Xamax hat mit Sion einen Mini-Transfer-Krieg ausgetragen. Dieser Umstand könnte sogar zum Vorteil für die Neuenburger werden. Sportlich müssen die «Remis-Könige» der Super League aber noch zulegen, wenn sie die Klasse halten wollen.
Nicht nur Sion, auch Neuchâtel Xamax sprach sich gegen die Wiederaufnahme der Super League aus. Captain Raphael Nuzzolo war sogar der erste Profi, der sich öffentlich dazu bekannte: «Geisterspiele machen keinen Sinn», meinte er.
Während Sion-Präsident Christian Constantin sich gegen den Entscheid zur Fortsetzung juristisch zur Wehr setzte, akzeptierte Xamax-Präsident Jean-François Collet die Sache aber sportlich.
Umso verstörter war Collet danach, als Sion wenig später zwei Transfers vermeldete. Neben Gaetan Karlen, dem zweitbesten Torschützen der Neuenburger, kehrte auch Mittelfeld-Motor Geoffrey Serey dem Team den Rücken.
Ablösefrei wechselte der 35-jährige Ivorer mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet zurück ins Wallis. Einsetzen darf CC aber die beiden Spieler diese Saison nicht. «Es ist ganz klar darauf angelegt, uns zu schwächen», beklagt sich Collet deshalb gegenüber «Le matin».
Viele offene Baustellen
Sion und Xamax belegen 13 Runden vor Schluss den 8. respektive 9. Platz und kämpfen beide gegen den Abstieg. Den punktgleichen Tabellenletzten Thun empfangen die Neuenburger gleich zum Auftakt. Immerhin verpflichtete Xamax dann auch zwei namhafte Spieler aus dem Wallis: Mit Ex-Nati-Spieler Johan Djourou (33) und dem langjährigen Sion-Captain Xavier Kouassi (30) verstärkte man die Defensivachse.
Eine Retourkutsche sind die Transfers aber nicht, schliesslich waren die beiden bei Sion-Boss Christian Constantin in Ungnade gefallen und wurden fristlos gekündigt, weshalb sie beide auch für die restlichen 13 Spiele spielberechtigt sind.
Die Unruhen kamen dabei zur Unzeit: Mit Arbenit Xhemajli, Thibault Corbaz, Matthias Minder, Raphaël Nuzzolo, Liridon Mulaj, Samir Ramizi, Yannis Tafer, André Neitzke, Mike Gomes, Léo Farine, Safet Alic, Marciss Oss, Taulant Seferi, Léo Seydoux und Leroy Abanda laufen gleich bei 15 Spielern die Verträge aus. «Wir versuchen, bis Ende August alle zu behalten», so Collet über die Ausgangslage. Danach werde man sehen, wie es weitergeht.