Es war erneut eine grandiose Leistung, mit welcher der FC Basel beinahe Schweizer Sportgeschichte geschrieben hätte. Trotz des bitteren Endes hätten wir am liebsten allen Baslern die Note 6 vergeben. Aber der Fussball ist leider kein Wunschkonzert. Die FCB-Spieler in der Einzelkritik.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
Torhüter
Marwin Hitz
In der Startphase ist er kaum beschäftigt. Nach 34 Minuten ist Hitz gegen Bonaventura ein erstes Mal zur Stelle. Bitter, dass die nachfolgende Ecke beim frei stehenden Gonzalez landet – Hitz ist diesmal machtlos. In der 41. Minute pariert er grandios einen Kopfball von Bonaventura gegen die Laufrichtung. Beim 1:2, wieder durch Gonzalez, hat er ebenfalls keine Abwehrchance.
Zu Beginn der Verlängerung rettet er gegen Jovic und Gonzalez sackstark. In der 129. Minute zeigt er nochmals eine gute Parade, rettet den FCB aber leider nicht ins Penaltyschiessen. Denn das letzte Wort hat Antonin Barak mit dem 1:3 – Hitz ist ein weiteres Mal chancenlos.
Rechter Innenverteidiger
Michael Lang
Michi Lang lässt seine ganze Routine spielen. Egal ob gegen Cabral, Gonzalez oder Brekalo, am 32-Jährigen ist kaum ein Vorbeikommen. Lang hat nach der Pause unter Druck einige Ballverluste, aber keine groben Fehler drin.
Zentraler Innenverteidiger
Kasim Adams
Er startet ohne grössere Probleme in die Partie und hat lange alles im Griff. Dann sieht er erst gegen Bonaventura schlecht aus, als ihm dieser entwischt. Beim 1:2 hat er dann seine Aktien drin. Eine Flanke klärt er nur ungenügend in Richtung Amdouni. Von dort springt der Ball zum Doppeltorschützen Gonzalez.
Linker Innenverteidiger
Andy Pelmard
Der beste Basler Verteidiger. Hat zu Beginn Glück, als er nach einem Foul gegen Cabral ohne Gelbe Karte davonkommt. Sonst ist er eine Bank, erobert Bälle und wirft sich in Schüsse. Lässt sich beim Tor von Amdouni mit dem Freistoss einen Assist gutschreiben. Bitter, dass auch er das Chaos nach 129 Minuten, welches zum 1:3 führt, nicht überblickt und ihm der Ball über den Kopf rutscht.
Rechter Mittelfeldspieler
Dan Ndoye
Wow, ist der schnell! In der 21. Minute überläuft er die ganze Verteidigung von Florenz und holt eine Gelbe Karte sowie einen Freistoss raus. Auch in der Folge hat er ein paar gute Aktionen, ist aber im und um den Strafraum zu ungenau. Je länger das Spiel dauert, desto unauffälliger wird Ndoye.
Zentraler Mittelfeldspieler
Taulant Xhaka
Der Captain ist zwar gewohnt bissig, oft aber auch einen Schritt zu spät. Beim 0:1 sieht er nicht sonderlich gut aus, als er unter dem Ball durchspringt. Punkto Einstellung kann man ihm wie immer keinen Vorwurf machen. In der 87. Minute wird er ausgepumpt ausgewechselt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Wouter Burger
Wie Xhaka neben ihm, fehlt es auch bei Burger nicht an der Motivation. Der Niederländer läuft alles an, was sich bewegt. Manchmal erfolgreich, manchmal ist er auch etwas zu forsch und wird dann auf dem falschen Fuss erwischt. In der 100. Minute hat er den Matchball auf dem Fuss, sein Schuss aus 18 Metern ist aber zu zentral.
Zentraler Mittelfeldspieler
Andy Diouf
Lange hat er Mühe, in die Partie zu finden. Die Gegenstösse des FCB gehen oft nicht über ihn. Defensiv macht er die Meter, die es braucht, wirkt manchmal aber etwas überfordert vom Tempo der Italiener. Seine deutlich beste Aktion hat er in der 67. Minute, als er endlich mal etwas Fahrt aufnehmen kann und Amdouni wunderbar lanciert.
Linker Mittelfeldspieler
Riccardo Calafiori
Physisch kann Calafiori locker mit seinen Landsmännern mithalten. Der linke Aussenläufer stellt den Körper mehrfach gut rein. Am Ball ist er teilweise etwas ungestüm, in der Defensive ist er aber tadellos.
Rechte Sturmspitze
Jean-Kévin Augustin
Offensiv kann er sich kaum in Szene setzen. Aber was der Franzose läuft, rackert und kämpft, verdient ein besonderes Lob. Wir drücken es mal so aus: Ein Stürmer, der offensiv harmlos auftritt, kann fast nicht besser spielen.
Linke Sturmspitze
Zeki Amdouni
Zeki Amdouni wird gefühlt mit jedem Spiel nochmals ein Stück besser. Er hat schon viele gute Momente, bevor dann seine grosse Show kommt. In der 55. Minute vernascht er Innenverteidiger Igor und schiebt den Ball abgezockt zum 1:1 in die Maschen. Eine überragende Aktion. Igor sieht dabei so schlecht aus, dass er in der Folge sofort ausgewechselt wird.
Beim 1:2 wird Amdouni unglücklich von Adams angeköpft, doch das kreiden wir ihm nicht an.
Eingewechselte Spieler
Ab 81. Minute für Augustin
Andi Zeqiri
Ein schwieriges Spiel, weil der FC Basel nach seiner Einwechslung kaum noch Kraft für die Offensive hat.
Ab 88. Minute für Xhaka
Fabian Frei
Übernimmt die Rolle von Xhaka eins zu eins. Clever, engagiert und lauffreudig. Die Glanzmomente hat er zwar nicht, werden von ihm aber auch nicht gefordert.
Ab 106. Minute für Burger
Darian Males
Zu kurz für eine Bewertung.
Telegramm
Basel – Fiorentina 1:3 n.V.
Basel - Fiorentina 1:3 (1:2, 0:1) n. V.
36’000 Zuschauer. – SR Sanchez (ESP). –
Tore: 35. Gonzalez 0:1. 55. Amdouni 1:1. 72. Gonzalez 1:2. 129. Barak 1:3.
Basel: Hitz; Lang, Adams, Pelmard; Ndoye, Xhaka (88. Frei), Burger (106. Males), Calafiori; Augustin (81. Zekiri), Amdouni, Diouf.
Fiorentina: Terracciano; Dodo, Milenkovic, Igor (56. Ranieri), Biraghi; Bonaventura (106. Barak), Amrabat, Castrovilli (122. Mandragora); Gonzalez, Cabral (91. Jovic), Brekalo (46. Ikoné).
Bemerkungen: 132. Pfostenschuss Jovic (Fiorentina). Basel ohne Comas (verletzt). Fiorentina ohne Sirigu (verletzt). Verwarnungen: 21. Igor. 59. Ranieri. 89. Burger. 90. Gonzalez. 104. Bonaventura. 130. Barak.