Bei GC stand Gregor Kobel einst in einer Sackgasse, jetzt steht er mit Dortmund im Champions-League-Final. Auch dank einer perfekten Karriereplanung. Sein Berater Philipp Degen verrät die Details.
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- In der Doku «Gregor Kobel – vom Züri-Knirps zum BVB-Riesen» geht es auch um die gut strukturierte Karriereplanung des Nati-Keepers.
- Kobels Berater Philipp Degen spricht über die harten Verhandlungen mit Hoffenheim und verrät, wie er den Transfer zu Dortmund aufgegleist hat.
- Am Samstag spielt Kobel mit Dortmund im Champions-League-Final gegen Real Madrid.
Vom Züri-Knirps zum BVB-Riesen. So heisst die neue Doku von blue Sport über Gregor Kobel. Darin gewährt der Keeper auch einen Einblick in seine strukturierte Karriereplanung, an der sein Spielerberater Philipp Degen einen grossen Anteil hat.
Wie wurde aus Kobel der Top-Torhüter, der er heute ist? Für Degen ist klar, dass dem Goalie schon in jungen Jahren ein klarer Weg aufgezeigt wurde. «Ich habe grössten Respekt vor seinem Vater, Peti. Weil er jeden Tag mit seinem Jungen in den Wald ging, um zu trainieren», sagt Degen.
Peter Kobel, selber ehemaliger Eishockey-Profi, habe seinem Sohn stets klargemacht, dass Talent alleine nicht reiche zur Profikarriere. «Es braucht Mentalität und harte Arbeit. Das versuchte Peti seinem Sohn immer zu vermitteln», so Degen. «Ich sage auch: Die Fussball-Karriere ist kein Sprint, sondern ein Marathon.»
Der frühe Schritt ins Ausland
Und so hatte sich das Team um Kobel und Berater Degen stets ganz genau überlegt, welcher Schritt der richtige sei für die Karriere des talentierten Goalies. 2014 wagte er als erst 16-Jähriger den Sprung ins Ausland, wechselte zunächst leihweise von GC zu Hoffenheim, ehe er 2016 beim Bundesligisten seinen ersten Profivertrag unterschrieb.
Zum Wechsel nach Deutschland kam es, weil man bei GC nicht vollends überzeugt war von Kobels Qualitäten. «Es wurde nicht wirklich gross auf mich gesetzt. Es gab andere Goalies, die sie mehr gefördert haben», erinnert sich Kobel.
Die Karriereplanung sei für die ganze Familie Kobel immer sehr wichtig gewesen. «Als ich in Hoffenheim Ersatzgoalie war, überlegten wir, was wir machen könnten», erinnert sich der Keeper. Degen: «Er war die Nummer 2. Nach drei Monaten rief er mich an und meinte: ‹Philipp, ich kann nicht mehr! Ich habe es gesehen. Ich bin besser im Training, ich müsste spielen.› Also habe ich mich umgeschaut – und tat alles, damit es mit Augsburg klappt.»
Knallharte Verhandlungen mit Hoffenheim
Hoffenheim wollte Kobel aber nicht verkaufen, weil sie das Potenzial im jungen Goalie sahen. Man einigte sich im Januar 2019 schliesslich auf eine halbjährige Leihe. Mit Augsburg gelang auch dank eines starken Kobel der Klassenerhalt. Es folgte eine weitere Leihe – in die 2. Bundesliga zu Aufstiegsanwärter VfB Stuttgart. «Ich habe mich bewusst für Stuttgart entschieden, ein Traditionsverein, bei dem du alle Spiele gewinnen musst», so Kobel.
Tatsächlich klappte es mit dem Aufstieg – und der Kobel-Clan wusste, dass der junge Keeper für höhere Aufgaben bereit ist. «Ich ging im März, April 2019 zu Hoffenheim und habe gesagt, dass das Thema für uns erledigt ist», erzählt Berater Degen. Er habe eine Stammplatzgarantie für Kobel gefordert, ansonsten wolle der Schweizer weg. «Hoffenheim wollte Oliver Baumann, der schon mehrere Jahre da ist, aber nicht absägen», so Degen. Nach harten Verhandlungen klappte es schliesslich mit einem fixen Transfer zu Stuttgart.
Der aufgegleiste Dortmund-Transfer
Das erste Jahr in der Bundesliga als Stammtorhüter verlief dann auch sehr gut für den Zürcher. Für seinen Berater war klar, dass nun der nächste Schritt kommen muss. So hörte sich Degen schon frühzeitig bei den Klubs um. «Ich wusste, dass Dortmund sich verändern will und dass sie eine langfristige Lösung im Tor suchen. So habe ich den Transfer schon im Sommer 2019 aufgegleist – für ein Jahr danach. Die ersten Gespräche gab es dann schon im Oktober.»
Im Sommer 2021 wechselte Kobel schliesslich für 15 Millionen Euro von Stuttgart zu Dortmund, wo er nun seit drei Jahren unumstrittener Stammkeeper ist und sich zu einem der besten Torhüter Europas entwickelt hat.
«Ich habe selten einen Spieler gesehen, der mich persönlich auch geprägt hat. Er tut jeden Tag alles für den Erfolg, er kennt nur Fussball», schwärmt Degen. Am Samstag folgt das bislang wichtigste Spiel in Kobels Karriere: der Champions-League-Final gegen Real Madrid.
Sa 01.06. 19:25 - 00:00 ∙ blue Sport Live ∙ Borussia Dortmund - Real Madrid CF
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