das Rückspiel geht in drei Wochen über die Bühne.


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