Felix Magath über den Nati-Verteidiger «... dann hätte Rodriguez die Champions League gewonnen»

Andreas Böni

23.6.2024

Magath: «Ich habe Rodriguez so gemocht, wie er war»

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Im «Heimspiel bei der Nati» erinnert sich Trainer-Legende Felix Magath an seinen ehemaligen Spieler Ricardo Rodriguez beim VfL Wolfsburg.

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Ricardo Rodriguez (31) spielt in der Schweizer Nati immer noch eine Hauptrolle. Wie sein Ex-Trainer Felix Magath ihn prägte.

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  • Felix Magath holte Ricardo Rodriguez als 19-Jährigen vom FC Zürich. «Ich wollte ihn zum Champions-League-Sieger machen», sagt er.
  • «Die Trainings waren hart, aber ich habe sie überstanden», sagt Rodriguez selber über die Zeit bei Magath.
  • Stéphane Henchoz erzählt, wie er jeweils am Samstagmorgen um sechs Uhr geweckt wurde für die harten Trainings.

Als Ricardo Rodriguez (31) am Freitag an der Pressekonferenz der Nati vor dem Spiel gegen Deutschland sitzt, ist sein erster Trainer in Deutschland sofort Thema: Felix Magath (70). Dieser hatte ihn 2012 zu Wolfsburg geholt.

«Es waren sehr anstrengende Trainings. Aber die haben mir, wenn ich ehrlich bin, gutgetan», sagt Rodriguez lachend. Ähnliche Erfahrungen machte Stéphane Henchoz, der unter Magath in den Neunziger Jahren beim Hamburger SV gespielt hat.

Er erzählt: «Morgens um 6 Uhr rief der Masseur uns Spieler auf dem Hotelzimmer an und sagte: «Es geht wiiieder loooos.» Um 6.15 Uhr mussten wir joggen gehen.» Henchoz weiter: «Wir mussten uns auch aus dem Stand Medizinbälle zuwerfen. Ein, zwei Mal geht das. Aber wenn Du das zehn Mal machst …»

Als Magath später als Stuttgart-Trainer Henchoz von Liverpool abwerben will, sagt dieser: «Ja, ich kann es mir vorstellen. Aber ich will nicht mehr so hart trainieren wie bei Hamburg.» Magath sagt, dies sei nun als erfahrener Profi nicht mehr so nötig – ein Wechsel klappte am Ende trotzdem nicht.

Magath über Henchoz: «Er war ein ruhiger Typ, eher schüchtern und ist eigentlich nie aufgefallen. Ausser auf dem Platz. Da war er nicht mehr so nett und konnte auch zulangen, wenn es nötig war. Er war ein klasse Spieler, ich hatte mir vorgestellt, aus ihm noch einen Weltklassespieler zu machen.» Henchoz spielte später sieben Jahre für Liverpool.

Rodriguez über Magath: «Viel gelernt von ihm»

Er habe gerne mit jungen Spielern gearbeitet, so Magath: «Stéphane war jung und Ricardo habe ich mit 19 vom FC Zürich geholt. Ich habe ihn so gemocht, wie er war. Seine linke Klebe war schon aussergewöhnlich und ich habe mir vorgestellt, dass er auf der linken Seite rauf und runter marschiert wie Andy Robertson bei den Schotten heute. So wollte ich ihn entwickeln, damit er auch mal vielleicht die Champions League gewinnt. Leider musste ich für ihn dann zu früh gehen, leider war da seine Entwicklung zu früh beendet … Aber er hat es ja über Italien und die Nationalmannschaft sehr, sehr gut gemacht.»

Auch Rodriguez redet nur positiv von Magath: «Ich habe viel gelernt von ihm und bin ihm sehr dankbar, dass er mich zu Wolfsburg geholt hat. Dafür mag ich ihn sehr, es war gut mit ihm. Die Trainings waren nicht sehr einfach, aber ich habe sie gut überstanden.»

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