Basel winken über 10 Millionen Ex-FCB-Spieler Calafiori «der beste Spieler der EM» – aber er fehlt gegen die Schweiz

Sandro Zappella

25.6.2024

Riccardo Calafiori bereitet den 1:1-Ausgleich gegen Kroatien bravourös vor.
Riccardo Calafiori bereitet den 1:1-Ausgleich gegen Kroatien bravourös vor.
IMAGO/ABACAPRESS

Einer der wenigen Italiener, die an der EM bisher überzeugen konnten, ist Ex-FCB-Spieler Riccardo Calafiori. Im Achtelfinal gegen die Schweiz fehlt der Innenverteidiger aber wegen einer Gelb-Sperre.

Sandro Zappella

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Innenverteidiger Riccardo Calafiori bereitet Italiens späten Ausgleich gegen Kroatien mit einer starken Einzelaktion herrlich vor.
  • Calafiori ist einer der Aufsteiger der Saison und zeigte bisher auch an der EM überragende Leistungen – das Achtelfinale gegen die Schweiz wird er allerdings verpassen.
  • Noch vor einem Jahr spielte Calafiori beim FC Basel in der Schweiz und wechselte dann nach Bologna. Nun wird der Innenverteidiger von Topklubs umworben – der FCB dürfte bei einem erneuten Transfer kräftig mitkassieren.

Wie nah Freud und Leid beim Fussball beisammen liegen, war am Montagabend mal wieder zu sehen. Luka Modric krönte sich zum ältesten Torschützen der EM-Geschichte und musste dann von der Bank aus mitansehen, wie seine Teamkollegen die Achtelfinal-Qualifikation tief in der Nachspielzeit doch noch verspielten.

Den umgekehrten Weg ging Riccardo Calafiori. Beim 0:1 gegen Spanien war er noch Eigentor-Schütze und damit der grosse Pechvogel. Gegen Kroatien bereitete er mit einem engagierten Rush nach vorne den Ausgleich von Mattia Zaccagni in der 98. Spielminute vor.

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Weil Calafiori in der 93. Minute aber seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah, fehlt er im Achtelfinale gegen die Schweiz. Ein Glücksfall für Murat Yakin und die Nati. Denn unabhängig von seinem Energieanfall in der Nachspielzeit gegen Kroatien war Calafiori bisher die grosse Entdeckung in einer sonst über weite Strecken enttäuschenden Mannschaft der Italiener.

Ein grosser Fan von Calafiori ist der deutsche Weltmeister Christoph Kramer. Schon nach dem Startspiel gegen Albanien schwärmte Kramer im Podcast «Copa TS» in den höchsten Tönen vom 22-Jährigen: «Ich weiss nicht, woher die Italiener immer diese geilen Innenverteidiger aus dem Hut zaubern. Was der gespielt hat, da dachte ich: ‹was bist du denn für ein geiler Spieler?› Ich fand ich wahnsinnig gut.»

Bei ZDF ist Kramer als Experte angestellt und adelte Calafiori nach dem 1:1 gegen Kroatien erneut: «Das ist der beste Spieler der Europameisterschaft.» Die italienische Sportbibel Gazzetta dello Sport schreibt, dass Calafiori ein «Regisseur mit Persönlichkeit» sei. 

Der FC Basel reibt sich die Hände

Calafiori ist einer der ganz grosser Aufsteiger in der laufenden Saison. Der 22-Jährige wechselte im August 2023 für vier Millionen Euro vom FC Basel nach Italien zu Bologna. An der Seite der Schweizer EM-Fahrer Dan Ndoye, Remo Freuler und Michel Aebischer konnte auch Calafiori als Stammspieler glänzen – Bologna qualifizierte sich schliesslich souverän für die Champions League.

Calafiori, der bei Basel hauptsächlich als Linksverteidiger eingesetzt wurde, entwickelte sich unter Bologna-Trainer Thiago Motta prächtig. Calafioris Marktwert stieg während einer Saison auf 30 Millionen Euro und wird mit seiner starken EM wohl noch weiter steigen. Die Topklubs sind längst heiss auf den Verteidiger. Vor allem Juventus Turin, wo Thiago Motta auf die kommende Saison hin wechselt, gilt als heisser Kandidat.

Riccardo Calafiori spielte letzte Saison noch beim FC Basel.
Riccardo Calafiori spielte letzte Saison noch beim FC Basel.
KEYSTONE

Über eine fette Ablöse wird sich nicht nur Bologna freuen, sondern auch der FC Basel. Der FCB hat sich nämlich eine Weiterverkaufs-Beteiligung von 40 Prozent gesichert. Sollte Calafiori also für rund 30 Millionen Euro wechseln, würde das 12 Millionen in die Kassen des FCB spülen.

Wegen seiner Gelbsperre kann Calafiori seinen Marktwert im Achtelfinale gegen seine Schweizer Kollegen nicht weiter steigern. Der 22-Jährige blickt aber bereits nach vorne: «Jetzt freue ich mich für meine Kameraden, im Achtelfinal werde ich sie anfeuern. Auch, weil ich den Viertelfinal spielen will.»

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