Yakin, Babbel und Magnin erinnern sich «Brehme konnte Geschichten erzählen wie kein anderer – da hast du dich schlapp gelacht»

Von Michael Wegmann und Jan Arnet

20.2.2024

Andreas Brehme und Markus Babbel kannten sich aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart.
Andreas Brehme und Markus Babbel kannten sich aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart.
imago

Andreas Brehme, Deutschlands WM-Held von 1990, ist im Alter von nur 63 Jahren gestorben. Seine Weggefährten Markus Babbel, Ludovic Magnin und Murat Yakin erinnern sich bei blue Sport an Brehme.

Von Michael Wegmann und Jan Arnet

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  • Der deutsche Fussball trauert um einen seiner WM-Helden. Andreas Brehme ist im Alter von 63 Jahren unerwartet verstorben.
  • Markus Babbel, Ludovic Magnin und Murat Yakin arbeiteten in ihrer Aktivkarriere gemeinsam mit Brehme und erinnern sich an einen «fantastischen Menschen», wie Babbel sagt.
  • Brehme habe immer einen lockeren Spruch bereit gehabt, sagt Magnin. Und Yakin erinnert sich: «Er hat uns jeweils versucht, zu tunneln.»

Sechs Wochen nach dem Tod von Franz Beckenbauer trauert der deutsche Fussball um einen weiteren WM-Helden. Andreas Brehme erlag in der Nacht auf Dienstag einem Herzstillstand. Er wurde 63 Jahre alt.

1990 hatte Brehme Deutschland im WM-Final gegen Argentinien mit einem verwandelten Penalty zum Titel geschossen. Das Tor machte Brehme zur Legende, sagt Markus Babbel im Gespräch mit blue Sport. «Aber er war viel mehr als dieses Tor: Andy war ein herausragender Fussballer, mit dem linken und dem rechten Fuss gleich stark. Und er war ein super Kerl», so der ehemalige Trainer des FC Luzern.

In der Saison 2005/06 war Brehme Assistenztrainer beim VfB Stuttgart, wo Markus Babbel bis 2007 spielte. «Andy konnte Geschichten erzählen wie kein anderer. Da hast du dich schlapp gelacht. Er hatte Humor und Selbstironie», erinnert sich Babbel. «Mit Andy Brehme hat uns ein überragender Kicker und ein fantastischer Mensch viel zu früh verlassen. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen.»

Magnin: «Seine Italienisch-Übersetzungen waren legendär»

Auch Ludovic Magnin stand in dieser Zeit in Stuttgart unter Vertrag. Die Nachricht von Brehmes Tod habe ihn traurig gemacht. «Wir hatten damals zusammen unter Giovanni Trapattoni und seinem Co-Trainer Andy Brehme eine super Zeit in Stuttgart», sagt der heutige Lausanne-Coach.

Ludovic Magnin in Aktion – beobachtet von Giovanni Trapattoni und seinem Assistenten Andreas Brehme.
Ludovic Magnin in Aktion – beobachtet von Giovanni Trapattoni und seinem Assistenten Andreas Brehme.
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Brehme sei nicht nur Trapattonis Assistent gewesen, sondern auch der Übersetzer des Italieners in der Kabine. «Die beiden kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Inter Mailand. Das Problem war, dass Andys Italienisch da schon eingerostet war, seine Übersetzungen waren legendär. Das führte teilweise zu grossem Gelächter in der Kabine», schmunzelt Magnin. «Andy war ein toller Typ, extrem zugänglich und hatte immer einen lockeren Spruch bereit.»

Auch fussballerisch konnte Brehme den Profis noch so einiges beibringen. «Er lief zwar nicht mehr viel, konnte mir aber als Linksverteidiger Flanken mit links vorzeigen und auf der rechten Seite genauso präzise mit rechts. Seine Beidfüssigkeit war schon einmalig», so Magnin. «Als wir ihn fragten, weshalb er in einem WM-Final als Linksfüsser den Penalty mit rechts geschossen hat, meinte er trocken: ‹Der argentinische Goalie Goycochea kannte mich aus der Serie A, da nahm ich eben den anderen Fuss.› Andy war ein toller Typ. Ich behalte ihn in bester Erinnerung.»

Yakin: «Brehme hat jeweils versucht, uns zu tunneln»

Brehme als Cheftrainer erlebt hat der heutige Nati-Coach Murat Yakin. Wenn auch nur für kurze Zeit. «Als Andy Brehme bei Kaiserslautern Otto Rehhagel als Trainer abgelöst hat, war ich eigentlich schon auf dem Sprung zum FC Basel», erinnert sich Yakin.

Er habe nur noch zwei, drei Wochen unter Brehme trainiert. «Aber ich kann mich noch gut erinnern, dass er da jeweils mittrainiert hat. Er hat uns jeweils versucht, zu tunneln, und uns seine Freistösse vorgeführt», so der Nati-Trainer. «Er bleibt mir als lustiger Kerl in Erinnerung.»

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