Knallharte Kritik Matthäus und Effenberg mit Breitseite gegen Kahn und Bayern 

SB10/DPA

30.5.2023 - 11:37

Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Hasan Salihamidzic gehör(t)en zum Kulturgut vom FC Bayern.
Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Hasan Salihamidzic gehör(t)en zum Kulturgut vom FC Bayern.
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Das Aus von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim FC Bayern sorgt bei den früheren Mitspielern Lothar Matthäus, Stefan Effenberg und Dietmar Hamann für rote Köpfe. 

30.5.2023 - 11:37

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Trotz des emotionalsten Meistertitels seit mehr als zwei Jahrzehnten dominieren die Entlassungen von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic die Schlagzeilen. 
  • Die früheren Bayern-Profis Lothar Matthäus, Stefan Effenberg und Dietmar Hamann sehen die Vorgänge kritisch, auch wenn vor allem bei Kahn das Aus nachvollziehbar sei. 

Nach dem Aus von Oliver Kahn als Vorstandschef des FC Bayern München sieht Lothar Matthäus den nicht vollständigen Rückhalt für den früheren Weltklasse-Goalie als wesentliche Ursache. Auf die Frage nach Kahns grösstem Fehler antwortete Matthäus in der «Bild»-Zeitung: «Sicherlich, dass er es nicht geschafft hat, den ganzen Club hinter sich zu bringen und somit auch von seinen Plänen zu überzeugen.»



Noch schärfere Worte fand Stefan Effenberg seiner Kolumne für «Sport1». «Ich habe mit Oli und Hasan zusammengespielt. Hasan war immer extrem sympathisch, immer offen und so habe ich ihn auch als Sportvorstand mit den Spielern gesehen. Er war hoch angesehen, hat immer die Gespräche gesucht», resümiert er. 

Effenberg weiter: «Kahn hat das nicht getan, das hat er aber auch schon als Torwart nicht. Torwart ist eine Position, wo du in deiner eigenen Welt lebst. Ich glaube, dass er die Position als Torwart auch als CEO ein Stück weit weitergelebt hat. Er lebte ein bisschen in seiner eigenen Welt, hat sich nie wirklich geöffnet, hat nicht die Gespräche gesucht, was du eigentlich machen solltest.

Effenberg: «Grösste Niederlage für Oliver Kahn»

Die Diskrepanz der Aussagen von Kahn und Bayern-Präsident Herbert Hainer über die Art und Weise des Kündigungsgesprächs sei auch augenfällig. Während Salihamidzic mit dem Team die Meisterschaft feierte, war Kahn nicht vor Ort. «Die Entscheidung stand fest, dass die Obersten gesagt haben, er kommt nicht mit», hält Effenberg fest. Für ihn ist klar: «Das ist die grösste Niederlage für Oliver Kahn, auch wenn er einige sportlichen Niederlagen wie bei der WM 2002 eingesteckt hat.»

Die Aussendarstellung in München hat Effenberg missfallen. «So wie es in den vergangenen Wochen beim FC Bayern abgelaufen ist, ist das wirklich nicht so, wie ich den FC Bayern kenne. Das habe ich so auch nie erlebt in der ganzen Zeit, in der ich beim FC Bayern tätig war», erklärte der 54-Jährige.

Stefan Effenberg hält nicht mit seiner Meinung zurück. 
Stefan Effenberg hält nicht mit seiner Meinung zurück. 
IMAGO/Sven Simon

Das Aus von Salihamidzic als Sportvorstand bedauert Effenberg, vor allem der Zeitpunkt der Entlassung findet er unglücklich. «Bei Hasan ist es für mich schwer, weil ich persönlich mit ihm eng verbunden bin. Das tut mir schon weh», gesteht Effenberg. 

Weniger Probleme mit dem Entscheid hat Matthäus. Der bisherige Sportvorstand Hasan Salihamidzic habe es nicht fertiggebracht, Hansi Flick als Trainer beim FC Bayern zu halten, sagte der deutsche Rekordnationalspieler angesprochen auf dessen grössten Fehler. Er sage dies nicht, weil der jetzige Bundestrainer Flick sein Freund sei, betonte der 62-Jährige. 

Hamann kritisiert Rauswurf von Kahn und Salihamidzic

Der frühere Bayern-Profi Dietmar Hamann hat den Klub für die offenkundig beschlossene Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic vor dem Saisonfinale scharf kritisiert. «Das ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten», meinte in seiner Funktion als Experte des TV-Senders Sky. 

«Das ist unwürdig», sagte der 49-Jährige über den Zeitpunkt und die Art und Weise. Wenn der FC Bayern denke, dass es so besser werde, werde er sich «umschauen». Er habe «überhaupt kein Verständnis» für den Vorgang, erläutert Hamann. «Das ist dem FC Bayern unwürdig. Sie müssen aufpassen, dass sie sich nicht auseinanderdividieren.»


SB10/DPA