Christian Constantin greift als Präsident des FC Sion im Zuge der Krise wegen des Coronavirus zu einer drastischen Massnahme und entlässt mehrere Grossverdiener des Vereins fristlos.
Der Klub aus der Super League hat acht Spielern «aus guten Gründen» und «wegen höherer Gewalt» fristlos die Verträge gekündigt. Dabei handle es sich um die Spieler Pajtim Kasami, Alex Song, Ermir Lenjani, Xavier Kouassi, Seydou Doumbia, Mickaël Facchinetti, Christian Zock und Birama Ndoye. Gegenüber «Blick» erklärte Constantin: «Wir sind all unserer Einkommen beraubt. Es ist uns untersagt, ihnen ihre Arbeitsleistung anzubieten und es ist ihnen untersagt, ihre Leistung zu erbringen.»
Offenbar hatte Constantin gemäss «Blick» vor der Kündigung bei den Spielern das Einverständnis einholen wollen, dass sie ab sofort Kurzarbeit leisten – zum von der Arbeitslosenversicherung vorgesehenen Maximallohn von 12'350 Franken. Die genannten Spieler hätten aufgrund der kurzen Frist dieses Schreiben nicht unterzeichnet oder abgelehnt, so der «Blick».
Johan Djourus Agent Costa Bonato erklärt das Verhalten seines Spielers wie folgt: «In dieser kurzen Zeitspanne war es unmöglich, die Sache seriös abzuklären. Und vom Klub war für Nachfragen niemand erreichbar. Was der FC Sion da gemacht hat, ist alles andere als korrekt.»
Kurzarbeit kann allerdings nach aktuellem Stand nur für Arbeitgeber mit unbefristeten Arbeitsverträgen beantragt werden. Das ist etwa bei Fussballspielern in der überwiegenden Mehrheit nicht der Fall. Verträge im Mannschafts-Profisport werden in der Regel zeitlich befristet abgeschlossen.
SDA/bam