Borussia Dortmund hat aktuell mit Paco Alcacer nur einen gelernten Mittelstürmer im Kader – und der wartet auch aufgrund diverser Verletzungen seit Mitte September auf ein Tor. Im Winter will der BVB deshalb reagieren. Lucien Favre hat auch schon eine genaue Vorstellung, wie der neue Torjäger aussehen soll.
Achillessehnenentzündung, Wadenverletzung, Risswunde am Knie und Magen-Darm-Erkrankung – mit diesen Problemen schlägt sich Paco Alcacer seit Beginn der Spielzeit herum. Der spanische Goalgetter hat in dieser Saison tatsächlich mehr Spiele verpasst als Tore geschossen. Auch deshalb steht der BVB aktuell nicht da, wo sich das die Vereinsbosse eigentlich wünschen: Nur Rang 5 in der Bundesliga und in der Champions League droht das Aus in der Gruppenphase.
Die Dortmunder haben gemerkt, dass es im Sommer ein Fehler war, nicht auf die Abgänge der beiden Stürmer Maximilian Philipp (Dinamo Moskau) und Alexander Isak (Real Sociedad) zu reagieren. Ob Marco Reus, Julian Brandt oder Mario Götze – keiner, der für Alcacer im Sturmzentrum in die Bresche sprang, konnte den spanischen Torjäger, der seit Anfang Oktober nur zu vier Kurzeinsätzen kam, vergessen machen.
Deshalb will die Borussia im Winter nachrüsten. Ein Stürmer soll kommen. Und Trainer Lucien Favre hat auch schon genaue Vorstellungen, welche Eigenschaften der neue Offensivmann mitbringen soll. «Einer, der alles machen kann: Tore, Pressing, mit der Mannschaft kombinieren, in die Tiefe laufen. Das wäre alles schon gut», sagt der Schweizer am Donnerstag an der Pressekonferenz.
Ein Name, der seit einigen Tagen in den deutschen Medien herumgeistert, ist Erling Haaland. Der 19-jährige Norweger ist die Entdeckung der Hinrunde, hat für RB Salzburg in dieser Saison wettbewerbsübergreifend in 20 Spielen 27 Tore geschossen – 8 davon allein in der Champions League. Dazu kommen 7 Assists.
Favre wird auf seiner PK auf das junge Sturmjuwel angesprochen. Ein Reporter will wissen, ob man einen Spieler wie Haaland im Winter bei Möglichkeit zum BVB holen würde. Favres Reaktion ist verräterisch: Er lacht einige Sekunden lang und dreht sich zu BVB-Pressesprecher Sascha Fligge ab, der entgegnet: «Jetzt kannst du mal einen raushauen». Favre bleibt diplomatisch: «Das ist noch kein Thema, über das wir sprechen. Wir sind an mehreren Spielern interessiert und wissen, dass es schwer ist, im Winter einen Transfer zu tätigen.»
Wie die «Bild» berichtet, könnte der BVB Haaland im Winter zu einem Schnäppchen-Preis holen. Trotz Vertrag bis 2023 soll die Ausstiegsklausel des Torjägers bei nur 20 Millionen Euro liegen. Die Dortmunder dürften im Haaland-Poker aber grosse Konkurrenz kriegen. Der Norweger wurde auch schon mit englischen Vereinen in Verbindung gebracht. Mit Manchester United etwa, wo mit Ole Gunnar Solskjær Haalands Landsmann und früherer Trainer (bei Molde FK) am Steuer sitzt.