Union Berlin verpasst gegen Napoli trotz guter Leistung den Befreiungsschlag und muss die nächste bittere Pleite einstecken. Eine Szene zwischen Coach Urs Fischer und David Fofana spricht Bände.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Urs Fischer und Union Berlin müssen gegen Napoli die neunte Pflichtspiel-Pleite in Serie einstecken.
- Eine Szene aus der 70. Minute gibt nach dem Schlusspfiff zu reden: David Fofana verweigert seinem Coach nach seiner Auswechslung den Handschlag und verärgert so nicht nur Fischer, sondern auch die Fans.
- Mladen Petric zeigt sich im Champions-League-Studio von blue Sport überzeugt: «Das wird sicher Folgen haben für Fofana.»
70 Minuten sind im Berliner Olympiastadion zwischen Union und Napoli gespielt, als Urs Fischer auf den knappen Rückstand reagiert und einen Dreifachwechsel vornimmt. Nebst Brenden Aaronson und Rani Khedira muss auch Unioner David Fofana den Platz frühzeitig verlassen – und scheint mit der Entscheidung seines Chefs überhaupt nicht einverstanden zu sein.
Der 20-Jährige, der erst im Juli zu den Eisernen wechselte, stapft zur Seitenlinie, wo er seinen Cheftrainer eiskalt ignoriert und ihm den Handschlag verweigert. Fischer ist der Ärger unmittelbar danach anzusehen – und etwas später im Interview noch immer anzumerken.
«Da werden wir uns dann noch darüber unterhalten», sagt der Schweizer nach dem Schlusspfiff auf den Zwischenfall angesprochen und stellt klar: «Das hat mir überhaupt nicht gefallen, das werden wir ganz sicher deutlich ansprechen.»
Fofana hat sich bei seinen Teamkollegen und Trainer Urs Fischer für sein Verhalten nach seiner Auswechslung entschuldigt. «Diese Geste war nicht beabsichtigt und stellt in keiner Weise meine Einstellung dar. All dies ist aus Frustration entstanden, weil ich dem Team weiterhin helfen wollte, ein positives Ergebnis zu erzielen», schrieb der Ivorer auf Instagram.
Fofana war nach seiner Auswechslung in der 70. Minute ohne Blickkontakt und Handschlag an Fischer vorbeigegangen, was den Schweizer sichtlich ärgerte. Später redete Geschäftsführer Oliver Ruhnert auf der Ersatzbank mit dem Angreifer. Auf der anschliessenden Pressekonferenz hatte Fischer ein Gespräch mit Fofana angekündigt.
Captain Christopher Trimmel wollte den Vorfall nicht überbewerten. «Solche Situationen mit David kommen im Fussball auch vor», so der Österreicher. «Wichtig ist nur, wie er drauf reagiert. Ob er sich entschuldigt oder nicht.»
Petric rechnet mit Konsequenzen
Im Champions-League-Studio äussert sich auch Mladen Petric zur Szene: «Ein Union-Spieler, der in den letzten Jahren dabei war, hätte so etwas nie gemacht. Das hätte man niemals gesehen. Urs Fischer hat sich auch gleich umgedreht und etwas zu seinen Assistenten gesagt. Das wird sicher Folgen haben für Fofana.»
Ärger bei den Anhängern
Der verweigerte Handschlag löst auch in den sozialen Netzwerken Diskussionen aus, wobei die Anhänger ihrem Erfolgscoach den Rücken stärken. «Fofana sieht man wohl nicht mehr so schnell im Kader. Zumindest wäre das folgerichtig», schreibt ein User. Ein anderer stellt fest: «Man hat sich mit den Sommertransfers wirklich keinen Gefallen getan.» Und ein Dritter meint: «Egal wie es läuft – so macht man es jedenfalls nicht.»