Cédric Zesiger hat seinen Stammplatz beim VfL Wolfsburg verloren. Mit blue Sport spricht der Innenverteidiger über seine aktuelle Situation und einen möglichen Wechsel.
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- Nati-Verteidiger Cédric Zesiger kommt derzeit beim VfL Wolfsburg nicht über die Reservistenrolle hinaus.
- Der 26-jährige Innenverteidiger schliesst einen Wechsel im Winter nicht aus. «Ich will in Deutschland meine Spuren hinterlassen. Bei welchem Verein, ist mir eigentlich egal», sagt Zesiger zu blue Sport.
- Sein Ex-Klub YB könnte durchaus Hilfe gebrauchen. Eine Rückkehr nach Bern ist für Zesiger aber (noch) nicht wirklich eine Option.
Nach drei Meistertiteln und zwei Cupsiegen mit den Young Boys wagte Cédric Zesiger im Sommer 2023 den Wechsel ins Ausland. Sein erstes Jahr beim VfL Wolfsburg verlief auch ganz okay. Die Wölfe verpassten zwar das internationale Geschäft, der Innenverteidiger erhielt aber viel Spielpraxis und fand sich in der Bundesliga gut zurecht.
Der Start in die neue Saison verlief jedoch nicht wie gewünscht. Nach einem Hammerprogramm gegen Bayern, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart und nur einem Punkt aus den vier Spielen gegen diese Topteams verlor Zesiger seinen Stammplatz. Seit dem 28. September kam er nur noch zu je einem Startelf- und einem Kurzeinsatz.
Unbefriedigend für den 26-Jährigen, der zuletzt auch in der Nati vergeblich auf einen Einsatz hoffte. «Ich habe mir für diese Saison viel vorgenommen. Ich war zufrieden mit dem Saisonstart, denn ich hatte den Stammplatz. Aber weil wir gegen die besten Teams nicht bestehen konnten, wollte der Trainer (Ralph Hasenhüttl, d. Red.) etwas ausprobieren und ist dann bei dem geblieben», erklärt Zesiger bei blue Sport.
Bei GC lief es ihm noch schlechter
Hasenhüttl habe die Spielweise komplett angepasst. Gegen die schwächeren Gegner habe das dann auch funktioniert, weshalb er es dem Trainer auch nicht übelnehmen könne, dass er weiter auf die anderen Spieler setzte. «Aber ich bin sicher etwas enttäuscht, wie es in dieser Saison bislang gelaufen ist. Ich habe mir etwas ganz anderes vorgenommen», gibt Zesiger zu. «So mühsam es als Spieler ist, musst du es einfach akzeptieren.»
Die härteste Zeit seiner Karriere sei es aktuell aber nicht. «Nein, denn ich war drei Jahre bei GC, die auch nicht einfach waren», schmunzelt der Fribourger. «Da hatte ich auch Phasen, in denen ich nicht gesetzt war. Und sportlich lief es bei GC noch schlechter als letzte Saison mit Wolfsburg.»
Die Phase bei den Grasshoppers habe ihm geholfen, nun auch mit seiner jetzigen Situation klarzukommen, sagt der 1,94-Meter-Hüne. «Aber es ist dennoch nicht einfach. Ich bin Fussballer geworden, um zu spielen. Und ich bin nach Wolfsburg gewechselt, um zu spielen. Deshalb ist es aktuell nicht zufriedenstellend.»
Wechsel im Januar möglich
Er wolle das Gespräch zum Trainer suchen und herausfinden, was der Plan mit ihm sei. «Wenn man mir sagt, dass es schwierig wird für mich, kann ich damit umgehen. Man muss mir nicht irgendwas erzählen, damit es mir besser geht», sagt Zesiger und spricht Klartext: «Wenn es so sein soll, kann ich damit leben und irgendwo anders mein Glück suchen. Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, in welche Richtung es bei mir gehen wird.»
Der Ex-YB-Profi scheint also auch einem Wechsel im Januar nicht abgeneigt. Eine Rückkehr nach Bern kommt aber aktuell nicht infrage. «Ich habe immer gesagt, dass ich eines Tages gerne zurück zu YB gehen möchte und auch meine Karriere da beenden will. Aber ich bin jetzt 26 und nicht 33, deshalb ist das Stand jetzt keine Option», stellt Zesiger klar.
Wohin könnte es dann gehen? «Deutschland bleibt die erste Option. England war immer mein Traum und ist es immer noch, aber in der aktuellen Situation macht es keinen Sinn, über die Premier League nachzudenken», sagt der Abwehrspieler. «Ich will in Deutschland meine Spuren hinterlassen. Bei welchem Verein, ist mir eigentlich egal. Hauptsache, ich kann etwas Positives bewirken.»