Olympia ist Geschichte, das enttäuschende Peking-Erlebnis der Nati ebenso. Ab Dienstagabend übernimmt die nationale Meisterschaft wieder den Lead. Vier Erkenntnisse vor der entscheidenden Phase der Saison.
Unsere Liga muss besser werden
Die Olympischen Spiele haben wie zuvor schon die Champions Hockey League gezeigt: Unsere National League ist nicht so gut, wie wir oft denken. Wenn es drauf ankommt, in der Defensive brutale Disziplin und in der Offensive auf engem Raum Durchsetzungsvermögen gefragt ist, kriegen viele unserer Spieler Probleme.
Das beste Beispiel ist Kreativstürmer Gregory Hofmann. In der Liga zelebrierte er seine NHL-Rückkehr nach Zug mit einem wahren Feuerwerk: 7 Tore und 10 Skorerpunkte in 6 Spielen. An den Olympischen Spielen, als das Toreschiessen massiv schwieriger wurde, war dann aber Ende Feuer: 0 Tore und 0 Assists in 5 Spielen.
Unsere Liga muss daher besser werden. Mit dem Gratis-Aufstieg des nicht konkurrenzfähigen Ajoie hat die Liga der Nationalmannschaft keinen Gefallen getan. Wenn nun durch einen allfälligen weiteren Aufsteiger aus der Swiss League ein 14. Team dazu kommt, wird es noch schlimmer. Und damit, die Ausländerzahl zu erhöhen und so potenziellen Nationalspielern in gerade für die Internationale Tauglichkeit so wichtigen Schlüsselphasen die Eiszeit zu klauen, ist dieses Problem auch nicht gelöst. Im Gegenteil.
ZSC und Zug müssen Karten auf den Tisch legen
Vor der Saison waren sich die Experten mehrheitlich einig: Die ZSC Lions sind der grösste Herausforderer von Meister Zug und diese beiden Teams müssten die Tabelle mit deutlichem Abstand zum Rest der Liga anführen.
Tun sie aber nicht. Der EVZ spielt zwar eine ordentliche, aber keine überragende Saison. Und die ZSC Lions hatten vor dem Jahreswechsel grosse Probleme, ehe sie sich vor der Olympia-Pause endlich steigern konnten. Doch die Ränge 2 und 4 können für die beiden «Z» nicht befriedigend sein.
Nun ist es höchste Zeit, rechtzeitig vor dem Playoff-Start die Muskeln spielen zu lassen und die wahre Stärke zu zeigen. Ein erstes Mal sogar im Direktduell – beim Restart steht am Dienstagabend der Kracher ZSC Lions – Zug auf dem Programm.
Wochen der Wahrheit für Fribourg und Rappi
In der bisherigen Saison sorgten vor allem zwei Teams für Furore: Fribourg als überraschender Leader, der einfach nicht von diesem 1. Rang wegzubringen ist und durch seine Konstanz überzeugt. Sowie die Rapperswil-Jona Lakers mit einem sensationellen Höhenflug, der einfach nicht enden will und sie aktuell von Position 3 der Tabelle grüssen lässt.
Doch nun geht es ans Eingemachte, nun stehen wir vor der entscheidenden Phase der Meisterschaft. Nun müssen Fribourg und Rappi in der Schlussphase der Qualifikation zeigen, ob sie auch im Kampf um den Titel ein Wörtchen mitreden können oder ob sie dann in den Playoffs eben doch ein durchaus angenehmer Viertelfinal-Gegner sein werden.
Der SCB muss seine Saison retten
Spannend wird es auch am Strich. Und dies vor allem an jenem, der Rang 10 von Rang 11 trennt. Mit Rang 10 rettet man sich in die Pre-Playoffs und die Saisonverlängerung. Mit Rang 11 ist die Saison vorbei und das Wundenlecken beginnt.
Um diesen gefragten 10. Rang bekämpfen sich im Finale der SC Bern und Ambri. Der Druck auf den (einmal mehr) tief gefallenen SCB ist ungleich grösser, ein Scheitern würde nicht nur die Arbeit von Trainer Johan Lundskog hinterfragen. Auch der neue starke Mann im Hintergrund, Raeto Raffainer, müsste sich einigen unangenehmen Fragen stellen.
Daran wird auch die Tatsache, dass die Mutzen für die nächste Saison dank vielversprechenden Transfers wieder besser aufgestellt sein dürften, nicht viel ändern. Die aktuelle Spielzeit muss als grosser SCB trotzdem irgendwie gerettet werden.