Matchwinner über seine Rolle in der Nati Xherdan Shaqiri: «Es ist viel Unnötiges geschrieben worden»

Von Andreas Böni (Text) und Ronja Zeller (Video) aus Dublin

27.3.2024

Shaqiri nach dem Nati-Sieg: «Es ist viel Unnötiges geschrieben worden»

Shaqiri nach dem Nati-Sieg: «Es ist viel Unnötiges geschrieben worden»

Xherdan Shaqiri im Interview nach dem 1:0 Sieg im Freundschaftsspiel gegen Irland.

26.03.2024

Ist er Joker? Stammspieler? Oder eine Mischung aus beidem? Xherdan Shaqiri (32) antwortet mal wieder mit Toren, dem 30. Länderspieltreffer im 121. Länderspiel. Und gibt dann ein Interview für die Schweizer Journalisten.

Von Andreas Böni (Text) und Ronja Zeller (Video) aus Dublin

27.3.2024

Xherdan Shaqiri, Gratulation zum Tor. Wie war das Spiel aus Ihrer Sicht?

Heute war wichtig, dass wir mit einer guten Mentalität in das Spiel reingehen, um zu gewinnen. Weil das letzte Mal, dass wir gesiegt haben, war im September letzten Jahres. Es muss nicht immer ein schöner Sieg sein. Heute haben wir ein Tor geschossen und keines bekommen. Es ist immer schön, mit einem Sieg die Nati-Phase zu beenden und mit einem guten Gefühl nach Hause zu gehen.

Sie sagten, Sie hätten schon beim Einschiessen viele tolle Tore gemacht und Sie hätten beim Freistoss gewusst, dass er fix drin ist.

Ja, das stimmt. Beim Einschiessen war es wirklich sehr gut. Aber ja, am Schluss war es ein schöner Freistoss. Ich bin froh, dass der Ball reingegangen ist und dass wir am Schluss auch das Spiel gewonnen haben.

Es wurde sehr viel gesprochen über Ihre neue Rolle, viel spekuliert. Wie haben Sie das empfunden in den letzten Tagen?

Es ist viel Unnötiges geschrieben worden. Ich glaube, wir müssen alle sehen, dass ich auch erst gerade die Saison angefangen habe. Ich war acht Wochen im Urlaub und habe erst drei, vier Spiele in den Beinen. Ich brauche auch noch ein paar Spiele, um auf 100 Prozent zu sein. Ich habe das völlig verstanden, dass der Trainer gegen Dänemark gewechselt hat. Das war auch ganz klar abgesprochen mit ihm. Dass ich in Dänemark draussen sitze und heute von Anfang an spiele. Das Wichtigste ist, dass ich auch immer spielen möchte. Daher ist da überhaupt kein Problem. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis mit Murat vorher und schon immer gehabt. Ich komme jedes Mal in die Nationalmannschaft und probiere meine Leistung.

Sie sagten, es sei viel unnötig geschrieben worden. Was meinen Sie damit?

Ja, dass anscheinend viele Medien geschrieben haben, dass es nicht so sei, dass der Trainer mit mir gesprochen habe. Das stimmt nicht. Es war ganz klar abgemacht.

Umso ein tolleres Zeichen war dieser Freistoss.

Was für ein Zeichen? Ich probiere immer meine Leistung abzurufen, in jedem Spiel, egal gegen wen. Heute ist es wieder gut gelungen.

Wie konkret sind denn die Gespräche über Ihre Rolle in Zukunft?

Die Euro wird in ein paar Monaten sein, von daher können wir jetzt nicht über verschiedene Rollenspiele sprechen. Wer aufgeboten wird, der wird alles geben für die Nationalmannschaft.

Wie finden Sie das neue System, also das 3-5-2?

Ich habe ja auch wieder in einer anderen Position gespielt. Es ist defensiv sicher, wir stehen gut.  Aber man hat auch gesehen gegen Dänemark, dass wir nach vorne ein bisschen weniger kreativ waren. In Irland war es ein bisschen besser, aber wir müssen uns nach vorne steigern, um noch mehr Chancen herauszuspielen. Aber: Wir haben kein Tor bekommen in diesen zwei Spielen, ein Unentschieden und einen Sieg geholt. Und so können wir eigentlich weiterfahren.

Können Sie sich vorstellen, der zweite Stürmer zu sein im Zentrum?

Klar, ich spiele ja auch in Amerika als zweiter Stürmer, als Nummer 10. Hier in Irland habe ich als falsche 9 gespielt. Da bin ich ein bisschen freier offensiv, kann mich auch ein bisschen absetzen und den Mittelfeldspielern helfen und mich auch in andere Positionen bringen.

Diese Mannschaft ist nur gefährlich mit Xherdan Shaqiri im Angriff.

Ich hoffe irgendwann einmal, dass ein anderer kommt, der auch so kreativ ist wie ich, der in meine Fusssstapfen treten kann.

Es wurde geschrieben, Ihre Fitnesswerte seien nicht gut.

Ich habe vorhin gesagt, ich habe erst drei, vier Spiele in den Beinen, ich war acht Wochen in Urlaub. Ich muss auch sagen, ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Aber bis zur EM wird es besser. Wann war ich nicht bereit für ein grosses Turnier? Das ist die Frage.

Das klingt nach einer Drohung, einer positiven Drohung.

Nein, nein, hier gibt es nichts zu drohen. Ich glaube, man muss auch bereit sein, wenn es darauf ankommt. Das sind die grossen Turniere, die grossen Events, wo man die Nation am besten vertreten kann. Das ist mein grosses Ziel.

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