Xherdan Shaqiri (32) muss im letzten Test auf die Ersatzbank. Bleibt ihm auch bei der EM nur die Joker-Rolle oder spielt er von Anfang an? Was Nati-Coach Murat Yakin dazu sagt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Schweiz trennt sich im letzten Testspiel vor der Europameisterschaft in Deutschland mit Österreich 1:1.
- Die heisse Frage nach dem Test in St.Gallen: Kommt Xherdan Shaqiri an der Endrunde nur als Joker zum Einsatz?
- Murat Yakin spricht nach der Partie über die Personalie Shaqiri und auch über den verletzt ausgewechselten Zuber.
Murat Yakin bringt beim 1:1 gegen Österreich mutmasslich mehr oder weniger jene Stammelf, mit denen er auch im EM-Startspiel am nächsten Samstag (15 Uhr in Köln) gegen Ungarn plant. Auf der Bank sitzt dabei Xherdan Shaqiri. Und bemerkenswert: Als Steven Zuber, der auf seiner Position spielt, in der 42. Minute raus muss, bringt Yakin Michel Aebischer statt den Kraftwürfel. «Es war eine strategische Überlegung wegen des Gegners», so Yakin. «Michel kam gut rein.»
Shaqiri habe, so Yakin, «nicht die Möglichkeit innerhalb von kurzer Zeit so viel zu spielen. Er hat wegen der MLS nicht den Rhythmus. Darum haben wir die Kräfte dosiert, er hat nun insgesamt 120 Minuten in vier Tagen gespielt. Das war gut dosiert.»
Was heisst das für den EM-Start gegen Ungarn? Offen. Yakin sagt zur Offensive: «Wir müssen schauen, wer das Momentum hat. Die Trainingsleistungen werden wichtig sein.» Auch bei Breel Embolo werde man Tag für Tag schauen, wie es ihm geht, er soll immer mehr ins Mannschaftstraining eingebaut werden.
Wie steht es um Zuber?
Man brauche gegen Ungarn und Schottland Spieler, die wendig und schnell sind. Umso bitterer, dass Zuber sich verletzte. «Steven gefällt mir in dieser Position», so Yakin. «Es wäre schade, wenn er für uns ausfallen würde.»
Doch wie geht es Zuber? «Er hat ein leichtes Ziehen in der Wade gespürt, wir machen nun Tests. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist und wir am Montag definitiv Bescheid wissen.»
Die zweite interessante Personalie ist beim Spiel, dass Nico Elvedi in der Startelf steht. Der Gladbacher liefert sich einen heissen Zweikampf mit Fabian Schär, der gegen Österreich angeschlagen ausfällt. Schlecht für Elvedi: Beim Gegentor wird er von Baumgartner überlaufen, sieht ganz schlecht aus. «Alles lief falsch in jener Szene», so Yakin.
Was Yakin sonst zur Partie sagt: «Wir haben nach dem schlechten Start unser Spiel durchgezogen und waren gut organisiert. Insgesamt war die erste Halbzeit gut, auch wenn die Präzision ein wenig fehlte.»
Rangnick: «Die Schweiz hatte das Spiel im Griff»
Das sah auch Ralf Rangnick so, der ÖFB-Teamchef war nicht zufrieden: «Abgesehen vom schönen Tor von Baumi war es eine enttäuschende erste Halbzeit. Die Schweiz hatte das Spiel im Griff mit ihren Rochaden. Die Botschaft an die Mannschaft war dann: Es geht nicht mit ein bisschen. Das gibt’s nicht. Es gibt auch nicht ein bisschen schwanger.» Mit der zweiten Halbzeit sei er dann zufrieden gewesen, so der Teamchef.
Die Schweiz trifft am Samstag an der EM gegen Schottland, Österreich startet am Montag gegen Frankreich. «Wenn wir so wie in der ersten Halbzeit spielen, dann wird’s bitter», sagt Rangnick.
Dann spricht Rangnick auch noch über Peter Zeidler, der sein ehemaliger Co-Trainer ist: «Ich habe letzte Woche mit ihm geschrieben, um ihm zu gratulieren und zu fragen, ob er hier ist. Aber er ist im Urlaub mit der Familie. Ich drücke ihm in Bochum fest die Daumen, er ist ein wunderbarer Mensch.»