Marc Lüthi hat nach einer Hirnblutung und Herzoperation die schwierigsten Monate seines Lebens hinter sich. Seit dieser Woche ist der 60-jährige SCB-Boss zurück.
Alles begann im Herbst, als der Arzt bei Lüthi Unregelmässigkeiten am Herz feststellte. Darauf wurden Stents eingesetzt und der CEO des SC Bern musste Blutverdünner zu sich nehmen. Doch dann kam es zu einem neuerlichen Vorfall. Der starke Mann beim SCB stiess sich am Kopf, danach plagten ihn permanent Kopfschmerzen.
Zu Jahresbeginn liess Lüthi dann eine Computertomografie machen. «Als ich mir danach am Kiosk ein Wasser kaufen wollte, standen plötzlich etwa fünf Ärzte vor mir», erzählt Lüthi an einer Medienkonferenz. Die schockierende Nachricht: Man hatte eine Hirnblutung festgestellt. Er musste notfallmässig operiert werden.
Und damit Lüthi nicht mehr auf Blutverdünner angewiesen ist, wurde auch am Herzvorohr ein Schirmchen eingesetzt. Lüthi hatte letztlich grosses Glück, jetzt geht es ihm wieder gut. Topfit sei er und mit sieben Kilos weniger als zuvor gesamtsaniert, sagt er den Journalisten.
«Ich hatte Angst, nicht mehr aufzuwachen»
Nachdenklich gemacht haben ihn seine massiven gesundheitlichen Probleme dennoch. «Es hat mich erschüttert. Ich hatte davor das Gefühl, unverwüstlich zu sein», gesteht er. Und Lüthi spricht auch offen darüber, dass er Angstzustände hatte: «Ich hatte Angst davor, am Morgen nicht mehr aufzuwachen.»
Der Berner, der seit über 24 Jahren die Geschicke des SC Bern leitet, hatte auch abgesehen davon, eine schwierige Zeit zu überstehen. Weil die Hirnblutung örtlich direkt beim Sprachzentrum war, hatte er zunächst Mühe, jeweils die richtigen Worte zu finden. Und E-Mails auf Englisch verstand er plötzlich nicht mehr. Aber auch das besserte sich rasch.
Im Nachhinein bereut es Lüthi, dass er sich nicht früher untersuchen liess, denn Anzeichen, dass etwas mit ihm nicht mehr stimmt, gab es schon früher. «Zum Teil bin ich am Tisch eingeschlafen, wenn ich mit Kollegen essen war», verrät er.
Früherer Rückzug als ursprünglich geplant
Er will sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn er noch länger zugewartet hätte und gibt deshalb nach seiner unschönen Erfahrung den Rat: «Man sollte zum Arzt gehen, wenn einem etwas mehr als zwei, drei Tage wehtut und es einem nicht bekannt vorkommt. Das ist meine Botschaft.»
Seit dieser Woche ist Lüthi nun beim SCB zurück. Nach aktuellem Stand der Dinge will er sicher noch diese und nächste Saison als CEO im Amt bleiben. Doch vom ursprünglichen Ziel, diesen Job noch fünf weitere Jahre zu machen, hat er inzwischen Abstand genommen. Es werde kürzer sein. Aber der SCB werde in jedem Fall ein Thema bleiben, «was, wie, wo und wann ist noch offen».