Gregor Kobel nimmt mit Borussia Dortmund die Saison-Vorbereitung in den USA in Angriff. Die dramatisch verspielte Meisterschaft in der letzten Saison bleibt unvergessen.
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- Gregor Kobel bereitet sich aktuell in den USA auf die neue Saison vor und verfolgt mit Borussia Dortmund hohe Ziele.
- Der Schweizer gibt zu, den hauchdünn verpassten Meistertitel in der letzten Saison nach wie vor im Hinterkopf zu haben. Zugleich ist das aber eine Motivation für kommende Aufgaben.
- In der noch ungeklärten Captain-Frage gilt Kobel als Kandidat, misst diesem Thema aber keine grosse Bedeutung bei.
Borussia Dortmund holt sich derzeit auf USA-Tour den Feinschliff für die anstehende Saison, die man mit grossen Ambitionen in Angriff nimmt. «Es ist nicht leicht, eine Mannschaft zu verbessern, die im vergangenen Halbjahr 46 Punkte in 19 Spielen geholt hat. Dennoch erwarte ich, dass wir uns in zwei Bereichen weiter entwickeln», macht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klar und führt aus: «Wir haben zwar zwölfmal zu null gespielt, mit insgesamt 44 aber zu viele Gegentore kassiert. Hier sollten wir uns steigern.»
Watzke nimmt mit seiner Zielsetzung zwangsweise Gregor Kobel in die Pflicht, auch wenn der Schweizer Torwart in der abgelaufenen Saison über weite Strecken überzeugt. «Weniger als ein Gegentor pro Spiel zu bekommen, ist ein sehr gutes Ziel», pflichtet Kobel dem BVB-Geschäftsführer in einer Medienrunde bei. «Das ist ein grosser Punkt für uns als Mannschaft, bei dem wir einen Schritt weitergehen können. Wir haben über die Saison defensiv gute Phasen gezeigt, hatten aber auch immer wieder Aussetzer mit drei oder vier Gegentoren. Daran muss man weiter arbeiten.»
«Komplett vergessen wird man es nie»
Trotz defensiver Unzulänglichkeiten ist Dortmund in der abgelaufenen Saison so nahe am Titel wie lange nicht mehr. Erst am letzten Spieltag vergibt die Mannschaft von Coach Edin Terzic die deutsche Meisterschaft, weil gegen Mainz nur ein 2:2-Remis resultiert. Die punktgleichen Bayern weisen nach 34 Spieltagen das bessere Torverhältnis auf – und feiern den elften Meistertitel in Serie. «Komplett vergessen wird man es nie. Über solche Ereignisse wird man immer wieder nachdenken», gibt Kobel zu und sieht die verspielte Meisterschaft als Motivation: «Daraus kann man aber auch Energie ziehen, und genau das versuchen wir auch.»
Schliesslich macht das abgelaufene Halbjahr dem BVB viel Mut für die kommenden Aufgaben. «Wir haben in der Rückrunde einen grossen Schritt gemacht, was den Punkteschnitt anging. Daran anzuknüpfen und konstanter zu werden, ist sehr wichtig. Dann wird der Erfolg von allein kommen», sagt Kobel, der bei den Dortmunder zu den absoluten Leistungsträgern gehört.
Die offene Captain-Frage
Wird er gar der Nachfolger von Marco Reus, der das Captain-Amt auf die anstehende Spielzeit abgibt. «Ich möchte der Mannschaft helfen und Verantwortung übernehmen. Es wird in oder nach Amerika entschieden. Wir haben Zeit. Die Mannschaft findet sich sowieso automatisch», so Kobel
Der 25-Jährige schreibt der offenen Captain-Frage keine grosse Bedeutung zu. «Es ist nicht nur der Kapitän, sondern immer auch ein Kollektiv, das Verantwortung übernimmt. Für mich würde sich nichts ändern. Ich versuche jedes Jahr, an meiner Entwicklung zu arbeiten und ein Stück nach vorne zu gehen, auch was meine Persönlichkeit angeht. Aber das hat nichts damit zu tun, ob ich eine Binde habe oder nicht.»