Nach der 0:1-Niederlage im Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen den FC Bayern macht sich bei den PSG-Stars Unruhe breit.
Lange waren die Münchner dominant. Weltmeister Lionel Messi und Star-Kollege Neymar waren weitgehend Statisten im Prinzenpark. Aber alle Zuschauer hatten eben auch zwei Spiele gesehen. Um es mit den Worten von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeness auszudrücken: «Das waren zwei Mannschaften von Paris, eine ohne und eine mit Mbappé.» Auch Trainer Julian Nagelsmann bezeichnete den vorher am Oberschenkel verletzten Mbappé als «Gamechanger».
Der 24-jährige Ausnahmespieler gab sich trotz der 0:1-Pleite im Hinspiel sehr selbstbewusst. Auf die Frage, wer nun im Rückspiel Favorit sei, meinte er trocken: «Das ist Paris St.Germain, immer!»
Die forschen Aussagen sorgen bei den deutschen Medien für Aufruhr. Die «Bild» schreibt gar von einem Arroganz-Anfall. Der französische Superstar begründete gegenüber dem Sender Canal+ seinen Optimismus folgendermassen: «Wir müssen auf das Ende des Spiels schauen, wir waren im Nachteil, aber wir haben es geschafft, ihnen Probleme zu bereiten. Wir fahren nach München, um uns zu qualifizieren. Mbappé weiter: «Unsere Spieler müssen für das Rückspiel gesund sein, alle müssen gut essen und schlafen. Sie fühlen sich nicht wohl, wenn wir Angriffsfussball spielen.»
Ramos legt sich mit Fotografen an
Ebenfalls angriffig beziehungsweise gar übergriffig zeigte sich sein Teamkollege Sergio Ramos. Nach dem Spiel gingen die PSG-Stars noch in die Kurve, um sich von den Fans zu verabschieden. Beim spanischen Routinier lagen die Nerven offenbar blank. Zuerst fühlte sich der 36-Jährige von einem Fotografen gestört und machte dem Sünder mit einem Ellbogenstoss in den Rücken seinen Unmut deutlich.
Nach dem ersten Ärgernis kommt ihm gleich ein zweiter Fotograf zu nah. Dieses Mal schubst Ramos den Mann mit noch mehr Körpereinsatz weg. Die Szenen sorgen im Netz für Kopfschütteln. Klar ist: Fehlende Aggressivität auf und neben dem Platz kann man dem Raubein tatsächlich nicht vorwerfen.
Donnarumma als Schuldiger – oder doch nicht?
Auch Gianluigi Donnarumma getraute sich in die Fan-Kurve. Der italienische Goalie stand mit seiner verunglückten Abwehr gegen den harmlosen Schuss von Kingsley Coman – Bayerns Flügelspieler wurde einst von PSG ausgebildet – am Ursprung der Niederlage seines Teams. Die französischen Medien gingen dementsprechend am Mittwoch hart ins Gericht mit dem Schlussmann.
«Le Parisien» urteilte: Der italienische Europameister ging zu langsam runter. Auch «RMC Sport» hält fest: «Der Gegentreffer wurde durch den missglückten Abwehrversuch von Donnarumma ermöglicht.»
Die «L'Équipe» betont zwar ebenfalls, der 23-Jährige habe «zu langsam reagiert», bei den Spielerbewertungen schneiden aber gleich mehrere Spieler noch schlechter ab als «Gigio», der die Note 4 (von maximal 10) erhielt. So bekamen Achraf Hakimi, Warren Zaïre-Emery, Marco Verratti, Lionel Messi und Neymar allesamt eine 3.
Am 8. März können es die kritisierten Spieler in München besser machen. Falls die PSG-Stars aber wie in der Vergangenheit frühzeitig aus der Champions League ausscheiden, wird das Heimkommen definitiv keine angenehme Erfahrung werden.
