Verrückte Fakten zu den EM-Stars Playstation-Debatte, Verwirrung um Velo-Unfall und ein heimliches Kind
Hast du gewusst, dass die beiden aktuell wertvollsten Goalies der Welt den Schweizer Pass haben – aber nur einer von ihnen für die Nati spielt? Hier sind die verrücktesten Fakten zu den 24 EM-Teilnehmern.
Gruppe A
🇩🇪 Als das EM-Trikot der Deutschen präsentiert wurde und in den Verkauf ging, dauerte es nicht lange, bis es Kritik hagelte. Nicht wegen des Designs des Shirts, sondern der Rückennummer. Die 44 erinnert an die Runen der SS, der Schutzstaffel der Nazis. Hersteller Adidas reagierte prompt, änderte die Form und verkauft keine Trikots mehr mit der Rückennummer 44.
🏴 Die beinharten Schotten als Schwalbenkönige? Das warf Spaniens Mittelfeldstar Rodri den Schotten nach der 0:2-Pleite in der EM-Quali vor: «Sie schinden Zeit, sie provozieren einen, fallen jedes Mal hin. Das ist für mich kein Fussball. Diese Art, wie sie Fussball spielen, ist für mich Müll.»
🇭🇺 Seit 2018 ist Marco Rossi Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Und seit 2023 hat er auch die ungarische Staatsbürgerschaft. Der in Italien geborene 59-Jährige arbeitet schon seit 2012 in Ungarn, coachte vor seiner Zeit beim Verband die Teams Honvéd und Dunajska Streda. Woher die Liebe für Ungarns Fussball kommt? Rossi erklärte einst, dass ihm sein Urgrossvater Luigi «jeden Tag» von Ungarns Super-Team aus den Fünfzigerjahren erzählt hat.
🇨🇭 Wer gewann 2016 die EM? Man muss kein grosser Fussball-Experte sein, um diese Frage richtig beantworten zu können. Oder doch? Genau diese Frage wurde Murat Yakin letztes Jahr in einem EM-Quiz im UEFA-Magazin gestellt. Die Antwort des Nati-Trainers: «Keine Ahnung.»
Gruppe B
🇮🇹 Italienische Medien berichteten schon Wochen vor Turnierstart, dass Luciano Spalletti seinen Spielern verbieten würde, Playstation zu spielen. «Bei der Nationalmannschaft muss man konzentriert sein. Wenn ihnen die Aufgaben am Tag nicht genügen, gebe ich ihnen Hausaufgaben für den Abend», wurde der Coach zitiert. Kürzlich stellte Spalletti klar, dass er das nie so gesagt habe und betonte, dass er nichts gegen Videospiele habe. «Wir haben sogar einen Raum eingerichtet mit zwei Playstations – und ja, sogar ich habe mitgespielt. Mir ist egal, was die Spieler machen. Ich will nur, dass sie ausgeschlafen zum Training kommen.»
🇭🇷 An der WM 2018 schafften es die Kroaten bis ins Finale und 2022 war erst im Halbfinal Endstation. Auch an dieser EM ist Kroatien einiges zuzutrauen. Die Erfolge der Nationalmannschaft sind auch deswegen phänomenal, weil das Land weniger als 4 Millionen Einwohner hat und damit nicht einmal halb so viel wie die «kleine» Schweiz.
🇪🇸 18 Jahre, 4 Wochen und 20 Tage war Johan Vonlanthen alt, als er an der EM 2004 für die Schweiz zum 1:1 gegen Frankreich traf. Bis heute ist Vonlanthen der jüngste Torschütze der EM-Geschichte. Doch sein Rekord ist dieses Jahr in grosser Gefahr. Der Grund: Lamine Yamal. Das spanische Supertalent von Barça ist gerade einmal 16 Jahre jung und an der EM viel mehr als ein Ergänzungsspieler.
