Ernüchterung für den FC Basel im Champions-League-Rennen: Der Schweizer Cupsieger unterliegt im Hinspiel der 3. und vorletzten Qualifikationsrunde mit 1:2 den Österreichern von Linz.
Die Tore der Oberösterreicher erzielten der aufgerückte und unbewachte Innenverteidiger Gernot Trauner fünf Minuten nach der Pause mit einem Kopfball auf einen Corner und der brasilianische Stürmer João Klauss mit einem unhaltbar abgefälschten Weitschuss nach 82 Minuten. Die Basler erarbeiteten sich gegen den Zweiten der österreichischen Meisterschaft tatsächlich keine Torchance, bis Luca Zuffi mit einem platzierten von der Strafraumgrenze nach 87 Minuten zum 1:2 traf. Zuffi nutzte einen abgeprallten Ball, von einem durchdachten Angriff war auch hier nicht zu reden.
Nach der ernüchternden Darbietung bleibt der Mannschaft von Trainer Marcel Koller nichts übrig, als für das Rückspiel von nächster Woche gegen den schwächer eingestuften Gegner, der keine internationalen Meriten vorweist, ein Rezept zu finden.
Die Fans warteten bis zur 23. Minute, bis sie die erste Torchance sahen. Der gefährliche Schuss von Klauss wurde von einem Verteidiger-Bein in Corner gelenkt. In einer anderen Szene zögerte Stürmer Thomas Goiginger, mit einem geschätzten Marktwert von drei Millionen Euro der wertvollste Linzer, für seinen Schuss aus bester Position ein wenig zu lange.
Keine zweite magische Nacht
Mit ihrer Darbietung im ganzen Spiel kamen die Basler nicht annähernd an die Leistungen heran, die sie in den beiden Partien gegen den PSV Eindhoven gezeigt hatten. Mit dem wenig Platz gewährenden Spiel der weniger renommierten Linzer, bei denen acht Österreicher in der Startaufstellung waren, fanden sich die Basler bis in die Schlussphase hinein überhaupt nicht zurecht. Koller hatte vor dem aggressiven Spiel gewarnt, das die Oberösterreicher unter dem neuen Trainer Ismaël Valérien praktizieren. Er hatte seine Spieler darauf eingestellt. Umsetzen konnten sie es nur ungenügend. So traten die Basler in keiner noch so kurzen Phase dominant auf.
Basel hatte keine Spieler, die den Match in die Hand nehmen konnten. Auch den Routiniers Fabian Frei und Valentin Stocker, die zuletzt auch in der Meisterschaft überzeugt hatten, und dem Torschützen Zuffi gelang dies nicht. Die Basler kamen erst in den letzten Minuten ein wenig besser zur Geltung, als die Linzer für ihr kräfteraubendes Spiel zu büssen schienen.
Die Basler Niederlage ist für die Super-League-Klubs generell nichts Erfreuliches, denn Österreich ist in der Koeffizienten-Rangliste der UEFA, bei der es um die Zuteilung der Europacup-Plätze geht, ein Rivale der Schweiz.
Rätsel und Gerüchte rankten sich auch am Spieltag um Albian Ajeti, Basels Goalgetter vom Dienst. Der Schweizer Internationale war schon letzten Samstag für das Super-League-Spiel in Thun verletzt gemeldet. Gleichzeitig scheint sich in diesen Tagen Ajetis teurer Wechsel in die Premier League zu West Ham United zu konkretisieren. So war während der Partie gegen die Österreicher nicht klar, ob Ajeti nun wegen einer Verletzung oder weil das Transfergeschäft vor dem Abschluss steht oder schon abgeschlossen ist.
Ajetis Abwesenheit bedeutete wohl eine Schwächung der Basler Mannschaft. Trainer Koller überraschte darüber hinaus mit der Nomination von Afimico Pululu als einziger Spitze. Kemal Ademi, der wider Erwarten rasch und einer Verletzung genesen war, blieb bis in die zweite Halbzeit ebenso auf der Ersatzbank wie Noah Okafor.
Basel – LASK Linz 1:2 (0:0)
20'470 Zuschauer
Tore: 50. Trauner 0:1. 82. Klauss 0:2. 87. Zuffi 1:2.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete, Riveros; Balanta (76. Bua), Frei; Van Wolfswinkel, Zuffi, Stocker (65. Ademi); Pululu (76. Okafor).
LASK Linz: Schlager; Ramsebner (17. Pogatetz), Trauner, Wiesinger; Ranftl, Holland, Michorl, Renner; Goiginger (63. Frieser), Klauss (83. Raguz), Tetteh.
Bemerkungen: Basel ohne Ajeti und Kuzmanovic (beide verletzt). LASK Linz ohne Benkö und Oh (beide verletzt). Verwarnungen: 26. Michorl (Foul), 28. Riveros (Foul), 82. Trainer Ismaël (LASK Linz/Verlassen der Coaching-Zone).