Mit dem Neustart nach einer über dreiwöchigen Olympia-Pause biegt die National League auf die Zielgerade der Qualifikation ein. Der Kampf um die begehrten Playoff-Tickets ist lanciert.
Bis die Qualifikationsphase am 14. März mit der 52. und letzten Runde offiziell beendet ist, stehen den 13 Mannschaften zweieinhalb intensive Wochen bevor. Gewisse Klubs bestreiten innert 18 Tagen bis zu zehn Partien – so engmaschig ist der Spielplan nicht einmal in den Playoffs. Für alle Teams wird es jedoch nicht reichen. Wir rollen das Feld von hinten auf.
Die Abgeschlagenen
Als einziger Klub ohne Chance auf eine Playoff-Teilnahme ist der HC Ajoie, mit 18 Punkte aus den ersten 41 Spielen abgeschlagen Letzter. Für den Aufsteiger aus dem Jura geht es einzig darum, die Saison noch einigermassen gut über die Runden zu bringen. Ein schneller Sieg nach zuletzt 18 Niederlagen in Folge (Liga-Negativrekord) würde helfen – auch wenn es darum geht, sich im Hinblick auf die nächste personell gut aufzustellen.
Auch die SCL Tigers haben nur noch theoretische Chancen, das vorzeitige Saisonende abzuwenden. Der Rückstand von über 20 Punkten auf den rettenden 10. Platz ist definitiv zu gross. Ajoie und die Langnauer können froh sein, dass es in diesem Frühling wiederum keinen Absteiger gibt.
Die hinteren Strich-Klubs
Für den SC Bern und Ambri-Piotta auf den Rängen 10 und 11 haben die Playoffs eigentlich schon begonnen. Denn für beide gilt fortan: verlieren verboten, wollen sie die Qualifikation in den Top 10 beenden. Schon vor einem Jahr duellierten sich die Berner und die Leventiner um den letzten (Pre-)Playoff-Platz – mit dem besseren Ende für den SCB.
Trotz kleinem Punkte-Polster und dem nach Papierform leichteren Restprogramm ist der 16-fache Schweizer Meister gewarnt, zumal beide Teams noch zweimal aufeinandertreffen und Ambri mit dem Finnen Jusso Hietanen einen frischgebackenen Olympiasieger in seinen Reihen weiss.
Beim SCB hingegen fällt mit Tristan Scherwey der Leitwolf nach einer Fuss-OP weiter verletzt aus. Dazu musste Abwehrchef Ramon Untersander aufgrund einer alten Verletzung vorzeitig von den Olympischen Spielen heimreisen. Die kurzfristige Verpflichtung des kanadischen Verteidigers Cody Goloubef ist mitunter ein Grund dafür. Hingegen dürfte im Sturm in Bälde Thomas Rüfenacht nach über einjähriger Verletzungspause sein Comeback geben.
Die Viertelfinal-Anwärter
Grosse Niederlagenserien dürfen sich Lugano (9.) und Lausanne (8.) nicht leisten, sonst droht unter Umständen noch der Absturz auf Platz 11. Vielmehr darf das Duo zusammen mit Genève-Servette (7.) aber in der Tabelle noch vorne schielen. Der Kampf um einen Platz in den Top 6, der zur direkten Viertelfinal-Qualifikation berechtigt, ist nämlich noch nicht entschieden.
Zwar haben Davos (6.) und Biel (5.) die besseren Karten, doch das Duo machte in den Wochen vor der Olympia-Pause mit zahlreichen Niederlagen eine sehr schwache Phase durch. Davos musste im Gegensatz zu allen andern Klubs während des Olympia-Turniers ausserdem auf seinen Headcoach Christian Wohlwend verzichten, der als Assistent von Patrick Fischer mit der Schweizer Nationalmannschaft in Peking weilte. Ein Nachteil?
Die Heimrecht-Kandidaten
Für Davos aber auch Biel kann es durchaus noch in die andere Richtung gehen. Eine Klassierung unter den besten vier würde das Playoff-Heimrecht bedeuten – zumindest in den Viertelfinals. Für die ZSC Lions (4.) ist das das Minimalziel, für die Rapperswil-Jona Lakers (3.) hingegen doch eher ein aussergewöhnlicher Erfolg.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spitzenteams musste das Überraschungsteam dieser Saison für Olympia nur einen seiner Topspieler abstellen: Roman Cervenka. Skort der Tscheche in den restlichen Qualifikationsspielen ähnlich regelmässig wie bisher, dürften die Lakers wie zuletzt 2006 (als Quali-4.) mit einem Heimspiel in die Playoffs starten.
Die möglichen Qualifikationssieger
Spannend und nicht ganz unwichtig wird auch der Kampf um den Qualifikationssieg, der zum Heimvorteil während den ganzen Playoffs berechtigt. Fribourg-Gottéron steigt aus der Pole-Position ins Rennen um Platz 1. Letztmals waren die Freiburger 2013 Qualifikationssieger, ehe sie im Final dem SC Bern unterlagen. Vielleicht machen sie es diesmal anders, überlassen dem EV Zug in der Qualifikation den Vortritt, um dann den langersehnten ersten Meistertitel in der 85-jährigen Klubgeschichte zu feiern.
Doch dem EVZ, zusammen mit dem ZSC vor der Saison der meistgenannte Meisterschaftsfavorit, ist nach wie vor alles zuzutrauen. Auch wenn er deutlich hinter dem Punkterekord der letztjährigen Qualifikation zurückliegt, ist der Meister diesmal nicht weniger breit aufgestellt – und das kann während der intensiven Zeit ein entscheidender Faktor sein.
sda