Granit Xhaka hat sich nach dem 2:2 gegen Kosovo über die Trainingsleistungen der Nati beschwert und damit auch Nati-Trainer Murat Yakin indirekt kritisiert. Vor dem Spiel gegen Andorra nimmt Yakin Stellung zu den kritischen Aussagen seines Captains.
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- Granit Xhaka hat nach dem 2:2 gegen Kosovo die Trainingsleistungen in der Nati kritisiert und gesagt, dass er von der schwachen Leistung der Schweizer «nicht überrascht» sei.
- Nati-Coach Murat Yakin nimmt am Montag an der Pressekonferenz dazu Stellung und sagt, dass es ein klärendes Gespräch zwischen ihm und dem Captain gegeben habe.
- Xhaka wolle sich laut Yakin mehr ins Wochenprogramm bei der Nati einbringen. Der Trainer seinerseits wünscht sich, dass kritische Worte unter vier Augen und nicht in der Öffentlichkeit fallen.
Was will Granit Xhaka mit seinen getätigten Aussagen über die «komische Trainingswoche» in der Nati bezwecken? Entfacht im Team nun sogar ein Machtkampf zwischen Trainer und Captain? Murat Yakin beschwichtigt bei seiner Pressekonferenz vor dem Andorra-Spiel direkt: «Es hat ein offenes und ehrliches Gespräch stattgefunden. Jetzt blicken wir nach vorne.»
45 Minuten hätte der Austausch gedauert. «Ich habe ihm mitgeteilt, dass es unnötig war, das öffentlich auszutragen», sagt der Nati-Coach. «Ich habe es aber nicht als Kritik empfunden, sondern als Anregung. Er hat mir seine Sichtweise mitgeteilt. Er will mehr involviert sein in die Trainingswoche. Für mich ist das okay.»
Wie kann sich Xhaka mehr einbringen? Laut Yakin geht es ums ganze Wochenprogramm rund um Trainings und Spiel, um Teamevents und Marketing-Aktivitäten. «Es geht nicht darum, dass er die Trainingseinheiten macht oder die Aufstellungen mitbestimmt. Das entscheide ich», schmunzelt der Coach. «Es sind einige Dinge, die in so einer Woche auf uns zukommen. Es wird nicht nur Fussball gespielt, wir haben auch Verpflichtungen, das schmeckt halt nicht jedem.»
«Unnötig und nicht clever»
Nichtsdestotrotz gibt Yakin auch zu verstehen, dass ihm das Ganze nicht gepasst hat. Sein Captain dürfe zwar jederzeit sagen, wenn ihm etwas nicht passe, «aber ich dulde es nicht, wenn er sowas unmittelbar nach dem Spiel öffentlich macht. Ich würde das lieber unter vier Augen besprechen. Es war unnötig und in dieser Phase auch nicht clever», so der Nati-Coach.
Er könne als Trainer gut mit solchen Aussagen eines Spielers umgehen, schliesslich sei er als aktiver Profi auch lautstark unterwegs gewesen, sagt Yakin. «Hoffentlich ist es nicht das letzte Mal, dass sich Granit bemerkbar macht. Wenn er sich aus dem Fenster lehnt, ist er aber auch in der Verpflichtung. Dann muss er Leistung bringen. Ich verlange von ihm als Captain auch, dass er vorangeht.»
Mit diesem Vorfall habe sich das Verhältnis zwischen Captain und Trainer aber nicht verändert, versichert Yakin: «Ich mag solche Charaktertypen. Ich war auch Captain und habe den Bezug zum Trainer gesucht. Deshalb absolut verständlich, dass er sich mehr einbringen will. Ich kenne Granit sehr gut und kann das Ganze auch einordnen. Das Thema ist jetzt abgehakt, wir blicken nach vorne.»
Damit liegt der Fokus nun voll auf dem Spiel vom Dienstag gegen Andorra, wo drei Punkte absolute Pflicht sind. Keine Frage, dass Xhaka auch gegen den Fussballzwerg mit der Binde am Arm auflaufen wird. Yakin: «Granit steht in der Startelf.»