Genève-Servette ist noch einen Erfolg vom ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte entfernt. Der Qualifikationssieger demontiert Biel im fünften Finalspiel zu Hause 7:1 und führt in der Serie 3:2.
Die ersten vier Partien in diesem Final endeten allesamt mit einem Tor Unterschied. Und nun das: Servette schoss im Mitteldrittel vier Tore zum 4:0, die ersten drei innert 143 Sekunden. Das Unheil nahm für die Gäste in der 24. Minute seinen Lauf, als der Ex-Bieler Marc-Antoine Pouliot die Genfer während einer Druckphase in Führung schoss. Der gebürtige Kanadier, der mit einer Bielerin verheiratet ist und seit Ende Dezember 2021 den Schweizer Pass besitzt, zeichnete in der 43. Minute auch für das 5:0 verantwortlich. Pouliot hatte schon beim Re-Break am Donnerstag (3:2) zweimal getroffen.
Nach dem 0:1 kam bei den Seeländern noch Pech dazu. In der 26. Minute lenkte Verteidiger Robin Grossmann einen Schuss von Henrik Tömmernes, der die Genfer Ende Saison nach sechs Jahren in Richtung Göteborg verlässt, ins eigene Gehäuse ab. 22 Sekunden später jubelten die Spieler von Servette nach einem Treffer von Linus Omark erneut. Die Bieler nahmen eine Coaches Challenge, weil sie eine Torhüterbehinderung von Teemu Hartikainen an dem nach dem zweiten Drittel ausgewechselten Harri Säteri gesehen hatten. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene lange an, und da es für sie ein 50:50-Entscheid war, zählte das 3:0.
In der 37. Minute vergab Mike Künzle eine gute Chance zum 1:3, nachdem die Genfer zuvor in Unterzahl zweimal dem vierten Tor nahegekommen waren – sowohl Noah Rod als auch Marco Miranda zogen in der 33. Minute alleine auf Säteri los. 43,5 Sekunden vor der zweiten Pause erzielte dann Hartikainen nach einem Fehler von Luca Cunti doch noch das 4:0.
Damit gab es über den Ausgang des Spiels endgültig keine Zweifel mehr, stellte sich nur noch die Frage, ob der Genfer Goalie Robert Mayer seinen ersten Shutout in diesen Playoffs feiern würde. Das tat er nicht, Luca Hischier vermieste ihm diesen in der 54. Minute mit dem 1:5.
Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatten die Gäste gehabt. In der 3. Minute prallte ein Schuss des schwedischen Verteidigers Viktor Lööv vom Pfosten zurück, ehe Mayer den Puck beinahe ins eigene Tor beförderte. Eine Minute später scheiterte der Genfer Routinier Valtteri Filppula an der Latte. Nun geniessen die beiden Teams zwei Tage Pause, ehe es am Dienstag in Biel weitergeht. Die Genfer haben dann ihren ersten Meisterpuck.
Telegramm:
Genève-Servette – Biel 7:1 (0:0, 4:0, 3:1)
7135 Zuschauer (ausverkauft). – SR Stricker/Tscherrig, Cattaneo/Duc. – Tore: 24. Pouliot (Jacquemet, Tömmernes) 1:0. 26. (25:24) Tömmernes (Pouliot) 2:0 (Eigentor Grossmann). 26. (25:46) Omark (Hartikainen) 3:0. 40. (39:16) Hartikainen 4:0. 43. Pouliot (Tömmernes) 5:0. 54. (53:19) Hischier 5:1. 55. (54:18) Rod (Praplan) 6:1. 56. (55:03) Bertaggia (Pouliot) 7:1. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 3mal 2 Minuten gegen Biel. – PostFinance-Topskorer: Richard; Rajala.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Vatanen, Karrer; Völlmin, Le Coultre; Chanton; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Smirnovs, Pouliot, Bertaggia; Antonietti.
Biel: Säteri (41. van Pottelberghe); Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Sallinen, Sheahan, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Hofer, Haas, Hischier; Kessler, Froidevaux, Schläpfer; Stampfli.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer (gesperrt), Berthon (verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Biel ohne Olofsson (überzähliger Ausländer).