Hat Jude Bellinghams Torjubel ein Nachspiel? Und wird der Star der Engländer für den EM-Viertelfinal gegen die Schweiz möglicherweise gar gesperrt? Klar ist: Die UEFA hat Ermittlungen eingeleitet.
01.07.2024, 17:43
01.07.2024, 17:51
Patrick Lämmle
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Jude Bellingham hat England mit seinem Traumtor im Achtelfinal gegen die Slowakei in die Verlängerung gerettet.
- Bei seinem Torjubel hat Jude Bellingham einen Griff in den Schritt angedeutet. Die UEFA hat deshalb Ermittlungen eingeleitet.
- Vor dem Viertelfinal gegen die Schweiz droht dem Superstar also mächtig Ärger. Ex-Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe hält es für möglich, dass Bellingham gesperrt wird.
Bellingham trifft im Achtelfinal gegen die Slowakei in der fünften Minute der Nachspielzeit traumhaft zum 1:1 und rettet England damit in die Verlängerung. Dort markiert Harry Kane das 2:1 und dabei bleibt es bis am Schluss. Somit trifft England im Viertelfinal auf die Schweiz.
Nach dem Spiel wird Bellingham gleichermassen gefeiert wie kritisiert. Einerseits trifft er traumhaft, andererseits ruft er nach dem Treffer «Wer sonst?» in die Kameras, was manche als Arroganzanfall werten. Der Superstar von Real Madrid erklärte an der Pressekonferenz nach dem Spiel: «Für England zu spielen, ist ein schönes Gefühl, aber der Druck ist gross, und die Leute reden eine Menge Müll.» Es sei schön, wenn man den Kritikern ein bisschen etwas zurückgeben könne.
Bellinghams Torjubel beinhaltet aber noch ein weiteres Element, das ihm nun um die Ohren fliegen könnte. Die UEFA hat nämlich ein Disziplinarverfahren gegen den 21-Jährigen eingeleitet. Geprüft wird, ob Bellingham mit seiner obszönen Geste gegen die Verhaltensregeln verstossen hat. Sollte Bellingham bestraft werden, könnten ihm Folgen für das anstehende Viertelfinale gegen die Schweiz drohen.
Ex-Schiedsrichter und ZDF-Experte Manuel Gräfe erklärt bei X, dass Bellingham eine Sperre drohe. Gräfe verglich den Fall mit dem des albanischen Nationalspielers Mirlind Daku, der an dieser EM Fans mit nationalistischen Gesängen angestachelt hatte und im Anschluss für zwei Spiele gesperrt wurde.
Schon bevor die Ermittlungen eingeleitet wurden, verteidigte sich Bellingham gegen den Vorwurf, dass sich sein angedeuteter Griff in den Schritt gegen die Bank der Slowaken gerichtet habe. «Das war ein Insider in Richtung ein paar meiner Freunde, die im Stadion waren. Nichts als Respekt für die Slowakei und wie sie heute gespielt haben», schrieb er auf X.
Am Samstag (18 Uhr in Düsseldorf) trifft die Schweiz im EM-Viertelfinal auf England. Ob mit oder Bellingham, das wird sich zeigen. Auf jeden Fall nicht dabei ist dannzumal Marc Guéhi. Der 23-Jährige war an dieser EM bei England in der Innenverteidigung gesetzt und fehlt gegen die Nati gelbgesperrt.
