Zum Auftakt der Nations League setzt es für die Schweiz eine 1:2-Niederlage in der Ukraine ab. Die Schweizer Nationalspieler in der Einzelkritik.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
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Torhüter
Yann Sommer
Beim ersten Gegentreffer macht Sommer nicht die beste Falle, lässt einen Schuss nach vorne abprallen, den er an einem guten Tag festhält. Es ist kein krasser Fehler, aber in der Folge erhält er nie die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Beim Siegtreffer der Ukrainer ist der 31-Jährige machtlos.
Rechtsverteidiger
Nico Elvedi
Der 23-Jährige setzt sich in seinem 18 Länderspiel kein Denkmal, seine Defensivaufgaben erledigt er aber konzentriert und meist souverän.
Innenverteidiger
Manuel Akanji
Vor dem ersten Gegentreffer rechnet Akanji nicht damit, dass der Ball von Sommer abprallt, deshalb lässt er seinen Gegenspieler ziehen und kann ihn nicht mehr daran hindern, mit der Hacke einzunetzen. Ansonsten defensiv solid, seine Stärken im Spielaufbau kann er aber kaum ausspielen. Ein Bild aus der 39. Minute verdeutlicht das: Akanji will das Spiel antreiben, bleibt dann aber mit der Kugel am Fuss stehen und verwirft kurz die Hände. Es fehlen ihm schlichtweg die Anspielstationen.
Linksverteidiger
Ricardo Rodriguez
Im «Nahkampf» gibt es kein Vorbeikommen an Rodriguez, dafür ist der 28-Jährige nicht der geborene Sprinter. Das zeigt sich beispielsweise vor dem ersten Gegentreffer – stünden ihm ein paar PS mehr zur Verfügung, hätte er den Angriff wohl noch im letzten Moment unterbinden können. In der zweiten Halbzeit schaltet sich Rodriguez vermehrt in die Offensive mit ein.
Rechter Mittelfeldspieler
Kevin Mbabu
Er macht grosse Wege, ist hinten und vorne anzutreffen. Seine Flanken bleiben aber wirkungslos. Mit einem Fehlpass im Spielaufbau steht er am Ursprung des zweiten Gegentreffers.
Zentraler Mittelfeldspieler
Djibril Sow
In Abwesenheit von Denis Zakaria und Remo Freuler erhält Sow das Vertrauen von Vladimir Petkovic. Der 23-Jährige versteckt sich nicht, leitet einige Angriffe gut ein, kommt allerdings auch das eine oder andere Mal einen Schritt zu spät. In der 82. Minute wird er ausgewechselt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Granit Xhaka
Der Neo-Captain macht vieles richtig, erobert Bälle und verteilt diese gekonnt, kaum ein Fehlpass schleicht sich ein. Er darf sich auch den Assist gutschreiben lassen, allerdings wird er sich dafür nicht auf die Schultern klopfen, denn ein Geniestreich ist sein Pass auf Seferovic nun wirklich nicht.
Linker Mittelfeldspieler
Steven Zuber
Dieses Spiel wird der 29-Jährige ganz schnell abhaken. Zuber wirkt von Beginn an nicht frisch, verliert zweimal ziemlich einfach den Ball und als er in der 28. Minute einmal in den Abschluss geht, verzieht er klar. In der Pause wird er ausgewechselt.
Rechter Flügel
Breel Embolo
In der ersten Halbzeit macht Embolo ordentlich Dampf, erobert Bälle und ist fast nur mit Fouls zu stoppen. Kurz nach der Pause spielt er Vargas mit einem super Pass frei, doch der weiss damit nichts anzufangen. Danach ist von Embolo offensiv nicht mehr viel zu sehen, das Dauerpressing kostet nun mal viel Kraft.
Mittelstürmer
Haris Seferovic
Sein erster Abschlussversuch wird zur Ecke geklärt, mit seinem zweiten Schuss trifft er voll ins Schwarze. Nach einer schönen Finte zieht er aus rund 25 Metern ab und gleicht die Partie kurz vor der Pause aus – Spitzenklasse! In der zweiten Halbzeit kommt Seferovic nie gefährlich zum Abschluss, spult aber ordentlich Kilometer ab.
Linker Flügel
Ruben Vargas
In der ersten Halbzeit ohne nennenswerte Aktion. Erstmals gefährlich in Erscheinung tritt er in der 52. Minute. Nach einem Pass von Embolo könnte er direkt abziehen oder es mit einem Querpass versuchen, doch er vertändelt den Ball und so ist die Chance futsch. Drei Minuten später setzt er beim Stand von 1:1 einen Kopfball an den Pfosten, da ist eine gehörige Portion Pech dabei. Danach taucht Vargas wieder ab und wird in der 73. Minute ausgewechselt.
Ab 46. Minute für Zuber
Renato Steffen
Der 28-Jährige ist ein belebendes Element und bringt ordentlich Schwung in die Offensive. Mit viel Schmackes zirkelt er die Bälle zur Mitte und so wird es mehr als einmal gefährlich, auch die Flanke auf Vargas (Kopfball an den Pfosten) kommt von Steffen. Es würde nicht überraschen, sollte er am Sonntag gegen Deutschland in der Startelf stehen.
Ab 73. Minute für Vargas
Albian Ajeti
Nach einem Horrorjahr bei West Ham United wechselte Ajeti im Sommer zu Celtic Glasgow und dort hat er bei seinen ersten beiden Ligaspielen als Joker getroffen. Leider gelingt ihm das gegen die Ukraine nicht. Zu kurz für eine Benotung.
Ab 82. Minute für Sow
Michel Aebischer
Aebischer steht nur kurz auf dem Platz, lässt den Puls der Schweizer Nati-Fans mit einer Flanke aber höher schlagen. Der Ball segelt gefährlich Richtung Sturmzentrum, aber die Ukrainer bleiben Herr der Lage. Sein Einsatz ist zu kurz für eine Benotung, vielleicht darf er gegen Deutschland ja etwa länger spielen. Dass er in Form ist, hat er bei YB mehrfach bewiesen.
Ukraine – Schweiz 2:1 (1:1)
Lwiw. – Keine Zuschauer. – SR Ekberg (SWE). – Tore: 14. Jarmolenko 1:0. 41. Seferovic 1:1. 68. Sintschenko 2:1.
Ukraine: Pjatow; Tymtschyk, Krywzow, Matwijenko, Michailitschenko; Stepanenko, Sintschenko, Malinowski; Jarmolenko, Moraes, Konopljanka (54. Jaremtschuk).
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Mbabu, Sow (82. Aebischer), Xhaka, Zuber (46. Steffen); Embolo, Vargas (73. Ajeti); Seferovic.
Bemerkungen: Schweiz ohne Shaqiri, Schär, Freuler, Zakaria, Mehmedi und Itten (alle verletzt) sowie Cömert (Trainingsrückstand) und Fernandes (krank). 10. Pfostenschuss von Malinowski. 55. Kopfball von Vargas an den Pfosten. Verwarnungen: 59. Elvedi (Foul). 83. Steffen (Foul). 86. Tymtschyk (Foul).
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