🇦🇱 Seit Jahren spielen in der albanischen Nationalmannschaft auch Spieler mit grossem Schweiz-Bezug. So auch heuer. Berat Djimsiti zum Beispiel, geboren und aufgewachsen in Zürich. Er machte auch 135 Spiele für die FCZ-Profis, ehe er bei den Zürchern aussortiert wurde. Der damals 21-Jährige suchte sein Glück in Italien – und fand es. Bei Atalanta Bergamo ist Djimsiti mittlerweile eine halbe Vereinslegende (240 Spiele), kürzlich feierte er mit Atalanta den Gewinn der Europa League.
Gruppe C
🏴 Zu Beginn des Jahres gestand Kyle Walker in einem Interview, «idiotische Entscheidungen» getroffen zu haben und sagte, dass er es bitter bereue, seine Ehefrau Annie Kilner erneut betrogen zu haben. Hintergrund der öffentlichen Beichte ist ein heimliches Kind, das Walkers Affäre Lauryn Goodman im letzten Jahr zur Welt brachte. Seine Noch-Ehefrau Annie soll davon lange nichts gewusst haben. Nach Weihnachten sei sie persönlich von Goodman über die Geburt des Kindes informiert worden. Es ist Walkers zweites Kind mit Goodman. Zudem erwartet der englische Nationalspieler mit Kilner aktuell das vierte gemeinsame Kind.
🇸🇮 Im slowenischen Team sucht man vergeblich nach den ganz grossen Namen. Goalie Jan Oblak ist der einzige mit Weltklasse-Format. Eine weltberühmte Person kommt aber aus Slowenien: Melania Trump. Die ehemalige First Lady und Ehefrau von Donald Trump wuchs in Sevnica auf, als Slowenien noch Teil von Jugoslawien war. Melania hiess damals noch Knavs zum Nachnamen.
🇷🇸 Erstmals überhaupt ist Serbien an einer Europameisterschaft dabei. Seit dem Zerfall Jugoslawiens in den 90er-Jahren scheiterten die Serben immer in der Quali.
🇩🇰 Apropos Jugoslawien: Jugoslawien wurde kurz vor der EM 1992 aufgrund des Balkankonfliktes trotz vorheriger erfolgreicher Qualifikation aus dem Turnier genommen und durch den Zweiten der Quali-Gruppe ersetzt – Dänemark. Die Dänen wären also eigentlich in Schweden gar nicht dabei gewesen. Am Ende gewann Dänemark tatsächlich das Turnier und sorgte für eine der grössten Sensationen der Fussball-Geschichte.
Gruppe D
🇳🇱 Nicht weniger als 37 unterschiedliche Spieler hat Bondscoach Ronald Koeman in der EM-Qualifikation eingesetzt. Nur Virgil van Dijk, Xavi Simons und Wout Weghorst standen immer auf dem Platz. Mit Joshua Zirkzee wurde kurz vor EM-Start noch ein Stürmer nachnominiert, der noch kein einziges Länderspiel auf dem Buckel hat.
🇫🇷 Thierry Henry, Karim Benzema, Kylian Mbappé ... die Franzosen haben und hatten schon immer absolute Weltklasse-Stürmer in ihren Reihen. Rekordtorschütze der Équipe Tricolore ist mit 57 Toren aber einer, der immer etwas unterschätzt wurde: Olivier Giroud. Der Milan-Torjäger, der erst mit 25 Jahren sein Nati-Debüt feierte, ist auch heuer mit dabei und könnte seine Torausbeute in Deutschland weiter ausbauen. Nach der EM wird der bald 38-Jährige aber aus der Nationalmannschaft zurücktreten.
🇦🇹 Wegen einer Knieverletzung kann David Alaba an der EM nicht spielen. Mit dabei ist der eigentliche Captain dennoch: Teamchef Ralf Rangnick hat Alaba kurzerhand fürs Turnier in den Trainerstaff berufen.
🇵🇱 Goalie Wojciech Szczesny stand kurz davor, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Nachdem sich Polen erfolgreich für die EM qualifiziert hatte, bestätigte der 33-Jährige, dass er das Team verlassen hätte, wenn sie in den Playoffs gegen Estland und Wales gescheitert wären.
