Weltfussballer Robert Lewandowski ist mit einer neuen Kritik am Verhalten der Verantwortlichen des FC Bayern im Zuge seines Wechsels zum FC Barcelona auf Unverständnis bei den Münchner Bossen gestossen.
«Ich verstehe überhaupt nicht, wenn Robert noch mal nachtritt. Jeder hat bekommen, was er wollte», sagt Bayern-Präsident Herbert Hainer am Sonntag im Fernsehsender Sport1. Lewandowski durfte zu Barça wechseln, die Bayern kassieren für den fast 34 Jahre alten Angreifer ein Jahr vor Vertragsende deutlich über 40 Millionen Euro.
Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic äussert sich in der «Bild» irritiert zu Lewandowskis Aussagen. «Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen. Mein Vater hat mir beigebracht, dass man, wenn man geht, nie die Tür mit dem Hintern schliesst. Robert ist auf dem besten Weg, genau das zu tun», so Salihamidzic. Hainer erinnert zudem daran, dass Lewandowski «der Erste» gewesen sei, der das Wechsel-Thema Ende der vergangenen Saison in die Öffentlichkeit getragen habe.
Nagelsmann: «Man muss Lewy dankbar sein»
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann dagegen zeigt sich nach dem 5:3 im Supercup gegen RB Leipzig am Samstag bei Sky versöhnlich: «Er hat acht Jahre herausragend hier gespielt – mit unfassbar vielen Toren. Auch in meiner Amtszeit hat er fast 40 Tore wieder gemacht. Da muss man auf keinen Fall irgendwie nachtreten, sondern Lewy auf ewig dankbar sein.»
Lewandowski hatte zuvor das Verhalten der Verantwortlichen des FC Bayern in den Wochen vor seinem Wechsel zum FC Barcelona kritisiert. Das sei «viel Politik» gewesen, sagte der Pole in einem Interview des US-Senders ESPN. «Der Klub hat versucht, ein Argument zu finden, warum sie mich an einen anderen Klub verkaufen können, denn es war vielleicht schwierig, es den Fans zu erklären. Und das musste ich akzeptieren, obwohl viel Bullshit über mich gesagt wurde.»
Warum Lewandowski diese Aussagen getätigt hat, kann sich Nagelsmann nicht erklären. «Ich war bei den Verhandlungen nicht dabei. Ich habe keine Ahnung, was da vorgefallen oder nicht vorgefallen ist. Da hat jeder seine Sicht der Dinge. Das ist ganz normal, wenn erwachsene Menschen miteinander sprechen. Erst recht, wenn es um Verhandlungen geht. Da ist man nicht immer einer Meinung», sagte der Coach. Womöglich seien die Aussagen auch in englischer Sprache getätigt worden und daher falsch rübergekommen.