Die Schweiz gewinnt das Spektakel-Duell gegen Kanada und fährt im 5. Spiel den 5. Sieg ein. Damit übernimmt die Nati Platz eins in der Gruppe A. Die verbleibenden Gegner in der Gruppenphase heissen Frankreich (Sonntag, 20.20 Uhr) und Deutschland (Dienstag, 12.20 Uhr).
Telegramm
Helsinki. – 5676 Zuschauer (ausverkauft). – SR Heikkinen/Öhlund (FIN/SWE), Davis/Spur (USA/CZE). – Tore: 12. Johnson (Barzal, Graves) 1:0. 13. Fora (Meier, Kuraschew) 1:1. 15. Lowry (Ausschluss Batherson!) 2:1. 16. Kukan (Hischier, Corvi/Ausschluss Batherson) 2:2. 20. (19:03) Batherson (Barzal) 3:2. 20. (19:51) Siegenthaler (Suter, Malgin) 3:3. 27. Hischier (Kukan/Ausschluss Anderson) 3:4. 44. Suter (Malgin, Simion/Strafe angezeigt) 3:5. 59. Meier 3:6 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Kanada, 2mal 2 plus 5 Minuten (Meier) gegen die Schweiz.
Kanada: Thompson; Severson, Sanheim; Whitecloud, Chabot; Holden, Graves; Mayo; Roy, Dubois, Cozens; Anderson, Lowry, Sillinger; Batherson, Barzal, Johnson; Geekie, Mercer, Comtois; O'Dell.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Fora, Janis Moser; Glauser, Geisser; Egli; Ambühl, Corvi, Herzog; Kuraschew, Hischier, Meier; Simion, Malgin, Suter; Thürkauf, Bertschy, Scherwey; Riat.
Bemerkungen: Schweiz ohne Marti (angeschlagen), Miranda, Berra (beide überzählig) und Aeschlimann (Ersatztorhüter). – Ambühl für 120. WM-Spiel (Weltrekord) geehrt. – 10. Tor von Hischier wegen Torhüterbehinderung aberkannt. – 38. Lattenschuss Comtois. – Schüsse: Kanada 25 (12-7-6); Schweiz 27 (13-5-9). – Powerplay-Ausbeute: Kanada 0/3; Schweiz 2/4.
Der Matchbericht
Die Ruhetage haben den Schweizern gut getan. Die Schweiz gewinnt in Helsinki gegen Kanada 6:3, steht an der WM in Finnland als einziges Team noch ohne Punktverlust da und greift nach dem Gruppensieg.
Das Team von Nationalcoach Patrick Fischer überzeugte auf der ganzen Linie. Die durchzogenen Leistungen von Mitte letzter Woche beim 3:2 gegen Kasachstan (Dienstag) und beim 5:3 gegen die Slowakei (Mittwoch) wurden vergessen gemacht. Die Disziplin stimmte diesmal, auch wenn Timo Meier die Schweizer schon nach 224 Sekunden wieder für fünf Minuten in Unterzahl brachte. Diese Strafe nahm Meier im Übermut – und sie blieb bis zur 52. Minute die einzige gegen die Schweiz. Die Absicht, genau gleich hart und aggressiv aufzutreten wie in den ersten Spielen, aber sich etwas cleverer und smarter zu verhalten, wurde umgesetzt.
Auf die Siegesstrasse bogen die Schweizer im zweiten Abschnitt ein. Nico Hischier brachte die Schweizer in der 27. Minute mit dem zweiten Powerplay-Tor erstmals in Führung (4:3). Die Schweizer überzeugten erneut in Überzahl und erzielten zwei Tore aus drei Powerplay-Chancen. Vor dem Gegentreffer zum 3:4 hatte Kanada zu Beginn des zweiten Abschnitts aus seiner stärksten Phase kein Kapital schlagen können.
