Nach der 0:3-Pleite gegen Manchester City steht auch Bayern-Goalie Yann Sommer im Kreuzfeuer der Kritik. Ganz besonders der erste Gegentreffer wird heiss diskutiert.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Bayern München verliert das Viertelfinal-Hinspiel auswärts bei Manchester City 0:3.
- Yann Sommer muss nach dem Spiel viel Kritik einstecken. Besonders hart ins Gericht mit dem Bayern-Goalie geht Experte Didi Hamann.
- Der Schweizer Schlussmann glänzt aber auch mit einigen Top-Paraden.
Hohe Wellen schlägt die scharfe Kritik von Didi Hamann. Bei «Sky» poltert der 49-Jährige in Richtung Yann Sommer: «Für mich war der Torwart heute heillos überfordert. Er hat heute und nicht nur heute die Mannschaft massgeblich verunsichert!» Sommers Zukunft sieht er nicht bei den Bayern: «Ich dachte, als er kam, er packt das. Ich muss mich heute revidieren. Ich muss sagen, er hat das nicht geschafft. Ich glaube nicht, dass er eine Option für die nächste Saison ist.»
Bei Amazon Prime wirft der Kommentator mit Blick auf das erste Gegentor die Frage in den Raum, ob Manuel Neuer an den Ball rangekommen wäre. Experte Benedikt Höwedes sagt, dass er sehr viel von Neuer halte, mit dem er 2014 den WM-Titel gewann. «Vielleicht fehlen da Yann Sommer am Ende zwei, drei Zentimeter. Aber es ist müssig zu beantworten, ob Neuer den noch gehalten hätte.» Der Deutsche, der sich nach der WM bei einem Ski-Unfall verletzt hat, ist mit seinen 1,93 Metern zehn Zentimeter grösser als der Schweizer.
Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Roman Weidenfeller legt sich bei «Sky» dagegen fest: «Das sind nur Zentimeter, die ihm fehlen. Neuer hätte ihn gehalten.» Durchforstet man die Spielerbewertungen auf deutschen Portalen, so schneidet Sommer durchwegs ungenügend ab. Von «Sportbuzzer» gibts etwa die Note vier, die in der Schweiz einer Drei entspricht. Zum viel diskutierten Gegentreffer steht da allerdings: «Machtlos gegen Rodris Schlenzer.»
«So oder so ist es kein Fehler …»
Auf Twitter seziert John Harrison vom Portal «goalkeeper» Rodris Treffer. Anhand von Analysen der Flugbahn und der Geschwindigkeit des Schusses schreibt er, dass 31 Prozent der Torhüter des Prädikats Spitzenklasse den Ball gehalten hätten. Wie das Model diesen exakten Wert auszuspucken vermag, das bleibt wohl ein gutgehütetes Geheimnis.
Die Analyse ist allerdings schlüssig. «Sommers Positionierung war klasse, seine Fussarbeit war ordentlich und er machte einen guten Schritt vor seinem Sprung. Aber seine Reichweite war einfach nicht lang genug.» Am Ende bilanziert Harrison: «So oder so ist es kein Fehler, wenn man bedenkt, dass der Ball in mehr als zwei Dritteln der Fälle reingeht.»
Die besten Paraden von Sommer
Dass Yann Sommer nicht der grösste Torhüter ist und mit seinen 34 Jahren auch keinen Wachstumsschub mehr erleben wird, das wusste man in München schon vor seiner Verpflichtung. Geholt hat man ihn, weil er trotzdem immer in der Lage ist, Top-Chancen zunichtezumachen. Das hat er übrigens auch gegen Manchester City getan. Beispiele gefällig?