Denis Zakaria hat beim FC Chelsea seit seinem Wechsel noch keine Minute gespielt. Sein ehemaliger Sportchef Christoph Spycher glaubt aber nach wie vor daran, dass sich der Schweizer durchsetzen kann.
Als Wunschspieler von Thomas Tuchel schliesst sich Denis Zakaria kurz vor Ablauf des Transferfensters im September dem FC Chelsea an. Doch nur kurz darauf wird der Deutsche als Trainer der «Blues» entlassen – mit schwerwiegenden Konsequenzen für den Schweizer Nationalspieler.
Tuchels Nachfolger Graham Potter setzt bisher überhaupt nicht auf Zakaria. In der Champions League sitzt der 25-Jährige dreimal über die komplette Distanz auf der Ersatzbank, in der Premier League figuriert er zuletzt nicht mehr im Kader. Und so drohen Zakaria nach dem missglückten Abenteuer in Turin auch in London schwierige Zeiten ohne Spielpraxis.
Eine Pechsträhne?
«Denis hat sicherlich Pech. Er hatte in Gladbach eine fantastische Entwicklung, war einer der dominantesten Mittelfeldspieler bis zu seiner Verletzung. Diese kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für ihn», sagt sein ehemaliger Sportchef bei YB, Christoph Spycher, im Interview mit blue Sport. Die Knieverletzung setzt Zakaria im Jahr 2020 über acht Monate ausser Gefecht und stoppt den steilen Aufstieg abrupt.
Mit Gladbach kommt er nach seiner Rückkehr nur schleppend wieder in die Gänge. Trotzdem folgt im Winter 2022 der Wechsel zu Juventus Turin. «Zu diesem Zeitpunkt ein Verein, der den Erwartungen hinterherlief. Da hat Denis sicher Pech gehabt, dass er nicht in ein stabiles Umfeld und nicht in seiner Bestform dorthin gekommen ist», sagt Spycher. «Denn ich bin überzeugt: Wenn Denis Zakaria in seiner Bestform zu Juventus gekommen wäre, dann hätte er sich dort durchgesetzt.»
Warten auf die Chance
Beim italienischen Rekordmeister bringt es Zakaria nur auf 11 Einsätze und ein Tor, bevor es ihn in diesem Sommer nach London zieht. «Auch da ist es wieder eine unglückliche Situation, weil er gerade wieder einen Trainerwechsel erlebt hat», macht Spycher klar. «Der Transfer war ja unmittelbar vor Ende des Wechselfensters auf den letzten Drücker. Da weiss ich nicht, was der Plan von Thomas Tuchel war.»
Das spielt allerdings auch keine Rolle mehr, seit Graham Potter bei Chelsea die Fäden zieht. Trotz breiter und starker Konkurrenz traut Spycher Zakaria aber auch zu, den neuen starken Mann bei den «Blues» von sich zu überzeugen. «Denis kann sich durchsetzen, aber er braucht Vertrauen und eine Topform. Er ist momentan in einem negativen Kreis, weil er keine Spielzeit bekommt» meint der YB-Sportchef und fügt an: «Er braucht zwei, drei Spiele, in denen er sich zeigen kann. Und dann muss er natürlich Leistung bringen.»
Ob Zakaria seine Gelegenheit schon heute im San Siro gegen Milan kriegt und diese auch packen kann, erfährst du ab 20 Uhr live auf blue Sport.