Das zweite Berner Derby innerhalb von gut zwei Wochen geht an den Favoriten. Die Young Boys belohnen sich im Wankdorf für einen dominanten Auftritt gegen Thun mit einem 4:0 und der Tabellenführung.
Am Donnerstagabend erinnerte wenig an das nur zwei Wochen zurückliegende Berner Derby in Thun, das der Aussenseiter mit 1:0 hatte gewinnen können. Meister YB drückte der Partie im Wankdorf von Beginn weg den Stempel auf, während die Thuner von einem ähnlich mutigen Auftritt wie in ihrer Spielstätte sehr weit entfernt waren. Zwei Penaltytore durch Nicolas Moumi Ngamaleu (45./Hands) und Miralem Sulejmani (51./Foul) und eine Gelb-Rote Karte gegen Thuns Hassane Bandé sorgten für eine frühe Vorentscheidung des Spiels. Mit dem elften Heimsieg in Folge stellte YB einen Vereinsrekord auf.
Nachdem die Gäste aus Thun während einer Halbzeit offensiv nicht in Erscheinung getreten waren, erwies sich Schiedsrichter Lukas Fähndrich just in dem Moment als Spielverderber, als die Thuner den gegnerischen Strafraum entdeckt hatten. Vier Minuten nach dem Wiederanpfiff taxierte der 35-Jährige einen Intervention von Bandé gegen YB-Captain Fabian Lustenberger im Thuner Strafraum als penaltywürdig, verwies den 21-jährigen Angreifer nach der zweiten Gelben Karte des Feldes und eröffnete Sulejmani das 2:0. Der Aktion um Bandé und Lustenberger war eine ähnliche Aktion im Berner Strafraum vorangegangen.
Aufgrund der geringen Erfolgsaussichten, zu zehnt beim heimstarken Meister ein 0:2-Handicap zu korrigieren, fokussierte Schneider in den verbleibenden vierzig Minuten bereits auf die nächste Aufgabe der Thuner. Im Hinblick auf die im Abstiegskampf wegweisende Heimpartie am Sonntag gegen Neuchâtel Xamax, schonte Schneider seine wichtigsten Kräfte und wechselte durch. Erneut Sulejmani (71.) und Gianluca Gaudino (90.) nutzten dies zu weiteren Treffern.
Hoaraus Abgang unter Tränen
Einen ähnlichen Plan wie Schneider verfolgte nach dem 2:0 auch YB-Coach Gerardo Seoane, der bis zur 76. Minute sämtliche fünf Wechsel vollzog. Ein erstes Mal war er jedoch schon nach einer halben Stunde zum Wechseln aufgefordert. Guillaume Hoarau musste in seinem erst neunten Einsatz in der Startformation in dieser Saison früh aufgrund einer Verletzung durch den späteren Doppeltorschützen Sulejmani ersetzt werden. Unter Tränen verliess der 36-jährige Franzose, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, den Platz.
Telegramm:
Young Boys – Thun 4:0 (1:0)
1000 Zuschauer. – SR Fähndrich. – Tore: 45. Moumi Ngamaleu (Handspenalty) 1:0. 50. Sulejmani (Foulpenalty) 2:0. 71. Sulejmani (Elia) 3:0. 90. Gaudino (Elia) 4:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Bürgy, Lustenberger (59. Elia), Zesiger; Lotomba (59. Janko), Aebischer (76. Martins), Sierro, Lefort; Fassnacht, Hoarau (34. Sulejmani), Moumi Ngamaleu (59. Gaudino).
Thun: Faivre; Glarner, Havenaar, Stillhart, Nias Hefti (73. Kablan); Bertone (59. Fatkic); Karlen (59. Tosetti), Hasler; Castroman (73. Ahmed); Bandé, Munsy (66. Chihadeh).
Bemerkungen: Young Boys ohne Nsame (gesperrt), Lauper, Sörensen, Garcia und Petignat (alle verletzt). Thun ohne Roth (gesperrt), Salanovic, Rapp und Sutter (alle verletzt). 35. Hoarau verletzt ausgeschieden. 50. Gelb-Rote Karte gegen Bandé (Foul). Verwarnungen: 16. Bandé (Foul). 34. Sierro (Foul). 45. Glarner (Hands). 68. Chihadeh (Foul).