2:1-Erfolg gegen Thun 13. Cup-Triumph für den FC Basel

Bluewin

19.5.2019

Der FC Basel schliesst eine schwierige Saison versöhnlich ab. Die Basler setzten sich im Cupfinal im Stade de Suisse in Bern vor gut 20'000 Zuschauern gegen den Aussenseiter Thun 2:1 durch und holten den 13. Cupsieg der Vereinsgeschichte.

Es dauerte mehr als 80 Minuten, bis im 94. Schweizer Cupfinal doch noch die grossen Emotionen ausbrachen. Als Dejan Sorgic für Thun im Anschluss an einen Corner der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang, kehrte die Spannung in die zuvor über weite Strecken wenig prickelnde Partie zurück.

Mit der Unterstützung der rund 10'000 Fans stürmten die Berner Oberländer an und brachten den grossen Favoriten noch einmal ins Zittern. Klare Torchancen zum Ausgleich erspielten sich die Thuner aber nicht mehr. Wir bereits zuvor fehlte dem Team von Marc Schneider nicht viel, aber dennoch das gewisse Etwas, um den Ausgleich noch zu erzielen und den ersten Titel in der 121-jährigen Vereinsgeschichte doch noch zu gewinnen.

Vier Minuten vor Sorgics Anschlusstreffer hatte Fabian Frei mit dem 2:0 für Basel für die vermeintliche Entscheidung gesorgt. Seit der 23. Minute hatte der Favorit in Führung gelegen. Der Schweizer Internationale Albian Ajeti, einer der besten an diesem Nachmittag, verwertete eine Flanke von Valentin Stocker mit dem Kopf zum 1:0. Die Basler profitierten dabei von mehreren Fehlern in der Thuner Abwehr. Chris Kablan, Roy Gelmi und Torhüter Guillaume Faivre machten keine gute Figur.

Fabian Frei erzielte das 2:0 für die Basler.
Fabian Frei erzielte das 2:0 für die Basler.
Bild: Keystone

Der Sieg für das Team von Marcel Koller war zwar kein berauschender, aber ein verdienter. Die Basler boten wie so oft in dieser Rückrunde einen pragmatischen, aber erfolgreichen Auftritt. Letztlich entschied die grössere individuelle Klasse und das breitere Kader zugunsten des FCB. Thun hatte kurzfristig auch auf den Innenverteidiger Miguel Rodrigues verzichten müssen, zu allem Überfluss schied mit Nicola Sutter ein weiterer Verteidiger Mitte der ersten Halbzeit verletzt aus.

Die Thuner verpassten in ihrer zweiten Cupfinal-Teilnahme nach 1955 die erste Chance auf den direkten Einzug in die Europa League, nun muss sich der Tabellendritte der Super League diesen Platz im europäischen Wettbewerb über die Meisterschaft sichern. Basel wird die Qualifikation für die Champions League bestreiten.

Für den FCB war es bereits der achte Cupsieg seit der Jahrtausendwende, der erste seit 2017. Es ist der erste Titel in der Ära von Präsident Bernhard Burgener und Sportchef Marco Streller (seit 2017).

Stimmen aus dem Siegerlager

Marek Suchy: «Ich bin überglücklich, es freut mich sehr für die Mannschaft. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt, das wissen wir. Aber im Final zählt nur, wer das Spiel gewinnt. Am Ende haben wir doch ein Bisschen zittern müssen, nun wollen wir feiern bis zum Morgen.»

Valentin Stocker: «Das Spiel hätte auch auf die andere Seite kippen können, denn wir haben keine Super-Leistung gezeigt. Thun hätte den Sieg auch verdient, das müssen wir zugeben. Doch wir haben in Viertelfinal und Halbfinal auswärts gespielt (in Sitten und Zürich) und dort tolle Spiele abgeliefert. Deshalb haben wir diesen Cupsieg absolut verdient.»

Trainer Marcel Koller: «Ich stand schon einmal im Final, mit GC, und habe dort gegen den FC Basel verloren (2002). Jetzt bin ich glücklich, den Cup gewonnen zu haben. In der Schlussphase wurde es eng, weil wir ein paar Konter nicht gut ausgespielt haben. Thun war ein sehr starker Gegner.»

Stimmen aus dem Verliererlager

Trainer Marc Schneider: «Es schmerzt, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wir waren nahe dran. Wir hatten Pech mit den Abwesenden (Hediger, Glarner, Rodrigues), dann ist auch noch Sutter früh ausgefallen. Wir kamen trotzdem zu Chancen, aber wir haben sie nicht genutzt. Wir nehmen uns vor, in einem Jahr wieder in den Cupfinal zu kommen. Viele Spieler haben am Cupsieg schnuppern können, sie haben diesen Rummel zum ersten Mal erlebt. Das Erlebnis macht uns stärker.»

Dejan Sorgic: «Wir haben zu spät begonnen, Fussball zu spielen. In einem Cupfinal hätten wir von Beginn weg mit mehr Herz spielen müssen. Deshalb hat Basel verdient gewonnen. Ich bin sehr enttäuscht, denn wir wären gerne Cupsieger geworden. Wir haben in dieser Saison viel für einen Titel gearbeitet. Dass es am Ende wegen Kleinigkeiten nicht gereicht hat, ist sehr schmerzhaft.»

Die Thuner müssen sich nach hartem Kampf geschlagen geben.
Die Thuner müssen sich nach hartem Kampf geschlagen geben.
Bild: Keystone

FC Basel – FC Thun 2:1 (1:0)

Stade de Suisse, Bern. – 20'500 Zuschauer. – SR San. – Tor: 23. Ajeti (Stocker) 1:0. 77. Frei (Riveros) 2:0. 81. Sorgic (Kablan) 2:1.

Basel: Omlin; Xhaka, Suchy, Zambrano, Riveros; Balanta, Frei (91. Van Wolfswinkel); Stocker (67. Bua), Zuffi (72. Kuzmanovic), Okafor; Ajeti.

Thun: Faivre; Joss, Gelmi, Sutter (26. Karlen), Kablan; Fatkic; Tosetti (79. Salanovic), Costanzo, Stillhart, Spielmann (94. Schwizer); Sorgic.

Bemerkungen: Basel ohne Petretta (gesperrt) und Widmer (verletzt), Thun ohne Glarner (gesperrt), Hediger, Rodrigues und Ziswiler (alle verletzt). Verwarnung: 13. Okafor (Foul). 23. Stillhart (Foul). 26. Balanta (Foul). 65. Riveros (Foul). 94. Ajeti (Reklamieren). 94. Costanzo (Foul).

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