Wie steht es um die Fitness von Xherdan Shaqiri? Würde er sich mit einer Jokerrolle wirklich abfinden? Im «Heimspiel bei der Nati» geht blue Sport der Sache auf den Grund.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die einen halten ihn für unverzichtbar, andere stellen Xherdan Shaqiris Fitnesszustand vor der EM infrage.
- An einer Pressekonferenz stellt Shaqiri am Donnerstag klar, dass er ohne Probleme bereit sei, 90 Minuten zu spielen.
- Im «Heimspiel bei der Nati» werden Shaqiris deutliche Aussagen diskutiert. Dass der 32-Jährige nicht mehr unumstritten ist, scheint ihm weh zu tun, meint Michael Wegmann. Pascal Zuberbühler findet, das Thema sollte jetzt vom Tisch sein.
Ist Xherdan Shaqiri genug fit für die Startelf? Diese Frage beschäftigt die Nation vor dem EM-Auftakt besonders. Viel wurde geredet, geschrieben und spekuliert, weshalb es wohl kein Zufall ist, dass der SFV Shaqiri kurz vor Turnierstart noch an eine Pressekonferenz schickt, um den Medien Red und Antwort zu stehen.
Die Debatte um seine Fitness sei «peinlich», meint Shaqiri zu den Journalisten. Und er reagiert irritiert, als ihn ein Reporter darauf hinweist, dass Murat Yakin zuletzt meinte, Shaqiri könne innert vier Tagen nicht zweimal 90 Minuten spielen: «Hat er das wirklich so gesagt?»
Für blue Sport Experte Pascal Zuberbühler wirft Shaqiris Reaktion Fragen auf: «Da merkt man, dass Shaqiri einer ist, der seinen Kopf hat. Sowas hört man nicht gerne.»
Michael Wegmann, Ressortleiter Sport bei blue, stimmt zu: «Es ist auch der Stolz bei Shaqiri, der zum Vorschein kommt. Es ist sein siebtes Turnier, er war immer der Star, der gesetzt ist und den Unterschied ausmacht. Und jetzt wird diskutiert, ob er überhaupt noch 90 Minuten spielen kann. Das tut ihm wahrscheinlich weh.»
Shaqiri stellte an der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag aber auch klar, dass er jeden Entscheid des Trainers akzeptieren würde. Ob er nun von Beginn weg oder als Joker eingesetzt werde – er würde immer sein Bestes geben.
Zubi erklärt Shaqiri-Diskussion für beendet
So hofft Zubi auch, dass nun wieder etwas Ruhe in dieses Thema kommt: «Jetzt sollten wir vorwärts schauen. Wir müssen nicht mehr über Shaqiris Rolle diskutieren, das hat die Mannschaft nicht verdient.» Im Team sei viel positive Energie drin, sodass das Thema endgültig vom Tisch gewischt werden sollte, findet der frühere Nati-Goalie. «Wenn du Erfolg haben willst, brauchst du nicht einen, sondern 26 wunderbare Spieler, die bereit sind.»
Für Wegmann ist dennoch klar: Shaqiri ist sich bewusst, dass er nicht mehr unumstrittener Stammspieler ist. «Wenn er jetzt gegen Ungarn auf der Bank sitzen sollte, sind die Diskussionen auch nicht mehr so gross. Und Shaqiri wäre wohl nicht ganz so sauer, wie wenn das aus dem Nichts kommen würde.» Zubi meint: «Interessant ist es dann, zu sehen, wie er spielt, wenn er reinkommt. Ist er dann extramotiviert, um es allen zu zeigen?»
Letztlich stehe und falle alles mit der Taktik. «Wenn du Ballbesitz willst und das Spiel in der gegnerischen Hälfte stattfinden soll, dann ist Shaqiri gesetzt», so Wegmann. «Aber wenn du dem Ball nachrennen und defensiv arbeiten musst, dann wird es schwierig.»