In der 27. Minute gingen die Schweizer in Führung, die Basis zum Erfolg legten sie indessen im wilden ersten Abschnitt. Die erste Glanzleistung gelang den Schweizern, als sie zu Beginn die fünfminütige Unterzahl ziemlich problemlos überstanden, ja sogar mit einem Mann weniger auf dem Eis hätten in Führung gehen können (zwei grosse Chancen).
Drei Verteidiger-Tore
Vor allem steckten die Schweizer weg, dass die Partie am Anfang für sie überhaupt nicht günstig lief. Ein erstes Schweizer Tor (durch Nico Hischier) wurde im Nachgang (Video-Schiedsrichter) annulliert. Dieser Entscheid hätte auch andersrum ausfallen können. Dann gerieten die Schweizer dreimal in Rückstand – und konnten dreimal umgehend reagieren. 59 Sekunden nach dem 0:1, 82 Sekunden nach dem 1:2 und 48 Sekunden nach dem 2:3 gelang den Schweizern jeweils wieder der Ausgleich. Michael Fora (1:1) und Jonas Siegenthaler (3:3) erzielten ihre ersten WM-Tore überhaupt. Dazwischen traf auch Dean Kukan (2:2), wie Fora und Siegenthaler ein Verteidiger.
Später liessen indes auch die Schweizer Stürmer ihre grosse Klasse aufblitzen. Sowohl Nico Hischier beim 4:3 wie Pius Suter beim siegsichernden 5:3 demonstrierten, warum sie auch in der National Hockey League regelmässig offensive Akzente setzen. Timo Meier erhöhte mit einem Schuss ins leere Tor auf 6:3. Im Schweizer Tor überzeugte auch Leonardo Genoni, obwohl der Meister-Goalie im ersten Abschnitt zwei Gegentore kassierte, die ihn ärgern dürften. Aber Genoni, der im fünften Spiel zum dritten Mal vor dem Gehäuse stand (und für den weiteren Turnierverlauf die Nummer 1 repräsentieren dürfte), steckte den Fehlstart weg und strahlte nach der ersten Pause die gewohnte Ruhe aus.
Am Sonntag gegen Frankreich
Ausserdem bemerkenswert: Andres Ambühl bestritt sein 120. WM-Spiel und übernahm in dieser «ewigen» Rangliste die Führung vor der deutschen Verteidiger-Legende Udo Kiessling. Ambühl überzeugte auch in seinem Rekordspiel, auch wenn er sich keine Skorerpunkte gutschreiben lassen konnte. Aber er rackerte wie eh und je und provozierte gleich zweimal kanadische Strafen.
Für die Schweizer geht es an der WM am Sonntagabend gegen Frankreich weiter. Schon jetzt ist aber klar, dass die Schweizer am Dienstagvormittag (um 11.20 Uhr) gegen Deutschland um den Gruppensieg spielen werden. Ein Sieg gegen die Deutschen garantiert den Eisgenossen Platz 1 nach der Vorrunde – egal, wie die Partie gegen Frankreich ausgeht.
Die grosse Herausforderung für das Schweizer Team in den verbleibenden WM-Tagen wird sein, Leistungen wie gegen Kanada in jedem Spiel abrufen zu können – auch wenn ab sofort nie mehr zwei Ruhetage nacheinander zur Verfügung stehen. Im ersten Teil der WM sank die Formkurve nach dem gelungenen Start gegen Italien und Dänemark markant ab. Das darf in der zweiten Woche mit Viertelfinals, Halbfinals und Finals ab Donnerstag nicht mehr passieren.
Der Live-Ticker zum Kracher
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Liveticker
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Liveticker beendet
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🔥 Die Schweiz schlägt Kanada 6:3!!!
5. Sieg im 5. Spiel: Die Schweizer Eishockey-Nati schlägt Kanada 6:3 und rückt in der Gruppe A auf Platz 1 vor.
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59.
6:3 für die Schweiz – Timo Meier trifft ins leere Tor
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44.
