Das grosse Thema vor dem bedeutsamen Test gegen Dänemark im Hinblick auf die EM: Spielt Shaqiri von Beginn weg oder ist der grosse Fan-Liebling nur Ersatz?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Seit 13 Jahren ist Xherdan Shaqiri in der Nati gesetzt. Kurz vor der EM in Deutschland hat Trainer Murat Yakin in seinen Aussagen durchblicken lassen, dass Shaq auch die Rolle als Ersatz blühen könnte.
- Die Frage jetzt: Sitzt Shaqiri gegen Dänemark vorerst nur auf der Bank. Es wäre sein 120. Länderspiel. Möglich, dass Yakin auch unpopuläre Entscheidungen nicht scheut. Das hat er schon oft bewiesen.
- Vielleicht spielt Shaqiri aber auch die mögliche taktische Umstellung auf eine Dreierabwehr in die Karten und er darf gar auf seiner Lieblingsposition im Zentrum ran.
Murat Yakin überrascht bei der Kaderbekanntgabe mit Ansagen zu Xherdan Shaqiri. Er lässt mehr als nur durchblicken, dass dem Nati-Star an der EM die Rolle als Ersatzspieler blühen könnte. «Das muss ich mit ihm noch besprechen. Auch er muss seine Rolle kennen und verstehen. Ist’s von Anfang an, dann ist es okay. Ist es von der Bank, dann kann er auch wichtig sein, wenn er das so akzeptiert …», sagt Yakin.
Damit hat Yakin ein Fass geöffnet. Seither lautet die grosse Frage in La Manga: Ist der 32-jährige Shaqiri fortan mehrheitlich nur noch Ersatzspieler?
Für Nati-Fans seit vielen Jahren unvorstellbar. Am 3. März 2010 debütiert Shaqiri, 19-jährig, unter Ottmar Hitzfeld im Nati-Dress. Im Sommer 2011 spielt er beim 2:2 gegen England erstmals über 90 Minuten. Seither ist er immer gesetzt. Weder Hitzfeld, Vladimir Petkovic noch Murat Yakin konnten auf ihn verzichten. Warum sollen sie auch? Shaq spielt Fussball wie es kein anderer Schweizer tut: unberechenbar, kreativ. Typ brasilianischer Strassenkicker.
Yakin scheut keine unpopulären Entscheide
119 Länderspiele hat «XS» bis heute auf seinem Konto – einzig Granit Xhaka (121) hat mehr. Und wären da nicht Shaqs chronische muskuläre Probleme gewesen, er wäre wohl bei über 140.
Nun spielt Yakin kurz vor der EM öffentlich mit dem Gedanken den Fan-Liebling auf die Bank zu setzen. Es wäre ein unpopulärer Entscheid. Dass Yakin sich nicht davor nicht scheut, bewies er schon an der WM in Katar, als er Shaqiri gegen die «übermächtigen» Brasilianer auf der Bank liess. Seine Überlegungen damals sind dieselben wie heute: Gegen starke Gegner braucht es solidarische Defensivarbeit. Wie jeder weiss, gehört die Abwehrarbeit nicht gerade zu Shaqs Lieblingsdisziplinen. Obwohl er einst unter Thorsten Fink beim FC Basel als Aussenverteidiger in der Super League debütierte.
Spielt der mögliche Systemwechsel Shaqiri in die Karten?
Denkbar ist aber auch, dass Shaqiri auch gegen starke Gegner von Beginn weg stürmen wird. Und falls Yakin – wie bereits mehrmals angetönt – auf eine Dreierabwehr umstellt, könnte dies Shaqiri sogar in die Karten spielen. In einem allfälligen 3-4-3 oder 3-5-2 könnte der Offensivspieler von Chicago Fire sogar als hängende Spitze ins offensive Zentrum rücken. Das wäre sogar seine liebste Position.
Wie wichtig ein spielfreudiger Shaqiri für die Nati ist, hat er in der Vergangenheit schon oft bewiesen. In den 119 Länderspielen, in welchen er bisher auf dem Platz stand, hatte er bei über 50 Prozent aller erzielten Treffer die Füsse im Spiel. Entweder Shaq traf selbst oder er legte auf. Diese Statistik kennt mit Sicherheit auch Yakin.