VAR-Ärger in der Bundesliga «Bei einem Schlag ins Gesicht gibt es keine zwei Meinungen»

dpa

5.11.2022 - 08:58

Mal wieder hat ein Einsatz des Videoschiedsrichters in der Fussball-Bundesliga für Wirbel gesorgt. Und mal wieder ärgerten sich Trainer darüber, dass er sich überhaupt eingeschaltet hatte.

Darüber waren sich Daniel Farke von Borussia Mönchengladbach und Michael Wimmer vom VfB Stuttgart nach dem 3:1 (2:1) der Rheinländer am Freitag erstaunlicherweise immerhin einig.

Auslöser war ein Hieb von Gladbachs Ramy Bensebaini ins Gesicht von Stuttgarts Waldemar Anton nach rund 15 Minuten. «Da gibt es keine zwei Meinungen. Das war eine klare Rote Karte», schimpfte Anton auch nach dem Spiel noch. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck sah das anders und zeigte Bensebaini wegen einer vermeintlichen Unsportlichkeit die Gelbe Karte. «Wie kann man da Gelb geben?», fragte Anton verärgert. Auch Wimmer befand, dass «sich die Gladbacher da nicht über eine Rote Karte hätten beschweren können».

«Wenn der VAR eingreift, muss eine klare Fehlentscheidung vorliegen»

In der Tat schritt Videoschiedsrichter Tobias Welz ein und zitierte Jöllenbeck vor den Monitor. Doch der Unparteiische in Freiburg blieb bei seiner Meinung. Dass das Spiel dafür etliche Minuten unterbrochen wurde, brachte anschliessend aber beide Trainer auf die Palme. «Ich habe immer gelernt, dass der VAR einschreiten soll, wenn es sich um eine klare Fehlentscheidung handelt. Wenn der Schiedsrichter aber trotzdem bei seiner Meinung bleibt, dann spricht das doch für sich», sagte Farke und auch Wimmer stimmte zu: «Wenn der VAR eingreift, muss eine klare Fehlentscheidung vorliegen. Das war offenbar nicht der Fall.»

Der VfB Stuttgar gerät nach der Niederlage im Tabellenkeller zunehmend unter Druck. Das Team von Interimstrainer Michael Wimmer bleibt mit elf Punkten als Tabellen-15. in Abstiegsnot und könnte bei einem Sieg von Bayer Leverkusen gegen Spitzenreiter Union Berlin am Sonntag sogar auf den Relegationsrang 16 abrutschen.