Mit 42 Toren ist Alex Frei bis heute der Rekordtorschütze der Schweizer Nati. Von den aktuellen Nationalspielern kommt ihm da keiner auch nur in die Nähe. Frei will wissen, warum der Schweiz ein echter Top-Knipser fehlt.
In einem Interview mit der «Sport Bild» schwärmt der 41-Jährige von BVB-Torjäger Erling Haaland und versucht zu erklären, warum der Schweiz ein Stürmer mit der Klasse des jungen Norwegers fehlt. «Das ist ein echtes Problem. Wir haben keinen Schweizer Torjäger auf internationalem Top-Niveau», sagt Frei und fügt an: «Wir machen Fehler in der Ausbildung.»
Fehler in der Ausbildung? «Stürmer sind Spielertypen, die im positiven Sinne ‹ein Teil im Kopf haben›, wie wir Schweizer sagen, also ein bisschen verrückt sind», erläutert der Wil-Trainer. «Die Tendenz in den Nachwuchsleistungszentren ist leider, die egozentrischen, extrovertierten und egoistischen Züge zu unterbinden und zu viele Leitplanken zu setzen.»
Frei würde sich mehr «Typen» wünschen, wie er als Spieler selber einer war. Die aktuellen Nati-Angreifer sieht er offenbar nicht in dieser Sparte. Frei: «Natürlich soll keiner durchdrehen und seiner Mannschaft schaden. Aber Stürmer sind wie Torhüter ein eigenwilliges Völkchen und die brauchen manchmal andere Freiheiten.»
Mit 42 Toren aus 84 Länderspielen ist Alex Frei der treffsicherste Spieler in der Geschichte der Schweizer Nationalmannschaft. Am nächsten kommt ihm Kubilay Türkyilmaz (34 Tore, 62 Spiele). Die aktuellen Nati-Stürmer Haris Seferovic (19 Tore, 70 Spiele), Breel Embolo (4 Tore, 40 Spiele) und Mario Gavranovic (10 Tore, 26 Spiele) hinken weit hinterher. Bester Torschütze im Kader von Vladimir Petkovic ist Xherdan Shaqiri mit 22 Treffern aus 86 Partien.