Ohne zu glänzen, meistert die Schweizer Nati an der U21-Europameisterschaft die erste schwierige Aufgabe gegen Norwegen. Spieler und Trainer wissen die Leistung nach dem Schlusspfiff einzuordnen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweizer U21-Nati fährt zum EM-Auftakt einen knappen, aber wichtigen 2:1-Sieg gegen Norwegen ein.
- Trainer Patrick Rahmen freut vor allem, wie die Mannschaft nach schwierigem Start einen Weg zurück ins Spiel findet.
- Sowohl der Coach als auch die Spieler wissen, dass es im zweiten Gruppenspiel gegen Italien eine Leistungssteigerung braucht.
Das Resultat ist wohl das Beste aus dem komplizierten EM-Startspiel der Schweizer U21-Nationalmannschaft in Cluj. Gegen Norwegen muss die Mannschaft von Patrick Rahmen insbesondere zu Beginn unten durch und offenbart vor allem in der Defensive Schwächen. Bestraft werden die Unzulänglichkeiten nach 19 Minuten, als Ceide nach 19 Minuten gleich mehrere Gegenspieler ausdribbelt und Norwegen in Führung schiesst.
Schwache erste 20 Minuten
«Wir hatten die ersten 20 Minuten Mühe. Wir hatten viele zweite Bälle nicht und wie ich gehört habe, hat Norwegen in den ersten 20 Minuten 80 Prozent der Zweikämpfe gewonnen», sagt Goalie Amir Saipi nach dem Schlusspfiff. Auch Trainer Patrick Rahmen stellt klar: «In den ersten 20 Minuten waren wir nicht so präsent, wie wir das planten. Wir liefen hinterher und gerieten korrekterweise in Rückstand.»
«Norwegen ist uns immer auf den Füssen gestanden. Sie waren unangenehm», gibt YBs Fabian Rieder zu (im Video am Anfang des Artikels). Doch nach der schwierigen Startphase sei man besser in Fahrt gekommen und habe die eigenen Stärken ausgespielt. «Über eine Balleroberung haben wir das 1:1 und das 2:1 gemacht. Das zeichnet uns aus, die schnellen Gegenstösse, das Umschalten und die individuelle Qualität», sagt Rieder.
Dass die Mannschaft nach dem Kaltstart einen Weg zurück ins Spiel findet, freut Coach Rahmen besonders. «Wir haben gelitten auf dem Platz. Die Mannschaft hat das angenommen, das rechne ich ihr hoch an.»
Den Sieg feiern – aber nur kurz
Saipi sieht im starken Team-Zusammenhalt den Schlüssel zur geschafften Wende. «Wir haben uns immer motiviert, auch wenn wir Fehler gemacht haben. Wir haben niemanden zusammengeschissen.» Ähnliche Töne schlägt Verteidiger Leonidas Stergiou an: «Wir haben Charakter bewiesen. (...) Schlussendlich brauchte es Wille und Teamgeist, um das über die Runden zu bringen.»
Die Erleichterung über den geglückten Start ist gross. «Wir wissen alle ganz genau, dass das erste Spiel im Turnier das wichtigste ist», macht Goalie Saipi klar. «Jetzt können wir den Sieg feiern, nicht lang, nur kurz.» Denn schon am Sonntag wartet mit Italien der nächste, wohl noch grössere Härtetest.
«Alle müssen sich noch eine Spur steigern. Das ist nicht unser Anspruch, den wir an uns stellen. Wir wollen eine bessere Leistung zeigen, besser miteinander spielen und dem Gegner weniger Chancen lassen», fordert Fabian Rieder und unterstreicht: «Alles in allem müssen wir uns überall steigern, um gegen Italien ein positives Resultat zu erzielen.»