Verletzungskrise Alarmstufe Rot bei YB vor den Champions-League-Playoffs

tbz

5.8.2019

YB-Captain Fabian Lustenberger musste sich während der Partie gegen Lugano am Kopf behandeln lassen. Er spielte aber weiter.
YB-Captain Fabian Lustenberger musste sich während der Partie gegen Lugano am Kopf behandeln lassen. Er spielte aber weiter.
Bild: Keystone

Die Berner Young Boys spielen in den CL-Playoffs entweder gegen Kopenhagen oder Roter Stern Belgrad. Das ist ein gutes Los, aber eine Verletzungskrise könnte den Bernern einen Strich durch die Rechnung machen.

Es ist das Spiel um die Millionen: In den Champions-League-Playoffs treffen die Berner Young Boys auf den Sieger der Paarung FC Kopenhagen – Roter Stern Belgrad. Alleine der Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse würden YB rund 20 Millionen Euro sichern. Aber ausgerechnet jetzt reiht sich in Bern Ausfall an Ausfall.

Am Sonntag musste Marvin Spielmann gegen Lugano kurz vor der Pause mit Verdacht auf eine Hirnerschütterung den Platz verlassen. Er ist der nächste hochkarätige Name auf einer immer länger werdenden Verletztenliste beim Schweizer Meister. Nach einer ausführlichen Kontrolle im Spital befindet sich der Offensivspieler auf dem Weg der Besserung. Es sei aber noch offen, wann er wieder ins Training zurückkehren wird. Auch Fabian Lustenberger musste nach der Partie genäht werden. Die offene Wunde oberhalb seines rechten Ohrs musste noch während des Spiels getackert werden. Der Captain sollte am Samstag in St. Gallen wieder auf dem Platz stehen.

YB fehlen somit sieben Spieler. Darunter Guillaume Hoarau, Miralem Sulejmani, Christian Fassnacht oder Sandro Lauper. Hinzu kommt, dass bisherige Leistungsträger, wie Djibril Sow, Kevin Mbabu oder Steve von Bergen, das Team in diesem Sommer verlassen haben. Das sind keine guten Vorzeichen für die in bereits zwei Wochen stattfindenden Playoffs.



Ist das Kader breit genug?

Immerhin bei der Auslosung hatten die Berner etwas Glück. Mit dem Sieger des Duells zwischen Kopenhagen und Roter Stern Belgrad wartet eine lösbare Aufgabe auf Gerardo Seoane und seine Mannschaft. Aber muss der Luzerner Trainer bei einer solch langen Verletztenliste womöglich noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden? «Es ist noch nicht so alarmierend, dass wir morgen neue Spieler kaufen müssen», so Seoane nach dem Spiel gegen Lugano. Natürlich freut er sich nicht über die Ausfälle, aber das Kader scheint tatsächlich breit genug, um diese zu kaschieren.

Gegen Lugano spielte YB mit einer jungen, hungrigen Mannschaft. Das Mittelfeld bildeten Michel Aebischer, Christopher Martins und Vincent Sierro und die drei zeigten eine starke Partie. Auch vorne funktionierte grösstenteils alles. Jean-Pierre Nsame traf per Doppelpack und zeigte einmal mehr, dass er auch in solchen Situationen bereit ist. Hinten spielte man trotz neuformierter Abwehr gegen ein bisher ungeschlagenes Lugano zu Null. Es klappte vielleicht noch nicht ganz alles im Berner Spiel, aber der Wille und der Einsatz war auf jeden Fall vorhanden.

Trotzdem herrscht bei YB vor den Champions-League-Playoffs Alarmstufe Rot. Wenn sich in den nächsten zwei Wochen noch weitere Spieler verletzen sollten, dann droht dem Schweizer Meister der Abstieg in die Europa League und womöglich eine leere Kasse.



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