«Der Trainer hat experimentiert» Shaqiri will von einer Jokerrolle in der Nati nichts wissen

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23.3.2024

Ein ungewohntes Bild: Xherdan Shaqiri war in Dänemark nur Edelreservist.
Ein ungewohntes Bild: Xherdan Shaqiri war in Dänemark nur Edelreservist.
Keystone

Xherdan Shaqiri sitzt im ersten Nati-Spiel im EM-Jahr beim 0:0 in Dänemark nur auf der Bank. Muss sich der 120-fache Nationalspieler mit einer neuen Rolle als Joker anfreunden? Das scheint für Shaqiri nicht infrage zu kommen.

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  • Nati-Coach Murat Yakin hatte unter der Woche angedeutet, dass Xherdan Shaqiri möglicherweise eine neue Rolle als Ersatzspieler akzeptieren müsse.
  • Beim 0:0 in Dänemark sass Shaqiri 75 Minuten lang auf der Bank.
  • Der 120-fache Nationalspieler bleibt aber gelassen. «Meine Rolle bleibt immer gleich. Das war heute ein Freundschaftsspiel und der Trainer hat die Möglichkeit, zu experimentieren. Das hat er heute gemacht», so Shaqiri nach dem Spiel.

Xherdan Shaqiri war schon im Vorfeld des Spiels in Dänemark ein grosses Thema rund um die Nati. Im Trainingslager in La Manga machte Murat Yakin Andeutungen, dass dem Zauberwürfel, der in den vergangenen Jahren so wichtig war für die Nati, eine neue Rolle als Joker blühen könnte.

«Auch er muss seine Rolle kennen und verstehen. Ist’s von Anfang an, dann ist es okay. Ist es von der Bank, dann kann er auch wichtig sein, wenn er das so akzeptiert …», sagte Yakin. Schnell kam die Frage auf: Ist der 32-Jährige fortan mehrheitlich nur noch Ersatzspieler?

Eine erste Antwort folgt am Samstagabend in Kopenhagen. Shaqiri sitzt tatsächlich nur auf der Bank. Trotz Systemwechsel, der es ihm eigentlich ermöglichen würde, auf seiner Lieblingsposition als Zehner zu spielen. Ruben Vargas kriegt von Beginn an Yakins Vertrauen als hängende Spitze. Shaqiri wird erst in der 76. Minute eingewechselt.

Shaqiri: «Der Trainer hat heute experimentiert»

Beim 0:0 in Dänemark wurde Shaqiris Kreativität merklich vermisst. Offensiv fehlte Vargas, Noah Okafor und Co. oft die Durchschlagskraft. «Der Trainer hat so aufgestellt. Mit dieser Aufstellung war es klar, dass es offensiv etwas schwieriger wird. Aber defensiv sind wir gut gestanden», resümiert Xherdan Shaqiri nach dem Spiel im Interview bei SRF.

Die Frage des SRF-Reporters, ob er eine neue Rolle in der Nati habe, lächelt Shaqiri weg: «Nicht dass ich wüsste. Meine Rolle bleibt immer gleich. Das war heute ein Freundschaftsspiel und der Trainer hat die Möglichkeit, zu experimentieren. Das hat er heute gemacht. Er hat anders aufgestellt als sonst. Man wird analysieren, ob das gut war oder nicht.»

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«Warten wir mal ab»

Signale des Trainers, dass er künftig vermehrt als Joker zum Einsatz komme, gebe es nicht. «Ich werde weiterhin normal zur Nati kommen und natürlich versuchen, immer zu spielen. Wichtig ist für mich, dass ich fit bleibe und Spiele mache», sagt Shaqiri und stellt klar: «Statistiken lügen nie. Man muss sich die Statistiken anschauen und so ist es auch wichtig, dass man Spieler aufstellt, die oft spielen und im richtigen Moment Leistung zeigen können – auch bei grossen Turnieren.»

Shaqiri macht deutlich, dass er sich spätestens im Sommer bei der Europameisterschaft ganz klar in der Nati-Startelf sieht: «Warten wir mal ab. Ich bin ruhig, meine Leistung ist das wichtigste. Ich versuche, mich bestmöglich auf die EM vorzubereiten.»

Xherdan Shaqiri will von einer neuen Jokerrolle nichts wissen.
Xherdan Shaqiri will von einer neuen Jokerrolle nichts wissen.
imago

Und was sagt Murat Yakin dazu? «Wir haben es mit ihm angeschaut», so die knappe Antwort des Nati-Trainers. Es sei kein Entscheid gegen Shaqiri gewesen, sondern einer für die anderen, die einfach mehr Spiele in den Beinen haben und fitter sind als der Chicago-Profi, dessen Saison in der MLS erst gerade begonnen hat.

Für Shaqiris Kurzeinsatz hat Yakin nur Lob übrig: «Er hat es heute sehr gut gemacht, wie er sich auch hat zurückfallen lassen. Und auch in der Fortsetzung, Shaq ist unglaublich schnell, wenn er sich drehen kann. Wir versuchen vermehrt, auch ihn in Position zu bringen, damit er den finalen Pass hinter die Abwehr lancieren kann.» 

Die Shaqiri-Frage bleibt auch im Vorfeld aufs Spiel gegen Irland am Dienstag heiss.

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