Granit Xhaka schiesst Bayer Leverkusen gegen Mainz früh in Führung, fasst sich beim Torjubel aber an den Oberschenkel und täuscht eine Verletzung vor. Das bringt dem Nati-Captain Kritik von einem Ex-Bundesliga-Coach ein.
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- Granit Xhaka bringt Bayer Leverkusen gegen Mainz schon früh auf die Siegesstrasse – und schreckt anschliessend die Teambetreuer auf, indem er eine Verletzung vortäuscht.
- Trainer Xabi Alonso durchschaut den Leistungsträger schnell und sagt nach dem Spiel: «Für mich war es kein Moment zur Panik.»
- Derweil kritisiert der ehemalige Bundesliga-Trainer Thomas Reis den Torjubel und bezeichnet Xhakas Verhalten als «leichten Arroganz-Anfall».
Mit einem Distanzschuss bringt Granit Xhaka den Bundesliga-Tabellenführer gegen Bo Henriksens Mainz schon in der dritten Minute auf die Siegesstrasse. Unmittelbar nach dem 1:0-Führungstreffer fasst sich der Schweizer allerdings an den Oberschenkel – und schreckt kurzzeitig auch die Leverkusener Teamärzte an der Seitenlinie auf.
Nachdem sie von der Bank aufgesprungen sind, werden die Betreuer von Trainer Xabi Alonso aber schnell wieder zurückgepfiffen. Denn nach einem kurzen Moment macht Xhaka drei grosse Ausfallschritte und lässt mit einem breiten Grinsen erkennen, dass die Verletzung nur vorgetäuscht ist.
Alonso: «Für mich kein Moment zur Panik»
«Das war schon seit Wochen so abgemacht», sagt Xhaka im TV-Interview nach dem Spiel und erklärt: «Auch im Training, immer wenn ich das Tor treffe, tue ich so, als hätte ich was am Oberschenkel.» Deshalb habe er sein erstes Bundesligator seit 2015 mit dieser besonderen Geste feiern wollen. «Ich habe so lange auf dieses Tor gewartet», so Xhaka.
Von seinem Coach wird der 31-Jährige schnell durchschaut. «Ich wusste, dass Granit schon mal so gejubelt hat. Als er zum ersten Mal im Training so gejubelt hat, war ich nervös. Heute war es kein Moment zur Panik mehr für mich», sagt Xabi Alonso über den Jubel seines verlängerten Arms auf dem Platz.
Kritik von Ex-Bundesliga-Trainer
Xhakas Jubel kommt aber nicht überall so gut an. Thomas Reis, der einstige Trainer von Schalke und Bochum und heutige TV-Experte, meint nach der Partie: «Du gehst früh in Führung, meinst: Okay, es geht vielleicht von alleine. Man hat danach gesehen, dass – vielleicht auch mit der Aktion – die Mainzer nochmal geweckt wurden und dass das ein leichter Arroganz-Anfall eventuell war», so Reis. Und weiter: «Ich denke, dass man immer vorsichtig sein muss, auch gegenüber dem Gegner.»
Dank des knappen 2:1-Heimsieges kann Leverkusen den Vorsprung an der Tabellenspitze vorübergehend auf 11 Punkte ausbauen. Die Bayern, nach wie vor erster Verfolger der Werkself, haben allerdings noch ein Spiel weniger auf dem Konto und treffen am Samstag im Spitzenspiel auf RB Leipzig.