Gruppe E
🇧🇪 Fast die ganze Saison verpasste Thibaut Courtois mit einem Kreuzbandriss. Pünktlich zum Champions-League-Final wurde der 32-Jährige wieder fit – und hexte Real Madrid mit einer Glanzleistung zum 15. Champions-League-Titel. An der EM wird der Welttorhüter von 2018 aber fehlen. Offiziell heisst es, Courtois sei nach der langen Verletzung noch nicht genug fit. Die Wahrheit ist aber auch, dass sich der Keeper vor einiger Zeit mit Belgien-Coach Domenico Tedesco zerstritten hat. Mehr dazu hier.
🇸🇰 Francesco Calzona hatte bis zuletzt noch eine Doppelfunktion: Im Februar bat ihn sein früherer Klub Napoli um Hilfe, so coachte der Italiener neben der slowakischen Nati auch noch den damals amtierenden italienischen Meister.
🇷🇴 Im Marktwerte-Vergleich aller EM-Teams schneiden die Rumänen am schlechtesten ab. Mit 3,5 Millionen Euro im Schnitt pro Spieler hat Rumänien auf dem Papier die schwächste Mannschaft im Turnier. Die Schweiz schafft es mit einem gemittelten Marktwert von 10,8 Millionen Euro auf Platz 14. Dass das nicht wirklich viel zu bedeuten hat, hat die Quali gezeigt: Da holte Rumänien in den zwei Spielen gegen die Schweiz vier Punkte. Die wertvollsten EM-Spieler hat übrigens England mit einem Durchschnitts-Marktwert von 58,3 Millionen Euro.
🇺🇦 Lewandowski? Vinicius? Griezmann? Nein, der Top-Torschütze der abgelaufenen LaLiga-Saison heisst Artem Dovbyk und spielt für Girona. Mit 24 Buden schoss der 26-Jährige sein Team in die Champions League. Jetzt hofft die ganze Ukraine an der EM auf Tormaschine Dovbyk.
Gruppe F
🇵🇹 Die zwei gemäss «Transfermarkt» aktuell wertvollsten Goalies der Welt (Marktwert: 40 Millionen Euro) kommen beide aus der Schweiz! Gregor Kobel teilt sich den ersten Platz aber nicht mit Yann Sommer, sondern mit Diogo Costa. Dieser wurde 1999 im aargauischen Rothrist geboren und verbrachte da die ersten sieben Lebensjahre, ehe er mit seinen portugiesischen Eltern zurück in die Heimat ging. Costa besitzt aber auch den Schweizer Pass.
🇹🇷 Hast du dich schon mal gefragt, warum bei türkischen Nati-Spielern oft nur der Vorname auf dem Trikot steht? Der Grund ist relativ simpel. Fussball gibt es in der Türkei nämlich schon länger als Nachnamen, die erst 1934 eingeführt wurden.
🇬🇪 Georgien ist der grosse Underdog an der EM – und nur dank des Umweges über die Nations League dabei. Da setzten sich die in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 75 liegenden Georgier in der schwächsten Liga C gegen Bulgarien, Nordmazedonien und Gibraltar durch. In den Playoffs gab es dann Siege gegen Luxemburg und Griechenland.
🇨🇿 Kurz vor Turnierstart herrschte bei den Tschechen grosse Unruhe. Ein Verbandssprecher räumte ein, dass man bei der Verkündung des EM-Ausfalls von Michal Sadilek nicht die Wahrheit gesagt habe. Zuvor hatten die Tschechen von einem Fahrradsturz während eines Regenerationstrainings gesprochen. Der Mittelfeldspieler war aber an einem freien Tag im Trainingslager mit zwei anderen Spielern auf Dreirad-ähnlichen Karts einen Berg hinuntergefahren und dabei gestürzt. Seine Schienbeinverletzung musste mit 65 Stichen genäht werden.