Am Tag des ursprünglich geplanten Champions-League-Finals sorgt Roman Kilchsperger in der Fussball-Show «90 Minuten – Warten auf die Champions» für ein attraktives Alternativprogramm.
Eigentlich wäre an diesem Samstag das Endspiel der Königsklasse auf dem Programm gestanden, wegen der Corona-Pandemie aber ruht der Spielbetrieb der Champions League nach wie vor. In der laufenden Kampagne sind noch vier Achtelfinal-Rückspiele ausstehend, bevor es mit den Viertelfinal-Duellen endgültig in die heisse Phase gehen würde.
Doch während der Ball in der Bundesliga bereits wieder rollt und auch weitere europäische Ligen vor der Wiederaufnahme der Meisterschaft stehen, stellen sich für die Fortsetzung der Königsklasse noch viele Fragen. Zusammen mit zahlreichen Fussball-Persönlichkeiten geht Roman Kilchsperger diesen in der Sendung «90 Minuten – Warten auf die Champions» nach. Zur Unterstützung im Studio mit dabei sind Teleclub Fussball-Experte Pascal Zuberbühler sowie die Schweizer Trainer-Legende Christian Gross. Das sind die Highlights:
4. Minute – Zuberbühler: «Bin unheimlich dankbar, Christian als Mentor gehabt zu haben»
Die Studio-Gäste Pascal Zuberbühler und Christian Gross erinnern sich an die gemeinsamen Zeiten und Erfolge aus früheren Jahren. Vor allem der Teleclub Fussball-Experte und ehemalige Nati-Goalie erinnert sich gerne: «Es war eine wunderbare Zeit. Wahnsinn, was da abgegangen ist», sagt Zuberbühler und scherzt: «Wir reden jeden Tag darüber». Die Erfolge seien gewaltig gewesen – und genau das schweisse zusammen.
21. Minute – Kallen: «Wenn Situation so bleibt, werden wir im August einen Sieger haben»
UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen gibt Auskunft über die aktuellen Pläne zur Fortführung der Champions League. «Was man heute sagen kann, ist, dass wir im August die Spiele wieder aufnehmen werden. Das ist unser Plan. Wie genau, da sind in den nächsten zehn Tagen noch Gespräche im Gang.» Eine mögliche Variante wäre ein Turnier an einem Standort, in dem sich die verbleibenden acht Viertelfinalisten um den Titel duellieren.
Die definitive Entscheidung soll bis zum 17. Juni fallen, für Kallen ist aber klar: «Wenn die Corona-Situation so bleibt, wie sie heute ist, werden wir im August einen Sieger haben.» Der nicht ganz ernst gemeinte Vorschlag von Kilchsperger, das Turnier in der Schweiz spielen zu lassen, wird abgewiesen. «Die Schweiz ist nicht vorgesehen für das Final-Turnier. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten.»
27. Minute – Arsène Wenger: «Natürlich kenne ich Christian Gross»
Arsène Wenger hat als langjähriger Arsenal-Trainer ganze 828 Premier-League-Spiele auf dem Buckel – und damit 801 mehr als Christian Gross, der 1997 ein knappes Jahr bei Tottenham anheuerte. «Natürlich kenne ich Christian Gross. Er war natürlich bei meinem grossen Rivalen, Tottenham», sagt Wenger im Gespräch auf Skype.
Für den Franzosen ist die Königsklasse der wohl attraktivste Wettbewerb. «Der beste Fussball ist in Europa. Und die Differenz von Europa zum Rest wird immer grösser, alle guten Spieler spielen in Europa. Deshalb ist die Champions League so erfolgreich», erklärt er. Durch seine Arbeit bei der FIFA kennt Wenger mittlerweile auch Pascal Zuberbühler persönlich – und hat nur gute Worte für ihn übrig: «Pascal ist super».
46. Minute – Christian Gross gewährt Einblicke in sein privates Fotoalbum
Christian Gross erzählt von seiner Zeit in Saudi-Arabien und Ägypten, wo er bei den Vereinen Al-Ahli und Zamalek zwischenzeitlich das Ruder übernommen hatte – und sich auch wegen der Religion anpassen musste. «Sie haben dies immer als Ausrede benutzt. Wenn dir ein Spieler sagt, er habe noch gebetet, was willst du ihm dann sagen? Man muss das akzeptieren», schildert Gross.
Auch die Anspielzeiten haben sich immer geändert – weil sich die Gebetszeiten verschoben haben. «Ich habe praktisch kein Training pünktlich begonnen.» Dennoch bleibt dem 65-Jährigen die Zeit zwischen 2014 und 2019 in bester Erinnerung. «Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, die ich machen konnte. Auch kulturell.»
61. Minute – Überraschungsgast Kubilay Türkyilmaz hat seinen Auftritt
Bei den Grasshoppers trainierte Gross damals auch einen gewissen Kubilay Türkyilmaz, von dem er bis heute schwärmt: «Einer der besten, die ich trainieren durfte. Er war schnell, aber nicht nur physisch sondern auch gedanklich.» Umgekehrt hält auch der heute 53-Jährige grosse Stücke auf seinen ehemaligen Chef: «Christian war ein grossartiger Psychologe. Er findet die richtigen Worte in den richtigen Momenten, um die Spieler zu motivieren».