Rassismus-Eklat in Sofia Bulgariens grösste Fussball-Legende bricht im TV in Tränen aus

pat

16.10.2019

Hristo Stoichkov kann nach der Schande von Sofia die Tränen nicht zurückhalten.
Hristo Stoichkov kann nach der Schande von Sofia die Tränen nicht zurückhalten.
Bild: Getty/Screenshot Twitter

An der WM 1994 hat Hristo Stoichkov seine Gegner schwindelig gespielt und Bulgarien mit seinen sechs Treffern sensationell ins Halbfinale geführt. Angesprochen auf den Rassismus-Skandal im EM-Quali-Spiel zwischen Bulgarien und England bricht er vor laufender Kamera in Tränen aus.

Der 53-jährige Stoichkov hat 83 Länderspiele für Bulgarien gemacht, zwischen 2004 und 2007 amtete er dann als Nationaltrainer. 1990, im Jahr seines Wechsels von ZSKA Sofia zum FC Barcelona, wurde er mit dem Goldenen Schuh (bester Torjäger in Europa) ausgezeichnet. 1994 gewann der WM-Torschützenkönig (6 Treffer) ausserdem die Wahl zu Europas Fussballer des Jahres. Kurz: Der 53-Jährige ist in Bulgarien eine Legende.

Und ganz offensichtlich ist es für ihn ein Stich ins Herz, was sich am Montag in Sofia abgespielt hat. Die dunkelhäutigen Spieler von England wurden von bulgarischen Fans mit Affenlauten verhöhnt und einige Fans zeigten den Hitlergruss.



In einem Fussball-Talk auf dem amerikanischen TV-Sender «TUDN» wird der Experte auf die Vorfälle angesprochen. Sichtlich betroffen fordert er, dass solchen Fans der Zutritt zu den Stadien verwehrt bleiben müsse. «Die Menschen haben es nicht verdient zu leiden», sagt er noch, dann senkt er den Kopf und beginnt zu weinen.

Sechs Fans festgenommen – Präsident zurückgetreten

Der Skandal blieb nicht ohne Folgen. Der in die Kritik geratene Verbandspräsident Bulgariens ist am Dienstag zurückgetreten. Und am Mittwoch wurden sechs Fans festgenommen, wie «Bild» berichtet. Ausserdem drohen eine saftige Geldstrafe und Geisterspiele seitens der UEFA.


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