Der zweite Playoff-Finalist heisst wie erwartet EV Zug. Die Innerschweizer gewinnen das vierte Halbfinalspiel in Rapperswil-Jona 6:3 und treffen ab Montag auf Genève-Servette.
Das kleine Wunder der Rapperswil-Jona Lakers in diesen Playoffs findet kein Happy End. Im letzten Spiel lässt das Überraschungsteam dieser Saison eine seiner grossen Qualitäten vermissen. Vor allem im ersten Drittel geht die defensive Organisation und Stabilität über weite Strecken verloren. Das 0:3 nach 20 Minuten durch die Treffer von Lino Martschini (6.), Sven Senteler (16.) und Justin Abdelkader (20.) ist bereits mehr als die halbe Miete. Die Lakers gewannen in den Viertel- und Halbfinals gegen Lugano (4 Siege) und Zug (1) keines ihrer Spiele nach einem Rückstand.
Für einmal ist es mit Melvin Nyffeler, sonst die Lebensversicherung im Goal und einer der Erfolgsgaranten, der am Ursprung der Niederlage steht. Er patzt beim 0:2 und 3:5 und sieht beim 0:1 und 0:3 zumindest unglücklich aus.
Eine seiner anderen Qualitäten zeigen die Aussenseiter zum Abschied ihres Trainers Jeff Tomlinson, der nach sechs Jahren seinen Platz räumen muss, aber noch einmal eindrücklich. Die Lakers stecken nie auf. Im Mitteldrittel kommen sie durch das erste (!) Saisontor von Martina Ness, der einen Abpraller von der Bande über die Linie stochert, in der 29. Minute aus ziemlich heiterem Himmel zum ersten Treffer.
Zug gegen Genf gefordert
Er leitet die beste Phase des von 50 Fans sehr lautstark unterstützten Heimteams ein. Gut zwei Minuten später bringt Steve Moses mit dem 2:3 tatsächlich nochmal Spannung rein. Die St. Galler drücken sogar kurz auf den Ausgleich, ehe Dario Simion nach einem Konter mit dem Knie ins Rapperswiler Tor trifft und das Strohfeuer in der 33. Minute bereits wieder löscht.
Wie bereits in Spiel 3, als man den Sack zuhause hätte zumachen können, werden die Zuger nach der beruhigenden 3:0-Führung wieder etwas nachlässig, werden diesmal aber nicht dafür bestraft. Im Schlussdrittel reagieren sie auf das 3:4 (54.) innerhalb von 80 Sekunden.
Im Final, in dem sie ab Montag auf Genève-Servette dürfen sie sich solche Nachlässigkeiten aber kaum mehr leisten, zumal die Genfer nach ihrem «Sweep» gegen die ZSC Lions zwei Tage länger Pause hatten. Die Lakers, nur Zehnte der Qualifikation, verabschieden sich erhobenen Hauptes aus den Playoffs.
Rapperswil – Zug 3:6 (0:3, 2:1, 1:2)
50 Zuschauer. – SR Piechaczek/Wiegand, Progin/Steenstra. – Tore: 6. Martschini (Kovar, Abdelkader) 0:1. 16. Senteler (Bachofner) 0:2. 20. (19:27) Abdelkader (Shore) 0:3. 29. Ness 1:3. 32. Moses (Wick/Ausschlüsse Hofmann; Cervenka) 2:3. 33. Simion (Kovar, Hofmann) 2:4. 54. Eggenberger (Rowe) 3:4. 55. Klingberg (Albrecht) 3:5. 59. Leuenberger (Abdelkader, Kovar) 3:6 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 4mal 2 Minuten gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Wick; Kovar.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Randegger, Dufner; Clark, Cervenka, Schweri; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Moses, Wick, Loosli; Wetter, Ness, Forrer.
Zug: Genoni; Diaz, Geisser; Zgraggen, Alatalo; Schlumpf, Stadler; Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Shore, Abdelkader; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Leuenberger, Senteler, Bachofner; Langenegger.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr und Dünner, Zug ohne Wüthrich (alle verletzt) und Thorell (überzähliger Ausländer). – Rapperswil-Jona Lakers von 56:36 bis 58:12 ohne Torhüter.