Prämien für tote US-Soldaten Putin zahlte Taliban Kopfgelder in Millionenhöhe

Samuel Walder

9.1.2025

Russland zahlte Taliban 200'000 Dollar pro getöteten US-Soldaten. (Archivbild).
Russland zahlte Taliban 200'000 Dollar pro getöteten US-Soldaten. (Archivbild).
Frank May/dpa

Neue Enthüllungen zeigen, wie Russlands GRU zwischen 2016 und 2020 Taliban mit Prämien für Angriffe auf US-Soldaten köderte. Ein Budget von geschätzt 30 Millionen Dollar hat die verdeckte Operation finanziert.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eine Recherche eines russischen Investigativportals zeigt, dass Moskau Gelder an Taliban zahlte.
  • Der russische Geheimdienst GRU soll Taliban-Kämpfern zwischen 2016 und 2020 Prämien von durchschnittlich 200'000 Dollar für die Tötung von US- und Koalitionstruppen bezahlt haben.
  • Die GRU nutzte eine Firma aus dem Edelstein-Handel als Tarnung für die Geldflüsse.
  • Die Strategie erinnert an die CIA-Operation in den 1980er Jahren, zielte jedoch in kleinerem Massstab darauf ab, durch indirekte Angriffe den Gegner entscheidend zu schwächen.

Eine investigative Recherche des russischen Portals «The Insider» hat ein erschütterndes Bild der verdeckten Operationen Russlands in Afghanistan gezeichnet. Demnach bot der russische Militärgeheimdienst GRU Taliban-Kämpfern hohe Prämien für die Tötung von US- und Koalitionstruppen. Pro Opfer wurden durchschnittlich 200'000 Dollar gezahlt.

Die Recherche mit dem Titel «Wie die russische Militäraufklärung die Taliban nutzte, um US-Truppen am Ende von Amerikas längstem Krieg zu dezimieren» deckt detailliert auf, wie die GRU ihr Prämienprogramm organisierte. Zwischen 2016 und Anfang 2020 boten russische Agenten den Taliban Geld für gezielte Angriffe auf US-Soldaten und ihre Verbündeten.

Ein afghanischer Kämpfer veröffentlichte nach einer Tötung sogar Bilder von zwei Bündeln Dollarnoten – jedes Bündel enthielt etwa 100'000 Dollar. Insgesamt zahlte Russland schätzungsweise 30 Millionen Dollar über dieses Netzwerk aus, so ein ehemaliger afghanischer Sicherheitsoffizier.

Zahlungen und Deckmantel

Neben Zahlungen für US-Soldaten gab es auch kleinere Prämien für Angriffe auf afghanische Streitkräfte. Für eine Attacke mit 23 getöteten afghanischen Soldaten flossen laut der Recherche mindestens 500'000 bis 600'000 Dollar.

Um die Zahlungen zu verschleiern, nutzte die GRU ein Edelsteinhandelsunternehmen als Tarnung. Afghanische Kuriere überbrachten die Gelder an Taliban-Kämpfer und andere militante Gruppen. Als Belohnung erhielten sie russische Dokumente und Asyl.

Berüchtigte GRU-Einheit 29155 involviert

Das Programm war Teil der verdeckten Strategie der GRU, den Feind durch indirekte Mittel zu destabilisieren. Verantwortlich war die berüchtigte GRU-Einheit 29155, die auch mit Mordanschlägen und Vergiftungen in westlichen Ländern in Verbindung gebracht wird.

Die Enthüllungen von «The Insider» stützen sich auf Gespräche mit ehemaligen 29155-Agenten und Sicherheitsquellen in Russland und Afghanistan. Die Recherchen rekonstruieren nicht nur die Geldflüsse, sondern auch die Reisebewegungen der Kuriere und deren Verbindung zu bekannten Angriffen auf US- und Koalitionstruppen.

Parallelen zur CIA-Operation in den 1980ern

Die verdeckte Operation der GRU erinnert an die CIA-Operation Zyklon in den 1980er Jahren. Damals unterstützte die CIA die Mudschaheddin mit drei bis vier Milliarden Dollar, um die sowjetischen Truppen in Afghanistan zu bekämpfen.

Der Unterschied: Das GRU-Programm operierte in weit kleinerem Massstab – die Zielsetzung jedoch war ähnlich: den Gegner durch Stellvertreterangriffe massiv zu schwächen.

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.