«Viel Falsches erzählt» Comeback bei Bayern geplatzt – jetzt spricht Boateng über seinen Ärger

Von Martin Abgottspon

12.10.2023

Jérôme Boateng denkt noch lange nichts ans Karrierenende.
Jérôme Boateng denkt noch lange nichts ans Karrierenende.
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Die Bayern erteilten Jérôme Boateng zuletzt eine Absage. An ein Karrierenende denkt der Weltmeister von 2014 deshalb nicht. Und trotzdem scheint ihn sein Gerichtsprozess immer wieder einzuholen.

Von Martin Abgottspon

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der FC Bayern München hat entschieden, Jérôme Boateng nicht in den Kader zurückkehren zu lassen, trotz seiner kürzlichen Trainingseinheiten in München.
  • Boateng stand wegen Gerichtsprozessen im Rampenlicht, in denen ihm vorgeworfen wurde, seine damalige Lebensgefährtin 2018 angegriffen zu haben. Ein Urteil gegen ihn wurde kürzlich aufgehoben und der Fall wird neu verhandelt.
  • Trotz Kritik an seiner Fitness und Gerüchten über seine Faulheit betont Boateng seine Bereitschaft und Energie für neue Aufgaben. Er plant, seine Karriere im Ausland fortzusetzen.

Vor zehn Tagen trainierte Jérôme Boateng wieder in München. Ein Comeback bei den Bayern schien wieder möglich. Am letzten Freitag folgte für den Abwehrspieler dann die Hiobsbotschaft: «Jérôme Boateng wird nicht in den Kader des FC Bayern München zurückkehren. Dies hat der FC Bayern München entschieden und dem langjährigen Bayern-Profi mitgeteilt.»

Die Bayern begründen die geplatzte Rückkehr wie folgt: «Inzwischen können Dayot Upamecano und Minjae Kim wieder schmerzfrei spielen, auch Matthijs de Ligt befindet sich auf dem Weg der Besserung, so dass sich die personelle Situation in der Innenverteidigung entspannt hat.»

Der nie endende Gerichtsprozess

Es steckt wohl mehr dahinter. Insbesondere weil Jérôme Boateng zuletzt vor allem wegen seiner Gerichtsprozesse im Rampenlicht stand. Ihm wird vorgeworfen, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder angegriffen zu haben.

Deswegen wurde der Fussballer im Vorjahr wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt.  Dieses Urteil hob das Bayerische Oberlandesgericht jüngst aber wieder auf und gab den Fall zurück an das Landgericht München I. Die Causa wird deshalb neu aufgerollt.

«Ich bin topfit und noch lange nicht am Ende angekommen»

Für Boateng erschwerend hinzu kamen Nachrichten aus Lyon, wo er zuletzt unter Vertrag stand. Dort hatte man dem Weltmeister von 2014 mangelnde Fitness und Faulheit unterstellt. Dagegen wehrt sich Boateng jetzt in einem Interview mit der «Sport Bild» entschieden: «Es wurde leider viel Falsches erzählt zuletzt. Davon lasse ich mich nicht beirren. Ich bin bereit für neue Aufgaben, bin topfit und noch lange nicht am Ende angekommen. Ich spüre jeden Tag unglaubliche Energie und Willen, es noch einmal allen zu zeigen.»

Seinen Aussagen zufolge habe er zuletzt jeden Tag zwei Mal zwei Stunden mit einem Privatcoach trainiert. Selbst beim Urlaub auf Mallorca machte er keine Ausnahme. Die Chefetage der Bayern hat die gute Fitness des 35-Jährigen zuletzt auch bestätigt. Uli Hoeness dazu bei «RTL»: «Ich habe gehört, dass Jérôme in den Trainingseinheiten eine ausgezeichnete Fitness gezeigt hat. Die ganze Vergangenheit, die er ja auch mit den Prozessen jetzt hinter sich hat, die hat den Verein schlussendlich dazu gebracht, von einer Verpflichtung abzusehen.»

Eine Zukunft im Ausland?

Ans Aufgeben denkt Boateng deshalb nicht. Er wäre zwar sehr gerne nach München zurückgekehrt, die Absage lässt ihn jetzt aber nicht ans Karrierenende denken. «Es werden sich noch viele Menschen wundern: Ich werde zurückkommen. Einem neuen Verein kann ich nur versprechen, dass ich mit meiner Professionalität und voller Energie helfen werde, die Ziele zu erreichen. Das kann ich von mir aus beeinflussen und das tue ich auch.»

Boateng will also weiter machen – aber definitiv nicht in der Bundesliga: «Meine Zukunft liegt im Ausland.» Über konkrete Interessenten ist bisher aber nichts bekannt.