Er schoss einst ein Traumtor gegen Atalanta Silvan Hefti: «YB kann extrem gefährlich sein für gute Gegner»

sda/zap

26.11.2024 - 13:00

Silvan Hefti: «YB kann extrem gefährlich sein für gute Gegner»

Silvan Hefti: «YB kann extrem gefährlich sein für gute Gegner»

25.11.2024

Für die Young Boys beginnt am Dienstag die zweite Hälfte der Gruppenphase in der Champions League. Im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo hofft der Schweizer Meister auf den ersten Punktgewinn.

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Kaum war Joël Magnin bei YB zum zweiten Mal zum A-Trainer befördert worden, stand auch schon das Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand im Programm. Die Berner waren einem Punktgewinn nahe, ehe ein Gegentor durch Marcus Thuram in der 93. Minute die YB-Hoffnungen knickte.

90.+3' Minute: Thuram schockt YB

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Gut einen Monat später ist die nächste italienische Spitzenmannschaft zu Gast im Wankdorf. Atalanta Bergamo liegt in der Tabelle sogar vor dem punktgleichen Inter auf dem 2. Platz. Vergleiche drängen sich also auf. «Wir müssen genau so mutig auftreten wie gegen Inter. Da haben wir gesehen, was möglich ist, wenn jeder Spieler sein Bestes gibt», sagte Magnin an der Pressekonferenz vor dem Duell.

Magnin erwartet einen Gegner, der im Vergleich zu den Mailändern noch etwas mehr auf Manndeckung setzt und dann schnell die gefährlichen Sturmspitzen Ademola Lookman und Mateo Retegui sucht. Letzterer hat in dieser Saison bereits zwölf Tore erzielt. Lookman, der Atalanta im Mai mit drei Treffern gegen Leverkusen zum Titel in der Europa League schoss, kommt auf neun Tore.

YB-Trainer Joël Magnin bereitet sein Team auf das Champions-League-Duell mit Atalanta vor
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Keystone

Erinnerungen an Heftis Traumtor 2021

Goalie David von Ballmoos meinte nach dem Videostudium, dass sich die Spielweise des Teams seit dem letzten Aufeinandertreffen kaum verändert habe. Vor drei Jahren standen sich die beiden Mannschaften ebenfalls in der Königsklasse gegenüber. YB verlor auswärts 0:1, holte aber daheim beim spektakulären 3:3 einen Punkt. «Atalanta ist eine Mannschaft, die fast über das ganze Feld mit Pressing spielt», sagte von Ballmoos, der sich in der Champions League bisher mit Marvin Keller abwechselte und daher wohl auch am Dienstag im Tor stehen wird. «Wir müssen gegen den Ball aktiv bleiben und im Gegenzug versuchen, eigene Akzente zu setzen.»

Einer der sich ebenfalls noch gut an das 3:3 in Bern erinnert ist Silvan Hefti. Der Verteidiger erzielte damals für YB mit einem Traumtor das zwischenzeitliche 3:2: «In so einem wichtigen Spiel und dann noch mit Links, das war sicher der Höhepunkt. Wir haben einen super Match geliefert, leider konnten wir uns nicht mit einem Sieg belohnen», erzählt Hefti im Interview mit blue Sport.

84. Minute: Hefti mit einem Tor für die Geschichtsbücher

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Der Verteidiger, der mittlerweile in Deutschland beim HSV unter Vertrag steht, erklärt, wie Atalanta damals agierte: «Atalanta spielte zu dieser Zeit, auch gegen uns, immer Eins-Gegen-Eins. Auf dem ganzen Platz wollten sie in diese Eins-Gegen-Eins gehen. Das war ihr taktisches Verhalten. Dafür ist Atalanta gestanden.» Atalanta habe eine unglaubliche Power gehabt und gegen diese hätte man erstmal ankommen müssen. 

Hefti traut den in der Champions League noch punktlosen Young Boys gegen Atalanta durchaus etwas zu: «Ich glaube, es steckt viel Potenzial in diesem Verein und auch in der jetzigen Mannschaft. Sie haben es auch schon gezeigt, vor allem in der Champions-League-Quali, dass sie extrem gefährlich sein können für gute Gegner.» Es sei vieles möglich, so Hefti. Man dürfe aber nicht vergessen, dass Atalanta über die Jahre eine sehr grosse und gute Mannschaft wurde: «Darum wird es schwierig, aber ich sehe Chancen für YB», so Hefti.

Kunstrasen als «kleiner Vorteil»

Personell bleiben die Young Boys dezimiert. Es besteht die Chance, dass Loris Benito und Patric Pfeiffer ins Kader zurückkehren. Sie konnten zuletzt wieder mit der Mannschaft trainieren. Für die Startformation seien sie aber kein Thema, so Magnin.

Von italienischer Seite wurde der YB-Trainer auch auf den Kunstrasen in Bern angesprochen. Der These, dass dieser gegen Inter ein entscheidender Vorteil gewesen sei und dies auch gegen Atalanta sein könnte, stimmte der 53-Jährige nur bedingt zu. «Am Anfang ist es vielleicht ein kleiner Vorteil. Aber meistens brauchen Spitzenmannschaften, die diesen Untergrund weniger gewohnt sind, nicht länger als 20 bis 30 Minuten, um sich darauf einzustellen.» Diese Phase gelte es mit der Unterstützung des Heimpublikums zu nutzen.

Trotz der null Punkte auf dem Konto wollte Magnin das Duell mit Atalanta nicht als Spiel der letzten Chance im Hinblick auf ein mögliches Weiterkommen bezeichnen. In dieser Situation wolle er sich lieber auf die nächste Aufgabe konzentrieren als auf die Tabelle.

Dennoch ist klar: Das vorletzte Heimspiel in der Gruppenphase ist richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Kampagne. YB, das nach Atalanta zwei Auswärtsspiele (Stuttgart und Celtic Glasgow) bestreitet und zum Abschluss Roter Stern Belgrad empfängt, braucht ein Erfolgserlebnis.

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