Nach der EM ist vor der WM. Im «Heimspiel bei der Nati» kommt die Frage auf, wie die Schweizer Nationalmannschaft 2026 aussehen könnte – und welche Schlüsselspieler dann möglicherweise nicht mehr dabei sind.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mehrere Spieler im Nati-Kader sind über 30 Jahre alt. Wie wird die Schweiz an der WM 2026 aussehen? Das wird im «Heimspiel bei der Nati» mit Gast Jonas Omlin zum Thema.
- War es für Yann Sommer, Xherdan Shaqiri und Fabian Schär das letzte grosse Turnier? «Es kommt darauf an, in welchen Ligen die Spieler in zwei Jahren spielen», meint blue Sport Chefredaktor Andreas Böni.
- Shaqiri könnte mit einer Rückkehr in die Schweiz ein Thema für die Nati bleiben, glaubt Böni. Omlin sagt: «Bei Shaqiri ist alles möglich. Auf und neben dem Platz.»
Mit herausragenden Leistungen liess die Nati die ganze Schweiz vom grossen Coup träumen. Der Viertelfinal ging zwar verloren, das Turnier macht aber Hoffnung auf weitere Exploits in der Zukunft. Captain Granit Xhaka lässt nach dem verlorenen Penaltyschiessen gegen England auch mit einer Kampfansage aufhorchen: «Ich kann garantieren, dass wir in zwei Jahren auf jeden Fall wieder dabei sein werden und unsere Geschichte da schreiben werden.»
In zwei Jahren ist die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Wie die Nati dann aussehen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Allerdings hat zumindest Stand jetzt noch keiner der aktuellen Nati-Spieler seinen Rücktritt angekündigt. «Im Moment stehen uns noch alle Spieler aus dem EM-Kader zur Verfügung», sagt Nati-Boss Pierluigi Tami am Sonntag an der Medienkonferenz.
Super League und Nati oder Saudi-Arabien und Geld?
Das eine oder andere Fragezeichen gibt es dennoch. Yann Sommer wird an der WM 2026 37 Jahre alt sein – sein designierter Nachfolger Gregor Kobel steht in den Startlöchern. Fabian Schär ist 34, Remo Freuler 34, Xherdan Shaqiri 34 und Ricardo Rodriguez auch fast 34. Können sie in diesem Alter immer noch wichtige Teamstützen sein? «Es kommt darauf an, in welchen Ligen die Spieler spielen», meint blue Sport Chefredaktor Andreas Böni.
«Wenn einer nach Saudi-Arabien wechselt, ist er aus meiner Sicht kein Thema mehr für die Nati», so Böni weiter. «Deshalb hoffe ich auch, dass ein Shaqiri nach Basel statt nach Saudi-Arabien wechseln würde. Da könnte er die ganze Liga pushen, hätte eine sportliche Challenge und würde im Schaufenster von Murat Yakin bleiben.»
Für Gladbach-Goalie Jonas Omlin, der es wegen einer Verletzung nicht ins EM-Kader geschafft hat, ist Shaqiris Situation schwer einzuschätzen: «Er hat ja mal angekündigt, dass er eines Tages (in die Schweiz) zurückkehren will. Ob jetzt der Moment ist, weiss ich nicht. Bei Shaqiri ist alles möglich. Auf und neben dem Platz.»
Omlin blickt hoffnungsvoll in die Zukunft
Auch die Trainerfrage ist noch nicht geklärt. Für Omlin scheint aber klar, dass die Schweiz auch in den nächsten Jahren eine starke Mannschaft haben wird. «Die Nati hat sich in den letzten Jahren nicht gross verändert, der Kern ist jetzt seit Jahren zusammen. An jeder EM und WM wird die Mannschaft ein bisschen besser. Ich habe das Gefühl, die Mannschaft wachst immer mehr zusammen», sagt der Goalie.
Das mache auch Hoffnung für die Zukunft. Omlin: «Ich habe das Gefühl, auch beim nächsten Turnier werden wir eine gute Leistung abliefern.» Die Nati sei auch zu einer richtigen Einheit geworden. «Man hat auf dem Platz gesehen, dass es stimmt zwischen den Spielern. Auch wenn man jetzt ausgeschieden ist, ist diese Mannschaft so gefestigt und so positiv. Ich glaube, diese Niederlage wird die Mannschaft nicht gross durchrütteln.»