Vor kurzem schätzt Marcel Reif einen Wechsel von Yann Sommer zu Bayern München noch als unrealistisch ein. Im Gespräch mit blue Sport verrät er, dass sich das nach den jüngsten Entwicklungen geändert hat.
«Vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt: Was hat er denn davon, wenn er für paar Monate zu den Bayern geht?», gibt Bayern-Kenner Marcel Reif im Interview mit blue Sport zu. Für den 73-Jährigen steht ausser Frage, dass Manuel Neuer nach seiner Verletzungspause als Stammgoalie ins Tor der Bayern zurückkehren wird.
Sommer fände sich dagegen ziemlich schnell in der Rolle des Ersatzmannes wieder. «Ich kann und will es mir nicht vorstellen, dass ein Torhüter seiner Qualität und Nationalgoalie sich als Nummer 2 hinter Manuel Neuer anstellt», macht Reif klar. Trotzdem sieht er nach den jüngsten Entwicklungen eine Möglichkeit, dass Sommer schon bald beim deutschen Rekordmeister zwischen den Pfosten steht.
Champions League oder Klubikone in Gladbach?
«Ich könnte mir vorstellen, dass er bis im Sommer zu den Bayern kommt und danach ist er ablösefrei und dann wechselt er. Man hört ja, es gibt Interesse von Manchester United und von anderen Klubs», erklärt Reif. Und weiter: «Die Rechnung würde ja aufgehen, selbst wenn sie Ablöse an Gladbach zahlen. Das kriegst du doppelt und dreifach wieder rein, wenn du durch einen guten Torhüter in der Champions League eine Runde weiterkommst.»
Für Reif ist klar, dass Sommer das Potenzial mitbringt, den Bayern insbesondere in der Königsklasse den nötigen Rückhalt zu geben: «Dass er den Bayern gleich weiterhelfen kann, ist ja keine Frage. Und sie brauchen jetzt einen Torhüter von internationalem Format. Weil es geht in Kürze los mit dem Champions-League-Achtelfinal. Und das trauen sie ihrem zweiten Mann, Sven Ullreich, offenbar nicht zu.»
Im Gegenzug müsse Sommer seinen langjährigen Arbeitgeber verlassen, sollte er in seiner Karriere noch Champions League spielen wollen. «Oder er lässt sich überreden und wird zu einer Klubikone. Das bieten sie ihm an in Gladbach», sagt der blue Sport Experte und fügt an: «Ich glaube aber, er ist so weit, dass er noch einmal was Neues erleben will.»