Pius Suter markiert das 5:3
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🔊 Die Schweiz führt nach dem 2. Drittel 4:3
Nach sechs Toren im 1. Drittel, gibt es im 2. Drittel nur einen Treffer zu bestaunen. Erzielt hat ihn der Schweizer Captain Nico Hischier.
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38.
Comtois mit Kunst-Schuss an die Latte
Glück für die Schweiz! Kanada setzt sich in der Schweizer Zone fest und kommt dem Ausgleich ganz nah. Doch der Kunst-Schuss von Comtois küsst die Latte.
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31.
Die Schweiz bei Halbzeit auf Kurs
10 Minuten sind im 2. Drittel gespielt und die Schweiz liegt gegen Kanada in Führung. Wir sehen ein äusserst attraktives Spiel und in den letzten Minuten sind die Kanadier mit viel Defensivarbeit beschäftigt. So darf es gerne weiter gehen.
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27.
Nico Hischier trifft im Powerplay
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🔊 Das erste Drittel endet 3:3
Die ersten 20 Minuten sind vorbei. Kurze Verschnaufpause und dann geht es weiter.
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20.
Na klar – natürlich antwortet die Schweiz mit dem 3:3
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20.
Batherson trifft zum 3:2 für Kanada
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16.
Kukan gleicht für die Schweiz wieder aus
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15.
Kanada mit dem Shorthander zum 2:1
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13. Minute
Die Schweiz gleicht postwendend aus
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12. Minute
Genoni wird von hinter dem Tor überlistet
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10. Minute
Die Schweiz jubelt – aber das Tor zählt nicht
Nico Hischier schiesst die Schweiz in Führung – dachten alle. Doch die Schiedsrichter annullieren den Treffer. Aber es gibt eine Strafe gegen die Kanadier.
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9. Minute
Die Schweiz übersteht die 5-Minuten-Strafe
Die Nati kommt in Unterzahl gar zu einigen guten Chancen und hinten entschärft Leonardo Genoni die eine oder andere Chance.
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4. Minute
5-Minuten-Strafe für Timo Meier nach Monster-Check
Für Timo Meier schien das Spiel bereits in der 4. Minute zu Ende. Nach einem brutalen Check wurde fälschlicherweise eingeblendet, dass er unter die Dusche muss. Dem war aber nicht so.
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Rekord für Andres Ambühl
Andres Ambühl wird gegen Kanada zum 120. Mal bei einem WM-Spiel auf dem Eis stehen – und damit den Rekord des deutschen Udo Kiessling knacken. Es ist ausserdem schon die 17. Weltmeisterschaft für den 38-Jährigen – auch das ist Rekord. Seit 2004 hat Ambühl nur die WM 2018 verpasst, da holte die Schweiz die Silbermedaille. Weil er direkt aus einer Verletzung kam, wollte der HC Davos damals nicht, dass Ambühl zur WM fährt.
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Nati bereits für die Viertelfinals qualifiziert
Schon vor dem Spiel ist klar, dass die Schweizer ein erstes Zwischenziel erreicht haben: Nach Dänemarks 3:0-Sieg über Frankreich steht die Schweiz bereits vor dem drittletzten Vorrundenspiel als Viertelfinalist fest.
Die Slowaken können zwar noch zu den Schweizern aufschliessen, jedoch hat das Team von Trainer Patrick Fischer das Direktduell 5:3 für sich entschieden. Auch bei der Konstellation, dass die Dänen neben der Schweiz und der Slowakei die Gruppenphase mit zwölf Punkten beenden, erreichen die Eisgenossen wegen der direkten Begegnungen die K.o.-Runde. Deutschland ist ebenfalls fix in den Viertelfinals.
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Wer gewinnt den Spitzenkampf?
Hallo und herzlich Willkommen zum WM-Spiel zwischen der Schweiz und Kanada. Die Nati hat wie Kanada die ersten vier Spiele gewonnen. Nun kommt es zum Direktduell. Wer lässt erstmals Punkte liegen?