Die Härte der Kritik nach den vergangenen Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft überrascht Hansi Flick. Einen Vorwurf bezeichnet der Bundestrainer gar als «grosse Dreistigkeit».
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- DFB-Coach Hansi Flick kontert die teils harsche Kritik an seiner Person und spricht von einer «grossen Dreistigkeit».
- Zugleich macht der 58-Jährige klar, dass sich die deutsche Nationalmannschaft nach den schwachen Auftritten gewisse Vorwürfe gefallen lassen muss.
Bundestrainer Hansi Flick hat die Kritik an seinen Nominierungskriterien bei der tief in der Krise steckenden deutschen Nationalmannschaft deutlich zurückgewiesen.
«Ich finde es schon eine grosse Dreistigkeit, ganz ehrlich, zu behaupten, dass die Nationalmannschaft nicht nach dem Leistungsprinzip die Spieler einlädt», sagte Flick beim internationalen Trainer-Kongress in Bremen. «Was haben wir davon, wenn Spieler spielen, die nicht die Leistung bringen können wie ein anderer? Deswegen finde ich es manchmal eine Unverschämtheit, wie man darüber berichtet.»
Die DFB-Auswahl hatte in den Juni-Länderspielen gegen die Ukraine (3:3), in Warschau gegen Polen (0:1) sowie gegen Kolumbien (0:2) enttäuscht, Flick war stark in die Kritik geraten. Ehemalige Nationalspieler hatten dem 58-Jährigen vorgeworfen, bei seiner Kaderauswahl nicht auf das Leistungsprinzip zu setzen.
«Damit muss man umgehen können»
«Damit muss man umgehen können», sagte Flick. Wichtig sei ihm der Austausch mit den Trainern, der gut funktioniere. «Die Trainer sind meine Ansprechpartner, nicht Sportdirektoren oder was auch immer.»
Die generelle Härte der Kritik habe ihn überrascht. «Wir hätten natürlich auch nicht gedacht, dass die Ergebnisse so schlecht ausfallen. Deswegen müssen wir uns am Ende die Kritik auch gefallen lassen», so Flick über die Juni-Länderspiele, die er zur Experimentierphase für eine Dreierkette in der Abwehr erklärt hatte.
Im September trifft die DFB-Auswahl in Wolfsburg auf WM-Schreck Japan und in Dortmund auf Vize-Weltmeister Frankreich. Flick hatte angekündigt, ab diesen Spielen sehr viel deutlicher auf die Spieler setzen zu wollen, die bei der Heim-EM im kommenden Jahr tragende Rollen spielen sollen.
dpa/SB10