Ehemalige Nachwuchstrainer erzählen Im Pflotsch und mit Gipsarm zum Training – so tickt Gregi Kobel

Redaktion blue Sport

30.5.2024

Darüber muss der einstige Goalie-Trainer von Kobel noch heute lachen

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28.05.2024

In der blue Sport Doku «Gregor Kobel – Vom Züri-Knirps zum BVB-Riesen» erinnern sich zwei ehemalige Nachwuchstrainer an den jungen Gregi.

Redaktion blue Sport

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Zwei ehemalige Juniorentrainer von Gregor Kobel erinnern sich an die Anfänge des heutigen Nati-Goalies zurück.
  • Marc Caprez, der Kobel einst bei den F-Junioren betreut, bezeichnet diesen als «riesigen Kicker» und wollte ihn eigentlich gar nicht ins Tor stellen.
  • Fred Zbinden, Kobel erster Goalie-Trainer bei GC, schwärmt von der Zeit mit dem Ausnahmetalent und schüttelt gleich mehrere Anekdoten aus dem Ärmel. 

«Als er seinen ersten Einsatz hatte, und ich bin sonst wirklich kein emotionaler Mensch, bin ich mit Tränen in den Augen vor dem Fernseher gesessen. Das hat mich so wahnsinnig gerührt», erinnert sich Kobels einstiger F-Junioren-Trainer Marc Caprez an den ersten Profi-Einsatz von Gregor Kobel. Dass er einen so talentierten Spieler habe trainieren dürfen, das sei einmalig.

«Gregi war ein sehr angenehmer Junior, sehr diszipliniert.» Sein Vater habe immer gewollt, dass er im Tor spielt. Er selbst sei kein Fan davon gewesen, zumal man früher oft einfach die weniger starken Spieler ins Tor gestellt habe. Und zu denen gehörte der kleine Knirps definitiv nicht. Gregi sei schon damals «ein riesiger Kicker» gewesen, sagt Caprez. Und als Trainer sei er natürlich froh gewesen, einen Feldspieler zu haben, der ein paar Tore schiesst.

Auch Fred Zbinden, Kobels erster Goalie-Trainer bei GC, erinnert sich gerne an die Zeit mit dem heutigen BVB-Schlussmann. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht erzählt er von einer Trainingseinheit im Winter, die viel über Kobels Ehrgeiz aussagt. Alle Trainings seien abgesagt worden – nur die Goalies wurden aufgeboten. Irgendwann hätten sie im Schneepflotsch alle nur noch geschlottert, da habe er gesagt: «So, fertig jetzt. Gehen wir unter die warme Dusche! Und dann sagt Greg: 'Sie, Herr Zbinden, muss das sein? Die Trainingszeit ist noch nicht vorbei.' Und du bist dort gestanden und hast gefroren und der andere denkt nur ans Trainieren. Das ist Gregi.» Und genau darum stehe er heute dort, wo er steht.

Kobel wollte selbst mit gebrochenem Arm trainieren

Zbinden schüttelt noch eine weitere Anekdote aus dem Ärmel. Bei GC hätten sie dazumal Goalie-Camps für Familienferien im Ausland angeboten. «Gregi war natürlich auch immer dabei. Und wenn andere in der Badi waren, haben wir bei 30 Grad trainiert. Und was machen die Jungs nach dem Training? Sie gehen in den Indoor-Pool und 'gumpen' dort weiter.» Und dabei habe sich Kobel den Arm gebrochen. «Und was passiert am nächsten Tag im Training? Gregi steht wieder auf dem Fussballplatz und will mittrainieren, trotz des Arms im Gips.» Zbinden vermutet, dass Kobel damals nur lange Haare trug «damit man nicht jede Schramme im Gesicht sieht».

Zbinden kennt aber nicht nur die verbissene Seite Kobels. So erinnert er sich daran, wie er zu einem Fest im kleinen Familienkreis eingeladen wurde, als Kobel seinen ersten Profi-Vertrag in Hoffenheim unterschrieb. «Und ich war dort dabei als sein erster Goalietrainer.» Das zeige, wie bodenständig Kobel geblieben sei, auch als er plötzlich im Rampenlicht stand. «Aber du weisst, woher du kommst und denkst an Leute. Das ist für mich so eine Geschichte fürs Herz.»

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Auch Caprez erzählt eine Geschichte, die viel darüber aussagt, wie die Kobels ticken. Er habe Gregor und Papa Kobel immer gelöchert, dass sie ein Shirt bringen sollen fürs Klubhaus des FC Seefeld. Papa Peter sei aber immer sehr streng gewesen und meinte, dass er erst ein Leibchen bringen werde, wenn sein Sohn etwas gewonnen habe. «Eine Woche nachdem er mit Stuttgart aufgestiegen ist, stand ich auf, um die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen. Da war ein Shirt drin. Und er hat noch zwei paar Schuhe dazu getan und Goalie-Handschuhe.» Das sei natürlich fantastisch gewesen. «Ich hatte brutal Freude.»

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