Bastian Schweinsteiger vermisst die Tugenden früherer Zeiten bei der deutschen Nationalmannschaft. Mitschuld trägt für den einstigen DFB-Star auch City-Coach Pep Guardiola.
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- Der ehemalige deutsche Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger gibt Pep Guardiola eine Mitschuld am Niedergang der deutschen Nationalmannschaft
- Schweinsteiger glaubt, dass die DFB-Elf durch die Art und Weise, wie der Spanier während seiner Zeit in der Bundesliga coachte, einige der typisch deutschen Tugenden verloren hat.
Joachim «Jogi» Löw führte die deutsche Mannschaft als Bundestrainer 2014 zum Weltmeistertitel, wobei Bastian Schweinsteiger eine Schlüsselrolle einnahm. Bei der Europameisterschaft 2016 erreichte die DFB-Elf noch das Halbfinale, enttäuschte aber seitdem bei grossen Turnieren.
Unter Löws Nachfolger Hansi Flick gewann Deutschland in der vergangenen Saison nur drei seiner elf Spiele. Während und nach der 0:2-Heimniederlage gegen Kolumbien im vergangenen Monat wurde die Mannschaft gar von den eigenen Fans ausgepfiffen, und die Zuversicht vor der Europameisterschaft 2024 im nächsten Jahr ist gering.
Schweinsteiger: «Das ist einer der Gründe»
«Wir haben unsere Werte verloren. Andere Nationen haben Deutschland immer sehr kämpferisch wahrgenommen, wir sind bis zum Ende gerannt», sagte der 38-Jährige beim Sport-Radiosender «talkSPORT» und kritisierte: «Unsere Stärken gingen in den letzten sieben, acht Jahren verloren. Wir haben das ein wenig vergessen und haben uns darauf fokussiert, die Bälle nett zueinander zu spielen.»
Ein entscheidender Moment für die DFB-Auswahl sei gewesen, als Startrainer Pep Guardiola zum FC Bayern München kam. «Jeder hat geglaubt, dass wir diese Art des Fussballs spielen müssen. Kurze Pässe und so weiter», sagte der ehemalige Münchner Profi Schweinsteiger. Doch dies sei wohl ein Fehler gewesen. «Das ist einer der Gründe», glaubt der 38-Jährige.
Schweinsteiger spielte unter Guardiola
Guardiola war von 2013 bis 2016 Chefcoach des FC Bayern. Unter dem Spanier gewannen die Bayern drei Titel in der Bundesliga, zweimal den DFB-Pokal und einmal die Klub-Weltmeisterschaft. Allerdings scheiterten die Bayern in jeder der drei Spielzeiten unter Guardiola im Halbfinale der Champions League.
Schweinsteiger spielte bis 2015 selbst unter Guardiola beim deutschen Rekordmeister, ehe er zu Manchester United wechselte. Ein Jahr später machte sich auch Guardiola auf den Weg in den Nordwesten Englands. Der Star-Trainer übernahm den Lokalrivalen Manchester City.
Mit den Citizens war Guardiola erfolgreich und führte den von Abu Dhabi unterstützten Klub in der vergangenen Saison zum ersten Champions-League-Titel sowie zum Premier-League- und FA-Cup-Titel.
SB10/DPA
